Infolge von Restaurierungsarbeiten in einer Wohnung im Athener Nobelstadtteil Kolonaki wurde ein spannender Teil der neugriechischen Geschichte plastisch: Dort wurden mehrere Waffen aus dem zweiten Weltkrieg sichergestellt.
Griechenland trete von seinen Ansprüchen auf Entschädigungszahlungen durch Deutschland sowie auf die Rückzahlung eines Zwangskredites aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurück.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock weilte am Donnerstag (28.7.) und Freitag (29.7.) zu einem offiziellen Aufenthalt in Athen. Dort besuchte sie zum Auftakt eine Holocaustgedenkstätte im Stadtteil Keramikos und außerdem eine Flüchtlingsunterkunft in Schisto.
Während des Zweiten Weltkriegs haben Menschen auf verschiedenste Art und Weise versucht sich in Sicherheit zu bringen und zu überleben. Viele von ihnen haben sich in die Wildnis gerettet.
Kurz vor den Parlamentswahlen in Griechenland rückt das Reparationsthema erneut auf die Tagesordnung. Am Dienstag übermittelte der griechische Botschafter in Berlin dem deutschen Außenministerium eine diplomatische Verbalnote. Eine entsprechende Anweisung hatte die stellvertretende Außenministerin Sia Anagnostopoulou erteilt. In diesem diplomatischen Schreiben wird dazu aufgerufen, Verhandlungen über die Begleichung einer Zwangsanleihe, die Hitlerdeutschland der griechischen Seite während der Besatzungszeit im II. Weltkrieg abgepresst hatte, aufzunehmen. Vor allem geht es dabei auch um das Thema der Reparationen für Schäden, die Griechenland im ersten und im zweiten Weltkrieg erlitten hat.
Das griechische Parlament hat am Mittwoch (17.4.) beschlossen, dass Athen eine Verbalnote an Deutschland richten wird, um Reparationsforderungen deutlich zu machen. Informiert werden sollen darüber auch das Europaparlament sowie die Vertretungen aller EU-Mitgliedsstaaten. Es handelt sich um etwa 300 Milliarden Euro die Athen von Berlin für Verbrechen und Schäden fordert, die deutsche Truppen vor allem im II. Weltkrieg in Griechenland angerichtet haben. Ein kleinerer Teil in Höhe von 9,19 Mrd. betrifft davon Reparationen für den ersten Weltkrieg.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Montag die Kleinstadt Kalavryta bzw. die Bergregion von Achaia im Norden der Peloponnes besucht. Bekannt ist der Ort nicht zuletzt wegen Gräueltaten deutscher Besatzungskräfte während des zweiten Weltkrieges. Während eines Massakers am 13. Dezember 1943 wurde die gesamte männliche Bevölkerung des Ortes umgebracht: Es sind mehr als 800 Todesopfer zu beklagen.
Am 10. Juni 1944 überlebte der damals vierjährige Argyris Sfountouris das Massaker von Distomo, das durch Soldaten der SS an den Einwohnern des mittelgriechischen Dorfes begangen wurde. Es ist leider nur ein Beispiel von vielen der Gräueltaten in Griechenland, doch der Zeitzeuge hat sich Zeit seines Lebens für Humanität und Gerechtigkeit eingesetzt und gemeinsam mit anderen Überlebenden gegen die Verweigerung von Entschädigung aus Deutschland geklagt.
Während ich in der GZ Nr. 619 (14.3.2018) den Leserbrief meines Lehrerkollegen Dieter Dresen las, entstand bei mir das Bedürfnis, darauf zu reagieren. Vor vielen Jahren hatte ich nämlich oben in Kalavryta eine rührende Begegnung, wo mich – beschämt und nachdenklich auf dem Hang sitzend – ein paar alte Frauen in Schwarz, offenbar Witwen vom Dezember 1943, ohne Schuldzuweisungen ansprachen und trösteten, als sie erfuhren, dass ich aus Deutschland kam. Auch in Distomo und in Anogia auf Kreta begegnete ich betroffenen Menschen, die ähnlich reagierten!
