Es war ein Samstag, an dem die Nazis Juden aus Ioannina, Athen, Chalkida, Kastoria, Arta, Preveza, Larissa, Trikala und Volos aus ihren Häusern rissen und in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportierten. Es war ein Samstag, an dem dies geschah. Zehntausende Juden Griechenlands bezahlten den Rassenwahn Hitlerdeutschlands mit ihrem Leben.
„We Remember“: Mit diesem Motto wurde am Freitag (27.1.) die Fassade des griechischen Parlaments in Athen angestrahlt. Anlass war der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, mit dem jedes Jahr an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau erinnert wird.
„Es ist schockierend, und es erinnert an die dunkelsten Kapitel der Geschichte Thessalonikis, für die NS-Deutschland Verantwortung trägt.“ Mit diesen Worten verurteile die Deutsche Generalkonsulin von Thessaloniki Sibylla Bendig die Schändung des Denkmals des alten jüdischen Friedhofes der nordgriechischen Metropole, die sich am 29. Dezember ereignet hatte.
Auch in Griechenland gedachte man am 27. Januar der Opfer des Holocaust. Während der deutschen Besatzungszeit im zweiten Weltkrieg wurden 67.000 griechische Juden vor allem nach Auschwitz deportiert; darunter etwa 50.000 aus der nordgriechischen Metropole Thessaloniki. Nur knapp 1.950 von ihnen überlebten.
„Es war eine positive Botschaft, die durch diese Veranstaltung vermittelt wurde.“ Das stellte am Samstag (25.9.) der Präsident der jüdischen Gemeinde Griechenlands David Saltiel gegenüber der Griechenland Zeitung fest. Anlass war ein Konzert mit Liedern aus der jüdischen Tradition, das im Goethe-Institut Athen stattfand.
Der neu gekürte Gesundheitsminister Athanasios Plevris entschuldigte sich am Mittwoch (1.9.) bei der jüdischen Gemeinde Griechenlands für antisemitische Statements, die er im Jahr 2009 von sich gegeben hatte. Über Facebook erklärte er, dass er die Opfer des Holocaust respektiere und sich gegen jede Form von Antisemitismus stelle.
Wie viele andere Länder so beteiligt sich auch Griechenland am Internationalen Tag des Gedenkens für die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar begangen wird. Bildungsministerin Niki Kerameos kündigte Stipendien für zehn Schulen an, die Workshops zu diesem Thema durchführen; die Initiative geht auf eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Griechenlands zurück.
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau besuchte am Montag (27.1.) auch Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die heutige Gedenkstätte in Polen.
Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Januar) befindet sich seit Montag der Präsident Israels Reuven Rivlin zu einem offiziellen Besuch in Griechenland.
In Athen ist seit Sonntagnacht ein starkes Polizeiaufgebot im Einsatz. Damit wird für die Sicherheit des Präsidenten Israels Reuven Rivlin gesorgt, der sich derzeit in der griechischen Hauptstadt zu einem dreitägigen Staatsbesuch aufhält. Begleitet wird der Gast von seiner Ehefrau Nechama. Während des Besuches wird sich Rivlin mit dem griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos sowie mit Ministerpräsident Alexis Tsipras treffen.
In der nordgriechischen Stadt Kavala wurden vier Personen festgenommen, denen vorgeworfen wird, ein Denkmal für im II. Weltkrieg ermordete Juden schwer beschädigt zu haben.