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Griechenlands meistgesuchter Terrorist in Attika festgenommen

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Griechenlands meistgesuchter Terrorist in Attika festgenommen

Der seit einem Jahr flüchtige und verurteilte Terrorist Christodoulos Xiros wurde am Samstag in Anavyssos, einem Vorort südlich von Athen, festgenommen. Xiros gehörte der 2003 ausgehobenen Terrororganisation „17. November“ an, die nach 1974 für zahlreiche Mordanschläge verantwortlich war.

Xiros hatte vor etwa einem Jahr einen Hafturlaub genutzt, um unterzutauchen. Die Polizei war seit etwa drei Monaten auf der Spur des Terroristen. Da man sich über die Identität des Verdächtigen in Anavyssos nicht hundertprozentig sicher war, soll Medienberichten zufolge ein motorisierter Sicherheitsbeamter neben Xiros, der mit dem Fahrrad unterwegs war, einen kleinen Unfall inszeniert haben. Als Xiros, der sich die Haare blond gefärbt hatte, daraufhin stoppte und sich dem „Verunglückten“ näherte, löste der Polizist einen Alarm aus; mit Hilfe herbeieilender Ordnungshüter konnte der Terrorist überwältigt werden. Xiros wurde in die Antiterrorabteilung der Polizei ins Zentrum Athens überführt. 

Verantworten muss er sich wegen Verbrechens, Leitung einer terroristischen Organisation und des Besitzes von Schusswaffen. Sichergestellt werden konnten in seinem Haus u. a. Pistolen, acht Sturmgewehre des Typs Kalaschnikow, zwei Handgranaten und mehr als 100 Kilo Sprengstoff. Außer Xiros werden mindestens drei weitere Personen gesucht. Ihr Plan war es offensichtlich, die Hochsicherheitsgefängnisse in Korydallos bei Athen zu überfallen, um die mutmaßlichen Mitglieder der Terrorgruppe „Bande der Feuerherde“, die dort inhaftiert sind, zu befreien. An der Befreiungsaktion hätten sich den gefundenen Plänen zufolge sechs Personen beteiligen sollen.
Die Verhaftung des Top-Terroristen Nr. 1 wurde auch in die Wahlkampagne der Parteien mit einbezogen. Die konservative Regierungspartei ND warf der größten Oppositionspartei SYRIZA vor, dass sie der griechischen Polizei wegen der Verhaftung des 57-jährigen nicht gratuliert habe. SYRIZA antwortete darauf: „Die Polizei hat das Selbstverständliche getan. Nicht selbstverständlich ist, dass die ND die Polizei in ihren Wahlkampf einbezieht.“
Über die Staatsanwaltschaft brachte Xiros auch seine eigene Einschätzung der Lage zu Gehör: „Unser Land steht unter ausländischer Besatzung der Troika (EU und Internationaler Währungsfonds) und Merkels. Ich betrachte den Widerstand als meine Verpflichtung.“
(Text: Griechenland Zeitung / rs und eh; Foto: Eurokinissi)

 

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