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Zu Ehren des Griechen und Weltbürgers Konstantinos Kaváfis Tagesthema

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Zu Ehren des Griechen und Weltbürgers Konstantinos Kaváfis
150 Jahre sind seit der Geburt des griechischen Dichters Konstantinos Kavafis (1863-1933) vergangen. Aus diesem Anlass wurde das Jahr 2013 vom Kulturministerium (das griechische Ministerium für Bildung und Religion) zum „Konstantinos-Kavafis-Jahr“ erklärt. Der 1863 in Alexandria, Ägypten, geborene Sohn einer Kaufmannsfamilie gehört zu den bedeutendsten Dichtern Griechenlands. Kavafis, der nie in Griechenland lebte, kam erst im Sommer 1901 erstmals gemeinsam mit seinem Bruder Alexandros für einige Wochen nach Hellas. In Athen traf er Persönlichkeiten, die ihm für seinen zunehmenden Ruhm eine große Stütze waren.
en. Als Kosmopolit, als einer in der Diaspora lebenden Griechen, als Betrachter von Außen konnte er seinen Blick für das Tatsächliche schärfen. Der Poet verstand es, die Wirklichkeit und die Geschehnisse ohne Verklärtheit, mit einem gewissen Abstand, differenzierter zu betrachten und wiederzugeben.

Einblicke in die erste Reise Kavafis nach Griechenland bietet das gleichnamige im Verlag der Griechenland Zeitung erschienene Reisetagebuch, eine deutsche Erstausgabe. Darin finden sich auch einige Gedichte des Autors, die er selbst grob in philosophische, historische und erotische Gedichte unterteilt.

Die Bedeutsamkeit seiner Werke, vor allem seiner Gedichte für die Gegenwart spiegelt sich in der Zeitlosigkeit seiner Dichtkunst wieder. Es scheint, als ob die Gedichte Kavafis die Zeit überdauern würden. Die Aktualität der Lyrik schafft Identifikationsebenen. Die ausdrucksstarken Gedichte mit ihrer bildhaften Sprache, symbolisch und realitätsnah, laden den Leser ein, die Welt genauer zu betrachten. Kavafis setzt auf Tiefgründigkeit.

Die Welt Kavafis’ ist die der griechischen Antike und des byzantinischen Zeitalters. Er entführt uns in die hellenistische Vergangenheit des östlichen Mittelmeerraumes. Kavafis nahm, so die Journalistin und GZ-Mitarbeiterin Marianthi Milona im Berliner Tagesspiegel, „die Antike als Maske, zum Schutz seiner Träume, die ihn aus der engen Existenz eines homosexuellen Dichters in einer Amtsstube hinausführten“.

Vorbildwirkung für viele griechische Künstler

Kavafis prägte und prägt bis heute auch viele griechische Dichter und Künstler. Im Zuge des Kavafis-Jahres 2013 luden zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland zu einer Auseinandersetzung mit seinem Schaffen ein. In Kooperation mit  Künstlern, Kulturinstitutionen und führenden Wissenschaftlern hat die Onassis-Stiftung eine Reihe von Veranstaltungen anlässlich des Kavafis-Jahres organisiert. Zum Auftakt des Athener Kulturfestivals gab es im Herodes Atticus Theater ein Konzert mit vertonten Gedichten des Poeten. Im Freizeitpark der Akademia Platonos in Athen gibt es beispielsweise noch bis einschließlich 7. Januar 2014 eine Ausstellung von Werken griechischer und internationaler Künstler, die sich von ihm inspirieren ließen (Freizeitpark-Akademia Platonos, Öffnungszeiten: täglich 12-18, Eintritt frei).

Im Turm der Winde (Kyrrestou 8, Plaka, Athen) findet noch bis 28. Februar 2014 eine Fotoausstellung von nationalen und internationalen Künstlern zu Ehren des berühmten Alexandriners statt. (täglich, außer Di, Tel.:210 32 44 340)

Anlässlich des Internationalen Festivals für Lyrik in Athen, im Oktober, gab es einen Abend zum Thema „Kafavis“ mit Künstlern aus der nationalen und internationalen Literaturszene. Im Zuge des Kavafis-Jahres zeigte zudem das Europäische Kulturzentrum Delphi im Sommer eine Gruppenausstellungen mit Künstlern aus Griechenland und dem Ausland, außerdem fand ein Symposium zu seinen Ehren statt.

Auch im öffentlichen Raum war der Auslandsgrieche dieses Jahr in Athen präsent: Auf Bussen, Zügen, Straßenbahnen und in den U-Bahn-Stationen waren Zitate aus seinen Gedichte zu lesen. Bis vor kurzem konnte man im Nationalgarten Athens darüber hinaus Kunstobjekte griechischer und internationaler Künstler betrachten, die sich mit Kafavis beschäftigten.

Natürlich widmete man sich auch in Deutschland seinem Werk. Die Deutsche Hellas Gesellschaft in Bonn lud zu einigen Veranstaltungen, Vorträgen und Literaturabenden ein. Die freie Universität zu Berlin veranstaltete einen Filmabend und einen Vortrag über Kafavis. Im Februar 2014 findet in Münster noch ein Symosium zum Alexandriner statt.

Nicht zu vergessen ist auch das „Kavafis Project“ des Komponisten Alexandros Karozas, der die Lyrik von Kafavis vertont hat. Nach der erfolgreichen Weltpremiere des „Kavafis-Projects“ im „Wiener Konzerthaus“  im Jahr 2011 mit dem Solisten George Dalaras gab es auch in Thessaloniki ein Konzert.

(Griechenland Zeitung / ik, Foto: GZ-Archiv)

Auszüge aus dem kürzlich im Verlag der Griechenland Zeitung erschienenen Tagebuch von Kavafis aus dem Jahre 1901 unter dem Titel „Erste  Reise nach Griechenland“ finden Sie in unserem Online-Shop.

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