„Europäischer Schulterschluss“. Mit diesen Worten beschrieb das österreichische Innenministerium ein Treffen zwischen dem griechischen Migrationsminister Notis Mitarakis und dem österreichischen Innenminister Gerhard Karner, das am Dienstag (18.10.) in der Wiener Herrengasse durchgeführt wurde.
Eigentlich hatte die deutsche Tänzerin und Tanzpädagogin Ursula Zednicek im Sommer 2015 ihren Traumurlaub auf einer griechischen Insel geplant. Lesbos lädt mit seinem gebirgigen Land und den schönen Wäldern zu einer ruhigen und erholsamen Reise ein. Doch als sie am Strand des Eilandes vorbei fährt, landen dort unzählige Gummiboote dicht gedrängt mit Frauen, Männern und Kindern.
Nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos brachen am Donnerstagnachmittag (10.9.) weitere Feuer im Camp aus. Diese zerstörten nun auch noch jene Bereiche des Lagers, die bis dahin von den Flammen verschont geblieben waren. Die griechischen Behörden bemühen sich derzeit, für die mehr als 12.500 Menschen Nahrung und Getränke bereitzustellen und provisorische Unterkünfte zu schaffen; es ist von Tausenden Zelten die Rede.
Deutschland wird in den kommenden Tagen 50 Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern aufnehmen. Das teilte am Dienstag (7.4.) das Innenministerium in Berlin mit. Der Transfer soll bereits in der kommenden Woche erfolgen.
Am Mittwoch (29.1.) stattete der griechische Ministerpräsident Mitsotakis Frankreich einen Besuch ab. Es handelt sich um seine zweite offizielle Reise nach Paris seit seiner Amtsübernahme im Sommer. Die Gespräche mit Macron wurden von der Flüchtlingsfrage sowie Themen der Verteidigung dominiert.
Eine aktuelle Umfrage zeugt davon, dass die Griechen mit der Arbeit ihrer konservativen Regierung mehr oder weniger zufrieden sind. Besorgt sind sie jedoch angesichts der Flüchtlingskrise. Außerdem befürchten viele einen Konflikt mit der Türkei. Was die Wahl der Staatspräsidentin betrifft, so stößt diese auf Akzeptanz.
„Der Klimaschutz ist die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit.“ Das stellte Premier Mitsotakis am Dienstag im Rahmen des Euro-Arabischen-Gipfels fest. Die erhöhte Anzahl an Asylsuchenden, die nach Griechenland kommen, stehe mit der Größe des Landes in keinem Verhältnis.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hält sich heute und am Freitag in Brüssel auf. In der belgischen Hauptstadt beteiligt er sich zum ersten Mal an einem EU-Gipfeltreffen. Die wichtigsten Themen für Athen sind die Flüchtlings- und Migrationskrise, eine politische Antwort auf türkische Provokationen sowie Gespräche für die EU-Beitrittsmöglichkeiten der Republik Nordmazedonien.
Am Dienstagabend (16.4.) demonstrierten rund 300 Menschen im Athener Zentrum gegen die Räumung von Wohnungen, in denen Menschen auf der Flucht untergebracht sind.
Im Interview mit der Griechenland Zeitung spricht der deutsche Botschafter Jens Plötner u. a. über die bilateralen Beziehungen, über deutsche Unternehmen in Griechenland und darüber, dass Reformen nicht zurückgeschraubt werden dürfen. Thematisiert wurden auch die Flüchtlingsfrage und rechtsextremistische Phänomene.
Die Art und Weise, mit der die griechische Regierung sowie die Behörden ihren geschädigten Ruf im Umgang mit der Flüchtlingskrise verteidigen, wird immer irrationaler.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras nimmt am Donnerstag an einem EU-Sondergipfel zur Flüchtlings- und Migrationskrise im österreichischen Salzburg teil.
Vor dem Hintergrund seiner Rede über die Zukunft Europas, die er am Dienstag (11.9.) vor dem Europäischen Parlament gehalten hatte, hat Ministerpräsident Alexis Tsipras gegenüber dem paneuropäischen Fernsehsender Euronews ein Interview gegeben. In diesem hat er u. a. über die Finanz- und Wirtschaftskrise, die Migration sowie mögliche Parlamentswahlen in seinem Land gesprochen.
