Griechenland hatte in den letzten Jahren oft mit Krisen zu kämpfen. Erst die Finanzkrise, die seit 2010 besteht und hohe Staatsverschuldung und negative wirtschaftliche Folgen mit sich bringt. Zahlreiche Rettungsschirme und Notkredite waren nötig, um Hellas vor einem Zusammenbruch zu bewahren.
Wie fragil ist die Eurozone heute noch? Und wie ist es um die Reformen bestellt, welche diese in Zukunft effektiver auf etwaige Krisen vorbereiten sollen? Geht man davon aus, dass die entsprechenden Weichen hierfür noch nicht gelegt wurden, muss man sich überlegen, inwiefern die bereits bestehenden Reformen noch weiter ausgebaut werden könnten und wo sonst Verbesserungsbedarf besteht, um die Eurozone noch weiter zu stabilisieren.
Saisonschluss im Pleitestaat – Griechenland, der Staat in der Krise. Trotz aller Hilfsmilliarden ist das Land pleite, die Menschen kämpfen ums Überleben, um ihre Zukunft. Nur der Tourismus boomt.
Kommendes Wochenende dreht sich in dem Reisemagazin „Grenzenlos – die Welt entdecken“ von sat1 alles um die Hauptstadt Griechenlands.
Die Arbeitnehmer wurden von der Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre stärker getroffen als die Rentner. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der unabhängigen Organisation DiaNEOsis.
Die Art und Weise, mit der die griechische Regierung sowie die Behörden ihren geschädigten Ruf im Umgang mit der Flüchtlingskrise verteidigen, wird immer irrationaler.
Mit dem Ende des dritten europäischen Rettungspakets am 21. August ist Griechenland bei der Ausübung seiner Finanzen wieder souverän – zumindest auf dem Papier.
Die griechische Bevölkerung hat in den vergangenen Jahren viele Reformen und Bürden durchlebt und leidet noch heute unter der Steuerlast. Viele junge Griechen haben daraufhin ihr Land verlassen, um der Massenarbeitslosigkeit und der wirtschaftlichen Depression zu entfliehen. Kristina Tremonti will ein Zeichen für den Neuanfang Griechenlands setzen.
Griechenlands Kaffee-Industrie wächst rapide. Das bestätigen neueste Zahlen der International Coffee Organization (ICO). In den letzten acht Jahren ist es den meisten Unternehmen, die an der Kaffee-Industrie beteiligt sind, gelungen, sich weiterzuentwickeln – und das trotz aller Widrigkeiten im Zusammenhang mit der Finanz- und Schuldenkrise.
Der Dokumentarfilm Agorá, von Yórgos Avgerópoulos, zeigt die Eurokrise aus griechischer Sicht und über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren auf. Hierbei fängt der Regisseur persönliche und teilweise erschütternde Bilder ein, die die sozialen und politischen Auswirkungen der Krise zeigen. Ebenfalls spricht Avgerópoulos sowohl mit den politischen Entscheidungsträgern, als auch mit den direkt betroffenen Griechen der Krise.
Griechenland ist sehr reich. Mit hunderten Inseln und über 300 Tagen Sonne im Jahr, auf Ferieninseln wie Rhodos, Kreta, Korfu und Mykonos, sowie mit Millionen von Touristen. Trotzdem kämpft Hellas in den letzten Jahren mit einer der heftigsten Wirtschaftskrisen, die einem europäischen Land seit dem Zweiten Weltkrieg widerfahren ist.
