„We Remember“: Mit diesem Motto wurde am Freitag (27.1.) die Fassade des griechischen Parlaments in Athen angestrahlt. Anlass war der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, mit dem jedes Jahr an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau erinnert wird.
Eine Ausstellung des Goethe-Instituts Thessaloniki widmet sich einem der bedrückendsten Kapitel in der deutsch-griechischen Geschichte: die 1940er Jahre stehen für Besatzung, Holocaust und Bürgerkrieg. Geschichten und persönliche Erfahrungen sollen dazu beitragen eine neue, differenziertere Sicht auf dieses schwierige Jahrzehnt zu schaffen.
Auch in Griechenland gedachte man am 27. Januar der Opfer des Holocaust. Während der deutschen Besatzungszeit im zweiten Weltkrieg wurden 67.000 griechische Juden vor allem nach Auschwitz deportiert; darunter etwa 50.000 aus der nordgriechischen Metropole Thessaloniki. Nur knapp 1.950 von ihnen überlebten.
Griechenlands Israelitischer Zentralrat (Kise) bedankt sich mit einem Schreiben bei Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, dass er sich für die Rückgabe jüdischen Archiv-Materials aus Moskau eingesetzt hatte.
Wie viele andere Länder so beteiligt sich auch Griechenland am Internationalen Tag des Gedenkens für die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar begangen wird. Bildungsministerin Niki Kerameos kündigte Stipendien für zehn Schulen an, die Workshops zu diesem Thema durchführen; die Initiative geht auf eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Griechenlands zurück.
Die Internationale Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA), dessen Vorsitz für 2020/2021 Deutschland übernommen hat, veranstaltet u. a. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft Athen, der Gemeinde Korfu und der Jüdischen Gemeinde Korfu vom 23. bis zum 25. Oktober eine Gedenkreihe, die die Geschichte des Holocausts auf der Ionischen Insel beleuchtet.
Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen bei Linz in Österreich durch die US-Alliierten befreit und aufgelöst. 2020 jährt sich das Ereignis zum 75. Mal. Zu diesem Anlass war am Sonntag (10.5.) im ehemaligen KZ eine Gedenkfeier geplant, die aber aufgrund der Corona-Krise und der damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen entfallen muss – ebenso wie 100 weitere, thematisch verknüpfte Veranstaltungen.
Das Goethe-Institut Athen zeigt morgen (27.1.) den Film „Shoa“ von Claude Lanzmann. Die Dokumentation dauert ganze neuneinhalb Stunden und sie gilt als die „radikalste und umfassendste“ über die Judenvernichtung des NS-Regimes.
Der heutige Sonntag ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Seit 2005 wird dieser Gedenktag am 27. Januar begangen. Dabei handelt es sich um ein symbolträchtiges Datum, denn an jenem Januartag 1945 gelang es den Alliierten, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zu befreien. Am vergangenen Mittwoch eröffnete das Jüdische Museum Griechenlands anlässlich des 74. Jahrestages der Befreiung des KZ-Lagers seine neue Sonderausstellung „Die guten Hirten – Metropoliten und Großrabbiner angesichts des Holocaust“. Die aktuelle Ausstellung entstand in einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Museum und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Athen.
Im Megaron Moussikis der nordgriechischen Metropole Thessaloniki ist momentan eine Ausstellung zum Thema „Studie zu Trauma, Erinnerung und Verlust: Griechische Überlebende des Holocausts“ zu sehen.
Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Januar) befindet sich seit Montag der Präsident Israels Reuven Rivlin zu einem offiziellen Besuch in Griechenland.
Der deutsche Staatsminister Michael Roth hielt am Donnerstag ein Grußwort zur Vorstellung des Zeitzeugenprojektes "Erinnerung an die Okkupation in Griechenland" an der Universität Athen. Die Griechenland Zeitung veröffentlicht dieses Dokument an dieser Stelle. Es gilt das gesprochene Wort.
Am Donnerstag ging ein zweitägiger offizieller Besuch des griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos in Israel zu Ende. Eingeladen worden war er von seinem israelischen Amtskollegen Reuven Rivlin. Bereits am Mittwoch fand ein bilaterales Treffen der beiden Politiker statt. Besprochen wurde u. a. die Situation im Nahen Osten und in Syrien. In diesem Rahmen erklärte Pavlopoulos, dass Europa nie wieder ein „dunkler Kontinent“ werden dürfe. Dafür müsse es mit allen Mitteln „die Fremdenangst und den Rassismus, unter den auch der Antisemitismus fällt“, bekämpfen. Die Flüchtlingskrise sei nach seiner Einschätzung nur durch eine Beendigung des Krieges in Syrien zu lösen. Rivlin bezeichnete seinerseits den Terror als „gemeinsamen Feind“.
Am Sonntag sollte im nordostgriechischen Kavala ein Mahnmal für die fast 1.500 Juden der Hafenstadt eingeweiht werden, die dem Holocaust zum Opfer gefallen waren. Doch plötzlich bekam die Stadt kalte Füße und scheute offenbar vor extremistischen Reaktionen zurück. Am Sonntag entschuldigte sich die Bürgermeisterin bei den griechischen Juden.
In der nordgriechischen Metropole Thessaloniki wurde am Sonntag der Opfer des Holocaust gedacht. Anwesend am Denkmal für die jüdischen Mitbürger, das sich am Freiheitsplatz (Plateia Eleftherias) an der Nikis-Straße in Strandnähe befindet, waren u. a. Familienmitglieder von Opfern des Holocaust und Überlebende.