Die Akademie Georg von Vollmar organisierte Mitte Dezember in Kooperation mit der Stiftung Palladion ein Deutsch-Griechisches Begegnungsseminar im Schloss Aspestein in Kochel am See. Thema des Seminars war „Deutschland und Griechenland: Im Schatten der Wirtschafts- und Flüchtlingskrise“.
Vertreter der Inseln Lesbos, Chios und Samos führen am Dienstagmittag im Zentrum Athens eine Demonstration durch. Treffpunkt ist das Migrationsministerium am Klafthmonos-Platz. Ihr Hauptmotto lautet: „Keine eingesperrten Menschen, keine verzweifelten Insulaner“. Damit wollen sie daran erinnern, dass auf den Inseln der Ägäis mehr als 15.000 Asylsuchende untergebracht sind. Allein auf Lesbos leben derzeit mehr als 8.000 von ihnen, auf Chios 2.600 und auf Samos weitere 2.200. Weitere 2.000 Immigranten halten sich auf Leros und Kos auf.
Angesichts des EU-Gipfels am 25. März in Rom hat Ministerpräsident Alexis Tsipras für die Zeitung „Efimerida ton Syntakton“ einen Artikel über die Zukunft Europas verfasst, der in der heutigen Ausgabe veröffentlicht wurde. Der Titel lautet: „Europa der Multi-Geschwindigkeiten oder der Multi-Optionen?“ Darin vertritt er die Auffassung, dass die EU derzeit eine Krise der Orientierung durchlebe. Sie habe sich vor allem in zwei Krisen beweisen müssen: der Wirtschafts- und der Flüchtlingskrise.
Der Bürgermeister der Ägäis-Insel Lesbos, Spyros Galinos, und die Bürgermeisterin der Insel Lampedusa, Giusi Nicolini, werden sich den Olof-Palme-Preis 2016 teilen. Galinos und Nicolini vertreten je eine Insel in Griechenland bzw. Italien, die besonders viele Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika aufgenommen haben. Ausgewählt worden sind sie wegen ihrer „beispielhaften Führung in einer der schwierigsten Zeiten der zeitgenössischen Geschichte“.
Für ihren Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen in Seenot ist Mania-Mari Bikof für den HERO Award nominiert worden. Die Auszeichnung wird von der Internationalen Stiftung für Seenotrettung (International Maritime Rescue Foundation) vergeben.
Am Wochenende besuchte deutsche Politikerin Ska Keller Griechenland, um sich einzelne Flüchtlingslager anzuschauen und mit der Regierung über den Stand der Flüchtlingspolitik zu sprechen. Die 34-Jährige ist Abgeordnete im Europaparlament und migrationspolitische Sprecherin der Fraktion „Die Grünen/Freie Europäische Allianz“. Im Interview mit der Griechenland Zeitung kritisierte Keller vor allem die Haltung der anderen EU-Mitgliedsländer, versprochene Zusagen gegenüber Griechenland nicht einzuhalten. „Was wir von den Mitgliedsstaaten sehen, ist, dass sie keine Asylexperten schicken. Von den über 400 versprochenen Experten waren letzte Woche nur 14 da.“
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Freitag im Rahmen des EU-Gipfeltreffens in Brüssel dem Fernsehsender „France 24“ ein Interview gegeben. Auf den Vorwurf, dass er ausgerechnet als linker Politiker harte Sparmaßnahmen durchgesetzt habe, um ein drittes Rettungsprogramm mit den Geldgebern vereinbaren zu können, antwortete der Regierungschef, dass die „Lösung des Problems eine Wachstumsagenda“ sei. Dem deutschen Bundesminister der Finanzen Wolfgang Schäuble warf er vor – ohne ihn namentlich zu nennen – einen „extremen Plan“ gehabt zu haben, um „Griechenland aus der Eurozone zu führen“. Aus diesem Grund sei die Regierung in Athen einen Kompromiss eingegangen.
Nahezu parallel zur Zuspitzung der Flüchtlingskrise auf der griechischen Insel Lesbos, wo in der Nacht ein Hotspot in Flammen aufging, hielt Ministerpräsident Alexis Tsipras am Montagabend eine Rede vor den Vereinten Nationen in New York. Darin stellte das Regierungsoberhaupt fest, dass Europa vor einem Dilemma stünde: Es müsse den sozialen Zusammenhalt wahren, ohne das internationale Recht und die Genfer Konvention zu verletzen. Er brachte die Befürchtung zum Ausdruck, dass „nationalistische und fremdenfeindliche Kräfte ihr wahres Gesicht zeigen“ würden, falls die internationale Gemeinschaft in der Flüchtlingsfrage scheitern sollte. Dies sei eine „internationale Herausforderung“, die kein Land alleine bewältigen könne.
