Jeder dritte in Griechenland konsumierte Apfel gehört der Zagorin-Gattung an, die in erster Linie in der mittelgriechischen Pilion-Region gedeiht. Diese rote Sorte litt in der vergangenen Saison allerdings besonders stark unter extremen Wetterphänomenen, für die der Klimawandel verantwortlich gemacht wird.
Bei einem Spaziergang durch die griechische Hauptstadt fällt der Blick unwillkürlich auf die auffälligen Anzeigetafeln von Tankstellen. Und auffällig sind insbesondere die Preise: Sie liegen für Superbenzin im Moment durchgehend jenseits der 2-Euro-Marke.
Griechenland liegt innerhalb der Europäischen Union auf zweierlei Arten an der Spitze. Zum einen gehört es beim Heizölpreis zu einem der günstigsten Länder, während es bei den Treibstoffen für Pkw eines der teuersten ist.
Die Preise bei den Mieten in den griechischen Agglomerationsräumen Attika und Thessaloniki ziehen rasant an. Landesweit hat sich das Tempo der Erhöhung innerhalb eines Jahres (Oktober 2021 bis Oktober 2022) verdoppelt.
Die griechische Bevölkerung ist vor allem über die Teuerung und weitere Preiserhöhungen im kommenden Winter beunruhigt. Das erklärten 84 % der Befragten in einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Marc für die Zeitung „Proto Thema“.
Die allgemeine Teuerung hat vor allem auch den Einzelhandel der Lebensmittelbranche heimgesucht. Einer Studie des Forschungsinstituts für den Konsumgütereinzelhandel (IELKA) zufolge erwartet etwa jeder zweite Betrieb dieser Branche weniger Einnahmen als im vergangenen Jahr.
Die griechische Bevölkerung ist vor allem über die Teuerungswelle besorgt. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts MARC hervor. Demnach geben 85,3 % der Befragten an, dass sie über den Preisanstieg von Elektrizität und anderen Produkten am meisten beunruhigt sind.
Während eines Treffens des Ministerrats kündigte Premier Mitsotakis in dieser Woche Maßnahmen an, die der grassierenden Teuerungswelle entgegenwirken sollen. Profitieren sollen davon vor allem Kraftfahrer. Regierungssprecher Ikonomou will seinerseits „Ordnung“ in der Medienbranche schaffen. Die sozialistische Opposition bezeichnet die Regierung hingegen als „lapidaren Beobachter der Teuerung“.
Kaum war das Problem der Kundenflaute im Zuge der Corona-Pandemie halbwegs überwunden, kam auf die Taxi-Unternehmen in Griechenland die nächste Herausforderung zu. U. a. wegen des Krieges in der Ukraine sind auch in Hellas die Treibstoffpreise explosionsartig in die Höhe geschossen. Noch vor wenigen Monaten kostete ein Liter Diesel etwa einen Euro, jetzt bekommt man ihn für etwa zwei Euro.
Die Teuerung ist jenes Problem, das die Griechinnen und Griechen am meisten beschäftigt. Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marc für den privaten Fernsehsender ANT1 zufolge haben 81,6 % der Befragten angegeben, dass ihre Sorgen in dieser Hinsicht am größten seien. Es folgen der Krieg in der Ukraine (58,1 %), die Kriminalität (33,7 %), die Corona-Pandemie (24,4 %), die griechisch-türkischen Beziehungen (22,6 %), Unwetterkatastrophen (13,2 %) und die Migrationskrise (8,5 %).
Am Mittwoch dieser Woche (6.4.) findet in Griechenland ein Generalstreik statt. Dazu aufgerufen hatte zuerst die Dachgewerkschaft der Angestellten im Privatdienst (GSEE). Dazu gestoßen sind nun auch die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) sowie die kommunistische PAME.
Finanzminister Christos Staikouras befindet sich an diesem Montag und Dienstag (4./5.4.) zu einem offiziellen Besuch in Luxemburg. Hier wird er an separaten Treffen der Eurogruppe und des Rates für Wirtschaft und Finanzen (Ecofin) teilnehmen.
Eine böse Überraschung erlebten in den vergangenen Tagen und Wochen Tausende Haushalte und Firmen, als ihnen die Stromrechnung ins Haus flatterte. Grob gesagt mussten die meisten von ihnen in etwa den doppelten Betrag berappen, den sie im Vorjahr für dieselbe zeitliche Periode und einen annähernd ähnlichen Verbrauch ausgelegt hatten.
Griechenland ist gegenwärtig mit einer gravierenden Teuerungswelle konfrontiert. Zurückzuführen ist diese auf internationale Gegebenheiten, aber auch Phänomene von Wucherpraktiken im Inland machen den Konsumenten das Leben schwer. Die Regierung will diesen Entwicklungen mit scharfen Kontrollen sowie mit einer Intensivierung des Anbaus bestimmter landwirtschaftlicher Produkte entgegensteuern.
Angesichts des Krieges in der Ukraine und der kontinuierlich steigenden Preise ging Anfang März der Umsatz von einigen Produkten in den griechischen Supermärkten steil in die Höhe. Davon betroffen sind etwa Dosenfleisch (+ 64,8 %), Teigwaren (+ 43,6 %) und Hülsenfrüchte (+ 20,6 %).
Griechenlands Regierung wird mit finanziellen Unterstützungen in Höhe von insgesamt 1,1 Milliarden Euro die Bevölkerung angesichts der zu registrierenden Teuerungswelle unterstützen. Dies kündigte Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch (16.1.) per Videobotschaft an.
„Uns ist vollkommen bewusst, dass es sich um eine schwierige Situation handelt.“ Das räumte Regierungssprecher Jannis Ikonomou in dieser Woche in einem Interview angesichts einer bevorstehenden Teuerungswelle ein. Er räumte ein, dass sich die Lage in der kommenden Zeit verschlechtern dürfte. Ursache dafür sei eine „internationale Krise“.
Wer kennt es nicht und hat es nicht schon probiert? Das beliebte Schnell- und Kleingericht Souvlaki. Günstig ist es außerdem. Aber wie lange noch? Der Preisanstieg für Strom und Rohstoffe, ausgelöst durch die aktuelle Situation in der Ukraine, wird sich über kurz oder lang auch auf das griechische "Spießchen" auswirken.