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„Pentikosti” und „Agiou Pnevmatos”

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Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel) Foto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

Immer 50 Tage nach Ostern, dieses Jahr am 20. Juni, feiert die orthodoxe Kirche Pfingsten (Pentikostí = fünfzigster [Tag nach Ostern]). Einen Tag zuvor begeht man den zweiten Seelensamstag (Psychosavvto), in Griechenland der Totengedenktag. Die Angehörigen besuchen die Gräber ihrer Verstorbenen und verteilen „Kollyva” (gekochter Weizen, gewürzt u. a. mit Granatapfelkernen, Rosinen, Puderzucker und Petersilie), um damit die Toten zu ehren.


An diesem Tag, so heißt es, sollen die Seelen, die seit Ostern mit Christus auf der Erde weilten, mit ihm gemeinsam wieder in den Himmel aufsteigen.
In der Mani (Südpeloponnes) werden statt Kollyva Brot, Käse und andere Speisen an Arme verteilt. In Thrakien, aber auch in anderen Gebieten Griechenlands glaubt man, dass die Seelen während dieser 50 Tage auf den Bäumen und Trieben der Weinreben sitzen. Aus diesem Grund dürfen keine Pflanzen beschnitten werden.
An Pfingstmontag „Tou Agiou Pnevmatos” (Tag des Heiligen Geistes) oder „Tis Agias Triadas” (Tag der Heiligen Dreifaltigkeit) finden an den Orten mit „Agia Triada”-Kirchen Feste statt. Auch der Verstorbenen wird an diesem Tag gedacht. Die über Jahrhunderte am Schwarzen Meer lebenden Pontus-Griechen bringen Milchreis, Buttermilch oder Omeletts zu den Gräbern der Verstorbenen. Früher war es üblich, dass man sich nach der Seelenmesse um die Gräber setzte und das Mitgebrachte verzehrte.
Übrigens: Das Wort Pfingsten leitet sich vom griechischen Pentikostí ab. Wie es im etymologischen Wörterbuch von Kluge heißt, kam es bereits früh zu einer Entlehnung – im althochdeutschen als fimfchusti, im Mittelhochdeutschen als pfingeste und im Gotischen paintekusten. (GZeb)

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