Parallel zur UN-Vollversammlung in New York, wo über die Bewältigung der Flüchtlingskrise debattiert wurde, kam es auf der Insel Lesbos (Mytilini) zu Zwischenfällen. Im Flüchtlingslager bei Moria ist ein Großbrand ausgebrochen. Viele Menschen wurden obdachlos.
Im Flüchtlingslager „Moria“ im Osten der Insel Lesbos (Mytilini) kam es Montagnacht zu schweren Unruhen zwischen den dort untergebrachten Immigranten und Flüchtlingen. Es brach ein Brand aus. Mehr als 5.000 Menschen, die dort untergebracht waren, sind auf die Straße und die umliegende Umgebung geflüchtet, um Schutz vor den Flammen zu finden. Einsatzkräfte der Polizei hielten sie davon ab, sich in die Ortschaft Moria, die sich knapp einen Kilometer östlich vom Camp befindet, zu begeben. Mehrere Hundert machten sich auf den Weg in die 25 Kilometer entfernte Inselhauptstadt. Sie wurden von den Ordnungshütern zurück geschickt.
Noch bis zum 30. September ist in Rethimno auf Kreta die Ausstellung „Borders – Crossroads“ zu sehen. Diese wird im Rahmen des „Mediterranean Photography Festival” vom Kolektiv8 im Museum Zeitgenössischer Kunst gezeigt.
Die Ausstellung befasst sich mit der Insel Kreta als Zentrum der Mittelmeer-Region, an dem sich nicht nur die drei Kontinente Europa, Afrika und Asien geografisch kreuzen. Vielmehr sei die Insel auch der Mittelpunkt kultureller Grenzen. Mit diesen Grenzen befasst sich das Foto-Festival intensiv. Die Künstler nehmen die Flüchtlingskrise der vergangenen Jahre zum Anlass, um sich mit den Phänomenen von Identität und Flucht zu beschäftigen. So zeigen die Fotografien besonders die Orte in Griechenland, an denen die Krise sichtbar wird. Daneben werden auch Werke gezeigt, die sich subjektiv, existenziell und symbolisch mit dem Konzept von Grenzen beschäftigen, so die Ankündigung.
Datum: bis 30. September 2016
Veranstaltungsort: Museum Zeitgenössischer Kunst, Rethymnon
Informationen: info [AT] medphoto [PUNKT] gr, www.cca.gr
Unser Foto (© Dimitris Michalakis, www.medphoto.gr) zeigt ein Werk der Ausstellung.
Weitere Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland
ATHEN
MUSIK
Herodes Atticus Theater
16. September Konzert mit „100 Gitarren“.
17. September „An Thimitheis to Oneiro mou“. Vereinigung der Bewohner der Ionischen Inseln.
18. September Tango Port Piazzolla. Fußgängerzone Dionysiou Areopagitou, www.greekfestival.gr
Megaron Moussikis
14. Sepetmber Werke von A. Vivaldi und P. I. Tschaikowsky. Yaroslav Tokarev (Violine) und Orchester Academica Athen. Musikalische Leitung: Nikos Athinios. Im Garten.
Technopolis
14. September Thanassis Papakonstantinou, Matoula Zamani und Alexandros Koustas.
16. bis 18. September Athens Bike Festival.
19. September Sokratis Malamas. Entechno. Piräos 100, Zutritt von der Persefonis-Straße, www.technopolis-athens.com
Aischylia / Elefsina
16. September Stamatis Kraounakis.
Veakio Theater
19. September Jorgos Dalaras. Lieder von Stavros Kougioumtzis. Piräus, www.viva.gr
Theatro Petras
17. September Jannis Parios. www.viva.gr Damari Petroupolis
Theatro Rematias
14. bis 18. September. OUR Festival. Alternative Künstler u. a. aus den Bereichen Theater, Musik und Tanz. Fußgängerzone Profitis Ilias, Chalandri, www.theatrorematias.gr
Papagou Festival
14. September Musik. Evanthia Remboutsika und Elli Paspala.
16. September Werke von S. Rachmaninow, F. Chopin, F. Liszt und G. Gershwin. Mimi Roufogali (Klavier) und Eftychia Moschaki (Gesang und Vortrag).