Die Frage habe ich extrem oft gehört: Wie bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, mitten in dieser griechischen Schuldenkrise ein Immobilien-Maklerbüro auf der Insel Rhodos zu eröffnen? Um das zu verstehen, steige ich mitten in die Geschichte ein: Wir schreiben den 14. März 2010. Ich habe vor wenigen Wochen mein erstes Maklerbüro auf der Ferieninsel Rhodos eröffnet: Ein entfernter griechischer Bekannter fährt mit seinem neuen Auto vor meinem Immobilienbüro in Rhodos-Stadt vor. Er steigt aus und stürmt in unseren Shop: „Du willst jetzt also auch unser letztes Hab und Gut verkaufen? Unsere besten Grundstücke auf unserer Urlaubsinsel?“ Mein Landsmann wartete keine Antwort ab, sondern fügte hinzu: „Hast Du den Auftrag von Angela Merkel? Du willst den Ausverkauf unterstützen, du Deutscher!“ Für den älteren Herren ist damit der Auftritt beendet. Ohne Abschiedsgruß verlässt er schnaufendmeinen Immobilienshop, steigt in seinen glänzenden Mercedes und braust davon. Diese Anekdote zeigt den Zwiespalt einer europäischen Generation, die von offenen Grenzen und einem europäischen Binnenmarkt profitiert, sich aber oft mit kulturellen Unterschieden, ökonomischen Zwängen schwer tut. Diese Geschichte ist die eines Auswandererkindes. In Stuttgart geboren und aufgewachsen und erfolgreich eine erste Firma gegründet – ein Beispiel für einen europäischen Lebenslauf im Strudel der Eurokrise. Ein erfolgreicher Logistik-Unternehmer aus Stuttgart mit Wurzeln auf Rhodos, der alles auf eine Karte setzt und ein Immobilienunternehmen auf der Urlaubsinsel gründet. Vielleicht mit einer besondere Gabe: Mit Mut?
Als ich mein Büro eröffne, nur wenige Tage nachdem die damalige Regierung unter Papandreou Griechenland für pleite erklärt, haben mich sogar einige meiner Freunde für verrückt gehalten. Mit schwäbischen Tugenden träume ich von einem florierenden Immobilien-Unternehmen. Ich beschäftige knapp zehn Mitarbeiter und fahre erste Gewinne ein – mitten in Griechenland – mitten in der Krise – gebeutelt von Generalstreiks und Kapitalverkehrskontrollen. Dabei ging es nicht darum, das schnelle Geld zu verdienen. Obwohl wir in den Krisenjahren sogar gute Immobilienverkäufe auf den Weg gebracht haben, weil durch die Medienpräsenz Griechenlands auch mehr Kaufinteressenten zu uns gefunden hatten, ging es mir persönlich um sehr viel mehr.
Es muss kein Zwiespalt sein, wenn man in Deutschland „der Grieche“ und in Griechenland „der Deutsche“ ist. Das ist sogar ein Vorteil bei Verkaufsverhandlungen. Ich verstehe beide Kulturen. Und: Die beiden Mentalitäten sind sich sogar näher als viele vermuten oder glauben möchten. Die Mittel- und Nordeuropäer sehnen sich doch geradezu nach der mediterranen Mentalität, der Gelassenheit und der Gastfreundschaft.
Auszug aus dem Bestseller des Sommers: „Let’s go Hellas – Griechenland, jetzt erst recht!“ von Georg Petras.
Laut einer Studie des Andrologischen Instituts Athen, die im Vorfeld einer Tagung zur menschlichen Sexualität am Wochenende veröffentlicht wurde, hat die sexuelle Tätigkeit der griechischen Männer seit der Wirtschaftskrise beachtlich zugenommen.
Das Wirtschaftsmagazin „makro“ beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit der finanziellen Situation Griechenlands und wie es weitergehen kann.
Die wirtschaftliche Krise hat in Griechenland auch in eine soziale Krise geführt. Viele Menschen sehen aufgrund sinkender Löhne und Renten sowie wachsender Arbeitslosigkeit und Armut kaum noch eine Zukunftsperspektive. Aber immer mehr Griechen versuchen, ihrer scheinbaren Aussichtslosigkeit mit Eigeninitiative zu begegnen.
Griechenland unter dem Spardruck der EU: Schlimmer denn je steckt das Land in der Krise.
Bestätigung für den Weg, den die Regierung eingeschlagen hat oder Hoffnung auf einen starken Regierungschef, der es der EU und vor allem Deutschland zeigen kann? Die Touristen, Haupteinahmequelle Griechenlands, kommen im Winter nicht mehr. Was machen die Menschen, die jetzt keine Arbeit mehr haben, wovon leben sie, wo doch alles so teuer geworden ist.
