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Nach Routinekontrolle: Handschellen für zwei mutmaßliche Terroristen

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Nach Routinekontrolle: Handschellen für zwei mutmaßliche Terroristen

Am Donnerstagnachmittag hat die Polizei von Sparti auf der Peloponnes zwei gesuchte mutmaßliche Terroristen verhaftet. Es handelt sich um Kostas Sakkas (32) und Marios Seisidis (35). Sakkas war 2010 u. a. wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Gruppe „Bande der Feuerherde“ verhaftet worden. Seisidis wiederum soll sich an mehreren bewaffneten Banküberfällen beteiligt haben.
Die Verhaftung des Duos erfolgte offenbar rein zufällig. Die Polizei wollte während einer Routine-Fahndung nach Drogen auf einer Straße Richtung Gythio (Südpeloponnes) ihren PKW stoppen. Im Anschluss kam es zu einer Verfolgungsjagd, die beiden konnten schließlich dingfest gemacht werden. Die Antiterrorspezialisten versuchen nun vor allem herauszufinden, wo die beiden bisher Unterschlupf gefunden haben könnten, um eventuelle Spuren sicher zu stellen. Weiterhin wird dahingehend ermittelt, ob vielleicht ein neuer terroristischer Akt geplant sein könnte.


Das Beweismaterial, das einst zur Inhaftierung von Sakkas herangezogen wurde, basierte auf Fingerabdrücke, die in einer konspirativen Wohnung der „Bande der Feuerherde“ sichergestellt wurden. In seinen Aussagen bezeichnete sich der junge Mann damals selbst als Anarchist, dementierte jedoch jegliche Verbindung zu einer terroristischen Organisation. Seine Verteidiger argumentierten damit, dass die Fingerabdrücke auf „beweglichen“ Objekten sichergestellt wurden, die zudem nicht mit terroristischen Taten in Verbindung gebracht werden konnten. Nachdem er 31 Monate in Untersuchungshaft saß, hatte Sakkas einen Hungerstreik begonnen, der 38 Tage dauerte. In diesem Zeitraum konnte er zahlreiche Sympathisanten vor allem aus dem linksautonomen Spektrum gewinnen. Das Gericht hatte sich damals schließlich entschieden, ihn unter strengen Auflagen auf freien Fuß zu setzen. Doch im Februar 2014 meldete er sich nicht wie vereinbart bei der Polizei, er galt seither als flüchtig.
Was Seisidis betrifft, so ist er bereits seit einem Jahrzehnt auf der Flucht. Gemeinsam mit seinem Bruder und einer dritten Personen soll er sich zwischen 2002 und 2006 an mindestens sieben Banküberfällen beteiligt haben. Dabei haben die „Diebe in Schwarz“, wie das Trio genannt wurde, eine Beute von insgesamt mindestens 600.000 Euro eingestrichen. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Freitagmittag (5.8.) bei der Überführung der Festgenommenen in das Polizeihauptquartier in Athen.

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