Login RSS

Unterstützung von Kulturprojekten im westmakedonischen Kastoria Tagesthema

  • geschrieben von 
Foto (© yppo): Die Taxiarchenkirche in Kastoria. Foto (© yppo): Die Taxiarchenkirche in Kastoria.

Zur Finanzierung notwendiger Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten an Denkmälern der nordgriechischen Stadt Kastoria hat das Kulturministerium 2,1 Millionen Euro bewilligt. Die Maßnahme ist in einen größeren Zusammenhang eingebettet, der gerade einer Region wie Westmakedonien, in der Kastoria ja liegt, eine Perspektive auch für die Zeit nach dem Ende des intensiven Braunkohleabbaus aufzeigen soll.

So wollen die Verantwortlichen mit entsprechenden Programmen natürlich anstehende Kulturprojekte unterstützen. Gleichzeitig verweisen sie aber eben auch auf die damit verbundene Schaffung neuer Arbeitsplätze und im Sinne eines grundsätzlichen, künftigen Strukturwandels auch auf die Möglichkeit eines Ausbaus des Tourismus.

Zeugen alter Blüte

Kastoria ist ein wichtiges Zentrum der Region und bis heute für seine Pelzverarbeitung bekannt. Die Ursprünge der Stadt gehen in die Zeit der Antike zurück. Im 6. Jahrhundert baute Kaiser Justinian den Ort zur Festung gegen Barbarenanstürme aus dem Norden aus und benannte ihn nach ihm selbst, Justinianopolis. Später erhielt die Siedlung ihren jetzigen Namen, möglicherweise nach dem griechischen Wort kástoras für „Bieber“. In byzantinischer und nachbyzantinischer Zeit erlebte Kastoria eine große Blüte, von der noch heute 54 Kirchen (von einst 72) ein beredtes Zeugnis ablegen. Eindrucksvolle Herrenhäuser, sogenannte Archontiká aus dem 17. und 18. Jahrhundert unterstreichen den Wohlstand, den die reichen Händler der Stadt damals genossen. Wichtigste Einnahmequelle war das Pelzgeschäft, dessen Ausübung hier am Ort bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.

Restaurierung von Denkmälern

In Kastoria selbst sind zurzeit drei Projekte in das Förderprogramm aufgenommen. Mit einem Budget von einer Million Euro wird die Restaurierung der alten Kursum-Moschee im historschen Zentrum der Stadt gefördert. Der überkuppelte Bau stammt aus dem späten 15. bzw. frühen 16. Jahrhundert und lässt sich gut mit anderen osmanischen Moscheebauten auf dem Balkan vergleichen. Für eine Restaurierung der im 10. Jahrhundert errichteten Taxiarchenkirche sind 800.000 Euro vorgesehen. Sie sollen sowohl für notwendige Arbeiten an der Architektur selbst wie auch an den ansehnlichen Wandmalereien aufgewendet werden, die dem 10. und dem 14. Jahrhundert zuzuweisen sind. Etwas außerhalb der Stadt liegt das Kloster der Panagia Mavriotissa aus dem 11. Jahrhundert. Für die erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung seiner Ausmalung aus der Zeit um 1200 wurden 300.000 Euro bereitgestellt. (GZjr)

Nach oben

 Warenkorb