Die Zahl der Arbeitslosen in Griechenland lag im August dieses Jahres bei durchschnittlich 23,4 Prozent. Damit ist die Rate im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2015 leicht zurückgegangen. Damals lag sie bei 24,6 Prozent. Aktuell sind damit rund 57.000 Personen in Griechenland mehr beschäftigt als noch im Vergleichsmonat vor einem Jahr. Das geht aus den aktuellen Zahlen der griechischen Statistikbehörde ELSTAT hervor.
Griechenland könnte noch in diesem Jahr einen Schuldenschnitt erhalten. Das sagte Klaus Regling, der Vorsitzende des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Der ESM und der IWF gewähren Griechenland bislang die Hilfskredite, welche sich aus Geldern der anderen Euro-Länder zusammensetzen. „Der ESM hat das Mandat, kurzfristige Maßnahmen zu prüfen, und das machen wir, wir werden noch vor Ende des Jahres Vorschläge unterbreiten“, sagte Regling am Dienstag.
Arbeit am zweiten Kontrollbericht
Die internationalen Kreditgeber prüfen derzeit, ob Griechenland seine Verpflichtungen aus dem dritten Memorandum einhält. Sie erstellen derzeit den zweiten Kontrollbericht, den sogenannten Review, indem die gemeinsamen Vereinbarungen festgehalten werden. Erwartet wird, dass dieser Bericht bis Ende November abgeschlossen sein wird. Bis dahin wird weiter verhandelt.
Schuldenerlass ist Teil der Vereinbarung
Das aktuelle Hilfsprogramm, aus dem die Notkredite bezahlt werden, endet im Jahr 2018. Ein Schuldenerlass ist Teil der Vereinbarung, und die griechische Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras drängt auf eine solche Erleichterung. Mit der Aussage vom Dienstag zeigt Regling dahingehend Kompromissbereitschaft: „Wir haben noch keine Vereinbarung getroffen, was wir Mitte 2018 tun, aber auf kurzfristige Maßnahmen könnten wir uns noch in diesem Jahr einigen.“
Weitere Rentenkürzungen als Bedingung
Dieses Entgegenkommen hat allerdings eine Bedingung: Die Regierung in Athen müsste dann die Kürzungen der Renten umsetzen. Das geht aus einem Dokument hervor, welches der Vorsitzende der Eurogruppe Jeroen Dijsselbloem am Dienstag dem niederländischen Parlament vorlegte. Darin forderte er, dass die Rentenreform noch in den kommenden Wochen beschlossen werden muss. Dieses Dokument sorgte am Dienstag in den Gesprächen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern für Aufregung. Arbeitsminister Giorgos Katrougalos erteilte dieser Forderung am Dienstag eine Absage: „Der Streit um die Rentenreform wurde beim ersten Review beigelegt und wird beim zweiten nicht wieder neu aufgenommen.“
(© Griechenland Zeitung / mk)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 21. Juni 2016. Es zeigt den Vorsitzenden des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), Klaus Regling (r.), gemeinsam mit dem griechischen Finanzminister Evklidis Tsakalotos.
Sehr viel Selbstkritik war unter den Medienschaffenden zu hören, die heute in Athen zu einer Diskussionsrunde zusammenkamen. Es ging dabei um die die kontroverse Rolle der Presse in den europäischen Krisen.