Eine Dokumentation über die schrecklichen, schmerzenden Erinnerungen an die Gräueltaten der deutschen Besatzung von Matthaios Frantzeskakis. Fünf Zeitzeugen, die das Massaker im kleinen Dorf Kakopetros bei Chania überlebten, erzählen, was an diesem regnerischen Montag Unfassbares passiert ist.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Es wird zum Symbol, weckt Gefühle von Freude und Trauer und hält die Erinnerung an bedeutende Ereignisse wach, die zwar der Vergangenheit angehören, jedoch nicht aus unserem Gedächtnis schwinden sollten. Ein solches Bild zeigt die Gestalt von Maria Pantiska, die zum Symbol des Massakers von Distomo wurde, das am 10. Juni 1944 geschah. An diesem Tag ermordeten deutsche SS-Soldaten mehr als 200 Einwohner der boötischen Kleinstadt.
Am Sonntag, den 3. Oktober 1943 umstellten Angehörige der Gebirgstruppe „Edelweiß" im Rahmen einer so genannten „Sühnemaßnahme" das griechische Bergdorf Lyngiades. Alle Einwohner - Männer, Frauen, Kinder und Greise - wurden zuerst auf dem Dorfplatz zusammengetrieben und danach in die Keller einiger Häuser gejagt und niedergeschossen. Nach Abschluss dieser „Sühneaktion" haben die Gebirgsjäger das Dorf angezündet, und wer nicht tödlich getroffen war, verbrannte in den Trümmern. Lyngiades ist durch die - bei einem Staatsbesuch in Griechenland im Februar 2014 - von Bundespräsident Gauck geäußerte Bitte um Vergebung auch in der Bundesrepublik bekannt geworden. Christoph Schminck-Gustavus von der Universität Bremen hat 1990 die fünf letzten Überlebenden des Massakers gefunden, ihre Berichte aufgezeichnet, Archive gesichtet und ein Buch darüber geschrieben, das an dem Abend mit Lichtbildern vorgestellt werden soll. Die Veranstaltung wird von der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Düsseldorf e.V. organisiert. (GZkas)
Zeit und Ort: Freitag, den 3. Juni 2016 um 19.30 Uhr im Vortragssaal der BRÜCKE, Raum 307, Kasernenstraße 6, Düsseldorf.
Infos: www.de-gr-gesellschaft.com
Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos hat sich am Sonntag an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Massakers von Kalavryta, einem Bergstädtchen auf der nördlichen Peloponnes, beteiligt. Verübt wurde es am 13. Dezember 1943 von deutschen Soldaten. In seiner Rede mahnte Pavlopoulos: „Wir vergessen nicht. Nie wieder!“ Seinen Worten zufolge sei die Gefahr, dass erneut Verbrechen gegen die Menschheit begangen werden, „keineswegs vorbei“.
Kaum ein Tag vergeht, an dem der Fernsehsender des griechischen Parlaments („Vouli“) seine Zuschauer nicht an die deutsche Schuld für Verbrechen im Zweiten Weltkrieg erinnert.
Die Schulden Berlins gegenüber Athen sollen sich seit dem Zweiten Weltkrieg auf 278,7 Mrd. Euro angehäuft haben.
Der angesehenen griechischen Sonntagszeitung „To Vima“ und anderen journalistischen Quellen zufolge schuldet die Bundesrepublik Deutschland Griechenland 11 Milliarden Euro. Hintergrund für diese Nachricht ist der vertrauliche Bericht einer mit diesem Thema beauftragten griechischen Sonderkommission.
Ohne die großen Verdienste der stolzen Insel Kreta um die Weltgeschichte schmälern zu wollen: dass Nazi-Deutschland wegen ihr den Zweiten Weltkrieg verloren hat, gehört leider nicht dazu.
Viele, wenn nicht sogar die meisten Griechen glauben immer noch, dass der verbitterte Widerstand alliierter Soldaten und kretischer Freischärler gegen die Wehrmacht im Mai 1940 den Einmarsch Hitlers in die Sowjetunion verspätete und somit den Fall Moskaus vereitelte.