Festival Kifissia / Menandria
15. September Leon of Athens. Villa Kazouli, Kifissias 241.
16. September „Kalispera Oneiro“. Musik und Tanz. Gemeindetheater von Nea Erythräa.
17. September Musikalische Vorstellung mit Werken von Takis Bouras. Hof des Rathauses.
www.kifissia.gr
AUSSTELLUNG
Bis 30. September
„1460 Artdays / 4 Years Artwall / Volume 2“. Gruppenausstellung.
Dachterrasse des Fresh Hotel, Athinas Str., www.theartwall.gr
Bis 25. September
„Thomas Hope (1769-1831): Zeichnungen des Ottomanischen Istanbul“. Museum Islamischer Kunst, Ag. Asomaton 22/Dipilou 12, Tel.: 210 3251311, www.benaki.gr
Bis 30. Oktober
„Ai Weiwei at Cycladic“. Werke des chinesischen Künstlers und Aktivisten, u.a. inspiriert von den archäologischen Ausstellungsexemplaren des Museums. Museum kykladischer Kunst, Neofytou Douka/Vas. Sofias, Tel.: 210 722832, www.cycladic.gr
Bis 13. November
„Dromoi Epiviosos“ („Überlebenswege“). Fotoausstellung von Fotoreportern über das „Flüchtlingsdrama“. Parlamentsstiftung, Amalias 14, Syntagma.
THESSALONIKI
15. und 16. September
Moni Lazariston Gastronomiefestival. Einflüsse von Türken, Bulgaren und Juden auf der Gastronomie von Thessaloniki.
Kolokotroni 21, Stavroupoli, Tel.: 2310 589200, www.monilazariston.gr
14. September
Jannis Parios. Theatro Dasous, www.ticketservices.gr
Bis 18. September
Reworks Festival. Musiker und Gruppen u. a. aus Griechenland, Deutschland, Frankreich, Island, Italien, den USA, Argentinien und Kroatien. Block33, 26. Oktovriou, Tel.: 2310 533533, www.block33.gr
AUSSTELLUNG
Bis 15. Oktober
„Neun russische Geschichten“. Werke zeitgenössischer Künstler aus Russland. Aus der Sammlung des staatlichen Museums zeitgenössischer Kunst, www.greekstatemuseum.com
Bis 31. Januar 2017
„Rhaidestos – Thessaloniki. Antiquitäten einer Flüchtlingsreise“. Objekte aus dem 6. Jhdt. v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert aus Ost-Thrakien. Archäologisches Museum, Andronikou 6, www.amth.gr
HYDRA
AUSSTELLUNG
Bis 30. Oktober
32 Werke von Leonardo Cremonini. Museum von Hydra.
KORFU
Bis 15. September
„The Silk Road“. Jamal. Die Reise vom fernen Osten bis zum Mittelmeer. Museum Asiatischer Kunst, Alter Palast, Tel.: 26610 30443, www.matk.gr
KRETA
MUSIK
12. September
Kostis Maraveyas. Andrea Papandreou Av. 116, Amoudara Gaziou, Heraklio, Tel.: 2810 823813, www.texnopolis.net
AUSSTELLUNGEN
Bis 30. September
„Borders – Crossroads“. Mediterranean Photography Festival. Kolektiv8 – Museum Zeitegnössischer Kunst, Rethymnon, www.cca.gr
Bis 30. Oktober
„Crete – The Beautiful West“. Fotos von Karl-Heinz Loof.
Merada, Lousakies, Kissamos, Tel.: 694 4124771, www.impressions-of-crete.com
SANTORINI
AUSSTELLUNG
Bis 30. September
„Orange Water“. Ausstellung mit Werken griechischer und holländischer Künstler. Santorini Arts Factory, Vlychada, www.santoriniartsfactory.gr
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras will die Beziehungen zwischen den europäischen Mittelmeerstaaten intensivieren. Anfang September möchte er deshalb eine Konferenz durchführen. Eingeladen werden sollen die Staatsoberhäupter Frankreichs, Italiens, Spaniens, Portugals, Zyperns und Maltas. Diese offiziell noch nicht bestätigte Zusammenkunft soll seinen Worten zufolge einen Gegenpol zur „nordeuropäischen Sparpolitik“ bilden. Dazu beitragen soll auch die neue Lage, die sich nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU („Brexit“) herauskristallisiert.