Junge Journalisten, ältere Rechercheure, internationale Wissenschaftler: Rund 150 Zuhörer drängten sich am Dienstag in dem kleinen Saal des „Impact Hub“ im Athener Stadtteil Monastiraki. Sie kamen, um mit fünf Journalisten aus mehreren europäischen Ländern über die Zukunft der Medien zu diskutieren. Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Deutschland war Digital-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron angereist: „Gerade fühle ich mich wie Sisyphos. Wir Journalisten machen unsere Arbeit, verlieren dabei aber unser Publikum“, sagte er mit Blick auf das schwindende Vertrauen in Journalisten. „Es reicht nicht mehr aus, nur über die Fakten zu berichten.“
Journalisten und die Krise
Besonders die Krise in Griechenland war bei der Diskussion präsent. Brigitte Alfter, Leiterin der Organisation „Journalismfund“, zog eine ernüchternde Bilanz über die Berichterstattung der letzten sechs Jahre: „Wir sind in die Nationalismus-Falle getreten.“ So hätte sich die ökonomische Krise des Euro durch die aggressive Berichterstattung in einen nationalen Konflikt zwischen Deutschland und Griechenland entwickelt. „Wir Journalisten müssen stattdessen viel mehr Hintergründe und Machtstrukturen erklären“, sagte Alfter. „Sonst respektieren wir unser Publikum nicht.“
Auch Pavlos Tsimas, Journalist beim griechischen Fernsehsender Skai, mahnte die Verantwortung der Medien an: „Wir sind dafür da, über Krisen zu berichten, nicht sie zu provozieren“, sagte er und erinnerte an den territorialen Streit um die griechische Insel Imia im Januar 1996. Damals hatten griechische und türkische Medien durch ihre Berichterstattung den Konflikt massiv angeheizt. Um ein Haar wäre es zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern gekommen. Deswegen müssten sich die Medien auch heute ihrer Rolle bewusst sein, so Tsimas.
Prekäre Arbeitsverhältnisse
Die aktuelle Krise im Land war hingegen im Raum sehr präsent. Freiberufliche Journalisten aus Griechenland saßen im Publikum und berichteten von ihren prekären Arbeitsverhältnissen. Viele stellten sich die Frage, ob sie nicht besser den Beruf wechseln, da sie im Medienbereich kein Geld mehr verdienen könnten.
Trotz dieser resignierenden Töne diskutierten die Medienmacher angeregt und hatten viele kritische Fragen. Davon war besonders Serge Schmemann, Mitglied der Redaktionsleitung der New York Times, sehr überrascht. Am Ende musste er jedoch ernüchtert feststellen: „Das sind alles faszinierende Fragen. Aber ich habe auf keine davon eine Antwort.“
Markus Kowalski
Unser Foto (© M. Kowalski) zeigt Brigitte Alfter bei der Diskussionsrunde. Sie ist Gründerin und Leiterin der Organisation Journalismfund, welche investigative Recherchen unterstützt.
Die Insel Ikaria lockt mit Bergen und Stränden, dem undurchdringlichen schon der Wald von Ranti und bringt einen zauberhaften Pramnios-Wein, den schon Homer erwähnte und von den politischen Besonderheiten ist jedoch politisch gefärbt: Ikaria war eine Verbannungs-Insel für Linke nach dem Zweiten Weltkrieg und ist noch eine Hochburg der Kommunisten.
„Der Schnitzer mit den Schulden“. So lautet heute (29.7.) die Schlagzeile der größten Tageszeitung „Ta Nea“, die sich dabei auf einen Bericht des internen, jedoch unabhängigen Evaluierungsbüros des Internationalen Währungsfonds (IWF) bezieht. In dem heute veröffentlichten Report des so genannten Independent Evaluation Office (ΙΕΟ) werden Fehler von Seiten des IWF bezüglich seiner Beteiligung am ersten Rettungspaket für Griechenland im Jahre 2010 eingeräumt.
Unsere direkten Nachbarn in Deutschland sind ein griechisches Ehepaar mit zwei erwachsenen Kindern. Die Familie kam vor ca. 25 Jahren nach Deutschland, sowohl Mutter als auch Vater fanden sofort Arbeit. Sie lebten zuvor in der Nähe von Thessaloniki auf dem Land und hatten dort kein Auskommen mehr und wollten ihren Kindern eine bessere Zukunft bieten.
Mamidakis und Marinopoulos – zwei Namen, die den Kern der griechischen Privatwirtschaft der Nachkriegsjahre ausmachten, drohen an der Finanzkrise zu scheitern.
Der Fall Kyriakos Mamidakis ist sicherlich der tragischste von beiden. Es geschieht nicht alle Tage, dass sich ein 84-Jähriger eine Kugel durch den Kopf jagt, nachdem seine Firma Konkurs anmeldete.
Manolis Glezos ist Kommunist. Und Volksheld. Vor 75 Jahren hat er die Hakenkreuzfahne von der Akropolis herunter gerissen, wenige Tage, nachdem die Wehrmacht in Athen einmarschiert war.