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Gratis-Urlaub für überfallene Touristen auf Kreta – Täter stellten sich der Polizei Tagesthema

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Foto (© GZ-Archiv): Chania Foto (© GZ-Archiv): Chania

Eine Familie aus Deutschland, die Ende der vorigen Woche von zwei Kretern brutal attackiert und bedroht worden war, wurde von einem Kretischen Tourismusverband dazu eingeladen, kostenlos einen einwöchigen Urlaub auf der griechischen Großinsel zu verbringen. Der Verbandspräsident sprach von einem „inakzeptablen Angriff“, der strikt verurteilt werden müsse.

Ein derartiges Verhalten habe nichts mit der Kretischen Gastfreundschaft zu tun und würde darüber hinaus dem Tourismusprodukt Schaden zufügen. Er setzte sich außerdem mit der Familie in Verbindung und entschuldigte sich aufrichtig „seitens des kretischen Tourismus und der Kreter“. Der Präsident unterbreitete den Vorschlag, dass die gesamte Familie zu einem beliebigen Zeitpunkt einen einwöchigen Urlaub auf der Insel verbringen könne; sämtliche Kosten würden vom Verband getragen. Die Betroffenen sollen das Angebot dankend angenommen haben, allerdings müssten die Täter von der Justiz bestraft werden.
Unterdessen haben sich die beiden Täter, die aus der Region Mylopotamos auf Kreta stammen, in der Nacht von Montag auf Dienstag der Polizei gestellt. Gegen den 38-jährigen Fahrer des Kleinlasters vom Typ Pickup, der das von der Familie gemietete Auto mehrfach brutal gerammt hatte, war ein Haftbefehl wegen des Versuchs schwerer Körperverletzung ausgestellt worden. Der zweite Täter im Alter von 36 Jahren muss vor der Staatsanwaltschaft Rethymno seine Aussage zu Protokoll geben, er wurde vorläufig auf freien Fuß gesetzt.
Für die Familie, die dem Vernehmen nach bereits zum dritten Mal Urlaub auf Kreta machte, glich der Übergriff einem Albtraum. Nach einem Überholmanöver wurde der von ihnen gemietete Pkw mehrfach vom Fahrzeug der Täter angefahren. Nach einer Verfolgungsjagd wurde einer der Touristen brutal ins Gesicht geschlagen; sämtliche Opfer wurden mit einem 25 Zentimeter langen Messer bedroht. Erst mit Hilfe von Einwohnern eines Dorfes konnten die Touristen schließlich in Sicherheit gebracht werden.
Die Täter beschrieben den Vorfall etwas anders. Ein kretisches Nachrichtenportal zitierte sie mit den Worten, dass einer der Touristen – angeblich ein „Boxer“ – den 38-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe, wobei diesem die Nase gebrochen worden sei. In einer Polizeimitteilung hieß es lapidar, dass die beiden Gesuchten in der Nacht zum 23. August in Gewahrsam genommen wurden und der Justiz übergeben würden. Auch das Tatfahrzeug sei inzwischen sichergestellt worden. (Griechenland Zeitung / jh)

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