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Unverhofftes Glück!

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Foto © Wilhelm H. Jundt Foto © Wilhelm H. Jundt

Bei einer Tanzreise nach Griechenland machten wir auch einen Zwischenstop in Trikala, der Heimatstadt unseres Tanzlehrers Jannis Dimas. Wir schlenderten durch die Altstadt mit den vielen Tavernen und hielten uns auch in der Tanzschule Leventia auf. Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch des Tsitsanis-Museums, das erst vor wenigen Wochen eröffnet wurde. Das war für mich besonders interessant - seit einiger Zeit lernte ich Bouzouki und war deshalb neugierig mehr über diesen Musiker und Komponisten zu erfahren.


Es ging durch einige kleinere Räume, dann kamen wir in einen Saal in dem wohl ab und zu Vorführungen stattfanden. Vor einem riesigen Wandbild mit Tsitsanis und weiteren Musikern standen zwei Stühle: Quer über deren Sitzflächen lag eine Bouzouki. Auf der einen Seite juckte es mich in den Fingern das Instrument zu spielen, auf der anderen Seite gebot mir der Anstand mich zurück zu halten. Der Führer bemerkte mein Interesse und bot mir an, auf dem Instrument zu spielen. Ich konnte es kaum fassen eine Original-Bouzouki von Vasilis Tsitsanis in Händen zu halten. So sehr es zuerst gejuckt hatte, so sehr spürte ich jetzt die Ehrfurcht vor diesem besonderen Augenblick: Meine Finger fühlten sich klamm an, ich tat mich schwer ein paar Lieder zu spielen. Doch meine Freunde tanzten sogar dazu. Es war ein erhabener Augenblick! Als wir ein Jahr später wieder vorbei kamen, war meine Erwartung auf eine erneute Möglichkeit, das Instrument zu spielen, groß. Ich hatte fleißig gelernt und wollte es diesmal etwas lockerer angehen.
Doch ich wurde enttäuscht. Leider waren wohl einige Besucher nicht so vorsichtig oder ehrfürchtig wie ich. Die Bouzouki lag mitten im Raum – unerreichbar – in einer Vitrine aus Panzerglas. Was bleibt ist eine ganz besondere Erinnerung.

Wilhelm H. Jundt

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