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Ein Jahr nach der Schließung von ERT in Griechenland Tagesthema

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Ein Jahr nach der Schließung von ERT in Griechenland
Am heutigen Mittwoch jährt sich die Schließung des staatlichen Rundfunks und Fernsehens ERT. Zahlreiche Solidaritätsproteste finden daher in Athen und anderen Städten, wie etwa in Patras oder Volos, statt. Zwischen 12 und 16.00 Uhr streiken in Erinnerung an das Ereignis vor einem Jahr auch die Journalisten. Um 12.
12.30 Uhr beginnt am Athener Klafthmonos-Platz eine Demonstration unter dem Slogan „Gegen die Regierung und ihre Politik“. Solidarität wollen die Teilnehmer auch gegenüber anderen Staatsdienern unter Beweis stellen, die von Entlassungen bedroht sind. Das betrifft etwa die Putzfrauen des Finanzministeriums oder ehemalige Schulwächter. Es soll ein Protestmarsch bis vor das Finanzministerium folgen. Um 19.00 Uhr kommt es heute Abend zu einer Kundgebung mit Konzerten im Hof des früheren ERT-Zentralgebäudes im Athener Vorort Agia Paraskevi. Eingeladen wurden auch zahlreiche Politiker, darunter Parteiführer und Vertreter von Kommunen. Die Ereignisse werden live im Web-TV das Internetportals www.ertopen.com übertragen.
Im „ERA-Wäldchen“ der Hafenstadt Patras kommt es heute um 21.00 Uhr ebenfalls zu einem „Demonstrations-Fest“, u. a. mit einem Rembetiko Orchester und traditionellem Tanz. Ähnliche Aktionen finden auch in Volos statt.
Am 11. Juni 2013 hatte die Regierung ohne Vorwarnung den staatlichen Fernseh- und Rundfunksender abgestellt. Davon betroffen waren weitere 19 Radiosender in der Provinz. Als offizielles Ziel proklamierte die Regierung damals, die Zahl der Angestellten zu verringern und so schnell wie möglich einen neuen Sender zu öffnen. Die Schließung von ERT ist damals weltweit auf Protest gestoßen und hatte auch innenpolitische Auswirkungen: Der kleinere Regierungspartner, die Demokratische Linke (DIMAR), war unmittelbar nach der Schließung aus der damaligen Dreiparteienregierung ausgetreten. Seither halten nur noch die konservative Nea Dimokratia von Ministerpräsident Antonis Samaras und die sozialistische PASOK die Zügel der Regierung in der Hand. Sie verfügen nur noch über eine knappe Mehrheit von 153 der 300 Parlamentarier.

(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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