Das Tourismusministerium und die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr (EOT) haben eine Initiative gestartet, um die Insel Rhodos bei ausländischen Gästen als attraktives Reiseziel zu bewerben und nicht zuletzt als Vorzeigedestination in Sachen Nachhaltigkeit zu präsentieren.
Touristen, die wegen der Waldbrände die Insel Rhodos vorzeitig verlassen haben, können dort auf Kosten der griechischen Regierung einen einwöchigen kostenlosen Urlaub verbringen. Das kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch in einem Interview gegenüber einem britischen TV-Sender an.
Griechenland befindet sich mitten in der Waldbrandsaison, die in diesem Jahr besonders heftig verläuft. Um einen Brand in einen unter Naturschutz stehenden Wald namens „Dadia“ in der Region Evros in Nordgriechenland zu löschen, waren 320 Feuerwehrleute mit 75 Löschfahrzeugen im Einsatz. Inzwischen sind die Flammen unter Kontrolle; ihnen fielen 3.500 Hektar Wald zum Opfer.
Mehr als 200 Feuerwehrleute aus Bulgarien, Frankreich, Rumänien, Norwegen, Finnland und Deutschland werden in diesem Sommer für zwei Monate (Juli und August) in Griechenland sein, um den Brandschutz vor Ort zu unterstützen und ihr Wissen mit den griechischen Kollegen auszutauschen.
Dem Brandschutz wird in diesem Jahr eine deutlich größere Rolle zugeschrieben als bisher. Einzelheiten gab die Feuerwehr in dieser Woche bekannt.
Im Gebiet von Limni Evias wurden in den letzten Wochen 4.000 Bäume gepflanzt. In dieser Region im Norden der Insel Euböa wüteten im Sommer 2021 zerstörerische Waldbrände. Der stellvertretende Umweltminister Giorgos Amyras beteiligte sich nun persönlich an den Aufforstungsarbeiten und pflanzte als symbolischen Akt auch den ersten Baum.
Parallel zum Sturmtief „Xenofon“, das mit Winden, die eine Stärke von bis zu 10 erreichen, über Griechenland hinwegbraust, sind mehrere Waldbrände ausgebrochen. Betroffen von dieser Situation sind vor allem Teile im Westen des Landes.
So etwa kam es am Donnerstagabend zu zwei Wald- bzw. Buschbränden in der Nähe von Limnochori sowie Kallithea in Westachaia auf der Peloponnes.
Das Waisenhaus Lyreio in Mati, östlich von Athen, wurde bei dem verheerenden Waldbrand vom 23. Juli schwer beschädigt. Die Griechische Welle Wien hat den Wiederaufbau bereits mit einer Spende von mehr als 7.000 Euro unterstützt. Davon konnten u. a. Betten und Bettwäsche gekauft werden.
Alle Reisen nach Griechenland sind trotz der jüngsten folgenschweren Waldbrände völlig sicher. Das betonten die für den Fremdenverkehr Verantwortlichen gegenüber allen Gästen und potenziellen Gästen des Landes. Alle Maßnahmen für einen sicheren Aufenthalt in Hellas seien ergriffen worden.
Innerhalb von lediglich zwölf Monaten wurde der Großraum Athen-Piräus sowie seine nähere Umgebung von tödlichen Schlammlawinen, einem Ölteppich und nun auch tragischen Waldbränden heimgesucht, die mehr als 50 Menschen das Leben kosteten.
Am Dienstagnachmittag beraten sich Minister der griechischen Regierung unter Leitung des Premiers Alexis Tsipras über die Lage nach den am Montag in Attika ausgebrochenen katastrophalen Waldbränden. Teilnehmen werden u. a. der Innenminister, der Gesundheitsminister, der Minister für Transport sowie die Minister für Verteidigung, Handelsschifffahrt und Umwelt. Ministerpräsident Tsipras selbst hatte von einer „gefährlichen Bedrohung“ gesprochen.
In Attika wurde der Notstand ausgerufen. Durch verheerende Waldbrände, die seit Montag an mehreren Orten in der Nähe der Hauptstadt wüten, haben mindestens 24 Menschen ihr Leben verloren, 150 wurden verletzt;
Auf der griechischen Insel Chios ist in der Nacht zum Freitag ein schwerer Waldbrand ausgebrochen. Ein Dorf musste evakuiert werden; es gab eine Schwer- und eine Leichtverletzte. Auch in anderen Gebieten in Griechenland brannte es von Donnerstag auf Freitag.
Bei einem verheerenden Großbrand auf der Insel Euböa in Griechenland fraß sich am Wochenende eine 12 bis 15 Kilometer lange Feuerwalze bis Sonntagabend durch bis zu 2.200 Hektar Kiefernwald. Auch am Montagmorgen bemühte sich die Feuerwehr weiter, die immer wieder auflodernden Flammen in der Nähe der beliebten Sommerfrische Limni unter Kontrolle zu bringen.
Den Mastix-Bauern auf Chios wurde von der Regierung eine Soforthilfe in Höhe von etwa 1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Die Anbauflächen der Bauern hatten durch Brände Anfang der Woche schweren Schaden erlitten. Etwa die Hälfte der Summe soll für die Promotion von Mastixprodukten im Ausland aufgewendet werden, die andere für die Anschaffung von Landmaschinen. Die Mastix-Bauern ihrerseits fordern u. a. eine Reduzierung der Steuern sowie die Befreiung von der Grundstückssteuer.
(Griechenland Zeitung / rs; Foto: © Eurokinissi).
Ein Großfeuer auf der Insel Lesbos in der Nordostägäis hat nach griechischen Medienberichten seit Sonntagfrüh mehr als 250 Hektar Wald- und Buschland sowie Olivenkulturen vernichtet. Das Feuer brennt zur Stunde unvermindert weiter.
Auf der Ferieninsel Rhodos und auf der Insel Euböa nahe Athen tobten am Donnerstag schwere Brände, die in der Nacht Freitag eingedämmt werden konnten.