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Ermittlungen über die Entführung von Panagopoulos gehen weiter Tagesthema

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Ermittlungen über die Entführung von Panagopoulos gehen weiter
Griechenland / Athen. Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen über die Entführung des Reeders Periklis Panagopoulos bisher offenbar auf keine neue Spur gestoßen. Panagopoulos war gestern Morgen in der Nähe seines Hauses im Vorort Kavouri, südlich von Athen, von wahrscheinlich fünf Unbekannten entführt worden. Die Entführer haben offiziellen Angaben zufolge bisher noch keinen Kontakt zur Familie des 73jährigen Reeders aufgenommen. Die Tageszeitung „Eleftherotypia" berichtete in ihrer heutigen Ausgabe allerdings, dass die Kidnapper bereits 40 Millionen Euro Lösegeld gefordert hätten.
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Diese Summe sei dem Fahrer des Entführten genannt worden. Er war bei der Entführung anwesend und wurde anschließend an eine Baum gefesselt, wo ihn die Polizei fand. Panagopoulos, so teilte die Polizei mit, sei schwer krank. Sein Leben sei von Medikamenten abhängig, die er jeden Tag einnehmen müsse. 

Der am 29. Dezember 1935 geborene Panagopoulos gilt als einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner Griechenlands. 1971 gründete er die Royal Cruise Line und 1993 die „Attika Unternehmen" (seit 2004: „Attica Group"). 1994 bestellte er die ersten beiden Superfast-Fährschiffe, die auf den Routen von Patras Richtung Italien eingesetzt wurden. Mit einer Fahrzeit von nur 20 Stunden von Patras nach Ancona setzten sie damals neue Maßstäbe im Fährverkehr. 1999 erwarb Panagopoulos noch 38,8 Prozent des Fährunternehmens Strintzis-Lines; dieser Anteil wurde anschließend auf knapp 50 Prozent erweitert. 2005 stieg Attica Group mit Schiffen auch in den RoRo-Verkehr auf der Linie zwischen Rostock und dem finnischen Uusikaupunki ein. Zudem erwarb das Unternehmen Anteile an Hellas Flying Dolphins und an Minoan Lines. Im Oktober 2007 schließlich verkaufte Panagopoulos die Attica Group für 286,1 Mio. Euro an die Marfin Investment Group.

Die Entführung von Panagopoulos, der fast immer ohne Personenschutz unterwegs war, ist das zweite Kidnapping eines Großunternehmers innerhalb von wenigen Monaten. Im Juni entführte Kriminelle den Vorsitzenden des nordgriechischen Industrieverbandes Jorgos Mylonas. Rund zehn Millionen Euro Lösegeld sollen damals für ihn gezahlt worden sein. Die Gruppe der Entführer um den flüchtigen Kriminellen Vassilis Palaiokostas wurde jedoch einige Wochen später gefasst. Anfang Dezember war zudem ein bekannter Herzchirurg in Attika verschleppt worden, von ihm fehlt bisher jede Spur. (Griechenland Zeitung / eh/jh)

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