Vom 5. August bist zum 15. Oktober 2016 öffnet auf Samos die Ausstellung „A World Not Ours“ im Kunstraum Pythagorion. Der Titel der Ausstellung – zu Deutsch: Nicht unsere Welt – lehnt an die Flüchtlingskrise an, die nun seit mehreren Jahren ganz Europa beschäftigt.
Bei einer Massenschlägerei unter Migranten aus Afghanistan ist in einem Flüchtlingslager in der Nähe der griechischen Hauptstadt Athen am Donnerstagabend ein Mann ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden verletzt. Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände des früheren Flughafens Athen-Hellenikon, wo nach offiziellen Angaben fast 3.400 Menschen in drei Lagern leben.
Am Freitag und Samstag kommender Woche (17. und 18. Juni) stattet der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon Griechenland einen offiziellen Besuch ab. Am 17. Juni wird er sich in Athen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras treffen. Am darauffolgenden Samstag reist er weiter auf die Ostägäis-Insel Lesbos (Mytilini). Hier will er sich mit Asylsuchenden treffen, die darauf warten, in ein anderes europäisches Land umgesiedelt zu werden. Dabei wird der UN-Generalsekretär seine Solidarität mit den Flüchtlingen bekunden und daran erinnern, dass immer noch viele Menschen beim Versuch über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen ums Leben kommen. Die Vereinigten Nationen wollen am 19. September in New York eine Konferenz zur Flüchtlingskrise organisieren.
Der EU-Kommissar für Migration, Inneres und Bürgerschaft Dimitris Avramopoulos hat sich am Montag mit dem griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos in Athen getroffen. Besprochen wurde in erster Linie die Flüchtlingskrise. Pavlopoulos bedankte sich für die Anstrengungen der EU bezüglich der Umsetzung der zwischen der EU und der Türkei getroffenen Vereinbarung über eine gerechte Verteilung auf alle Staaten der Europäischen Union. Er erinnerte außerdem daran, dass Immigranten ohne Asylanspruch in der Türkei verbleiben bzw. von dort repatriiert werden müssten. Der griechische Staatspräsident hob außerdem hervor, dass der Zusammenhalt Europas vom Ergebnis des Umgangs mit der Flüchtlingskrise abhänge. Was den griechischen EU-Politiker Avramopoulos betrifft, so vertrat dieser die Haltung, dass sich Europa in einer kritischen Phase befinde.
Der griechische Außenminister Nikos Kotzias reist in dieser Woche zu offiziellen Besuchen nach Österreich und in die Slowakei. Ziel ist es, die bilateralen Beziehungen wieder zu glätten, nachdem sich Wien und Bratislava im Februar entschlossen hatten, ihre Grenzen zu schließen. Dadurch kommen etwa 40.000 Flüchtlinge und Immigranten, die über die „Balkanroute“ nach West- und Nordeuropa gelangen wollten, von Griechenland aus nicht mehr weiter.
Am Mittwoch wird sich Kotzias in Wien mit seinem österreichischen Amtskollegen Sebastian Kurz sowie mit Parlamentariern treffen. Dabei will der Gast aus Athen die Positionen der griechischen Regierung bezüglich der Flüchtlingskrise darlegen. Begleitet wird er u. a. von der ehemaligen griechischen Botschafterin in Wien, Chrysoula Aliferi. Diese war im Februar infolge der politischen Entscheidungen über die Schließung der „Balkanroute“ von ihrer Regierung aus Wien abberufen worden. Wie es heißt, soll sie nun auf ihren Posten zurückkehren.
Magazin, 2016
Seit die Balkanroute mehr oder weniger dicht ist, stranden zehntausende Flüchtlinge in Griechenland. Auf den griechischen Inseln wie Lesbos und Kos, an der Grenze zur Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM), aber auch in der Hauptstadt Athen.
Doch Griechenland, das noch immer mit den Folgen der Finanzkrise ringt, ist überfordert. Die EU hat nun 700 Millionen Euro Soforthilfe für Griechenland versprochen und mit der Türkei vereinbart, dass Schlepper bekämpft und Flüchtlinge zurückgenommen werden. Doch viele befürchten, dass das Abkommen mit der Türkei nicht funktioniert und dass das Chaos zur humanitären Katastrophe wird.
Samstag, 7. Mai - 14.05 Uhr, arte
Archivfoto: © Eurokinissi