Seit Ende November verfügt Athen über ein öffentlich zugängliches Archiv zum Werk des griechischen Dichters Konstantinos Kavafis (1863-1933). Zusammengetragen wurde es von der Onassis-Stiftung; es beinhaltet mehr als 2.000 Archivobjekte.
Die Deutsch-Griechische Gesellschaft „Griechen-Haus Leipzig“ e. V. lädt zu einer Lesung der griechischen Autorin Elena Chouzouri ein. Am Donnerstag, 30. November, wird sowohl auf Deutsch als auch auf Griechisch aus ihrem neuesten Buch „Onkel Avraam bleibt für immer hier“ gelesen, welches dieses Jahr im Verlag der Griechenland Zeitung erschienen ist.
Die frischgrünen Blätter des Löwenzahns, die zusammen mit ihrer herausgeschnittenen Wurzel im Frühjahr in Griechenland gesammelt, gesäubert, in Salzwasser gekocht und als „Gemüse“, sprich Salat, angerichtet mit Olivenöl und Zitrone, verspeist werden, sind ein besonderer Leckerbissen.
Ein Berliner, der sich ohne Job so schlecht und recht durch den Alltag schlägt, beginnt ein neues Leben als Tauchlehrer in Griechenland. „Arbeitsloser auf Serifos“ beginnt als ruhig erzählte Geschichte eines skurrilen Auswanderers, und wird kurz vor dem Ende unerwartet zum Thriller.
Die Insel Ithaka umgibt der Mythos des homerischen Helden Odysseus. Edward Dodwell bildet auf seinem Gemälde den Hafen von Vathy ab und im Hintergrund auch den beim anitken Dichterfürsten erwähnten Berg Neritos.
Vom griechischen Botschafter in Österreich, Georg Streit, erhielt Alexandropoulos die Nachricht, dass die Wiener Zeitungen das wiedergäben, was die Deutschen schrieben. Insbesondere der „Lokalanzeiger“ beschuldigte Griechenland der Entführung von Richter, er werde in Tirnavos in einem Haus festgehalten, das einem Kapitän Deligiannis gehöre, dem Freund eines gewissen Stratos, der ein pensionierter, griechischer Offizier sei. Die Entführung sei von der Ethniki Etaireia organisiert.
Auf dem Wochenmarkt von Athen traf sich Hinz und Kunz, Griechen, Türken, Albaner. Es war eine kunterbunte Vielfalt, wo sich Männer, Frauen, Händler, Sklaven oder Beamte durcheinander mischten.
In der Zwischenzeit versuchte Richter auf seiner Flucht mit den Klephten alles ihm Mögliche, um eine Entdeckung seiner Person so einfach wie möglich zu machen. Obgleich die Banditen ihn durchsucht hatten, befand sich in seiner Jackentasche doch noch etwas Papier, das er während der Wanderung im Gänsemarsch in kleine Fetzen zerriss, die er hin und wieder heimlich und unbeobachtet auf den Boden fallen ließ.
Griechenland Vita activa und vita contemplativa: Pope und Mönch. Mitten im Leben, meist verheiratet, der eine, dabei oft Familienvater mit zusätzlichem Beruf – in karger Zurückgezogenheit meditierend der andere. Auffallend für jeden die Vielzahl der Klöster, auch wenn viele von ihnen versteckt liegen, weil sich diese Gemeinschaften gerne ganz abgelegene Plätze gesucht haben.
Hans Christian Andersen bereiste im Frühjahr 1841 Griechenland und den Orient und erlebte das griechische Osterfest hautnah mit. Er schrieb:
Durch das flache Wasser schleppten sie ihre Sachen zum Boot, und nachdem sie eingestiegen waren, machte Jorgos es los und lenkte es in den tiefen Bereich. Sie sahen den fast leeren Strand, an dem sich jetzt in der Nebensaison nur vier oder fünf Leute sonnten, und dahinter den Campingplatz. Unter den Bäumen standen gerade einmal fünf Zelte.
„Übrigens, was machst Du außer Freediving so? Du hast gesagt, Du wohnst normalerweise auf Serifos“, fragte Dominik. „Im Moment bin ich Krankenpflegerin am Evangelismos-Krankenhaus. Aber nur noch für drei Wochen. Ich habe bis vor zwei Jahren schon mal dort gearbeitet, aber dann wurde die Belegschaft halbiert. Jetzt brauchen die nur zwischendurch immer mal ein bisschen mehr Personal, und so haben sie mich für Juni, Juli, August und einen Teil vom September zurückgeholt.
Malitzin zog es vor, sich feige in seinem Haus zu verstecken und die Frau der Wut der ordinären Masse zu überlassen. Und die Erniedrigung der Ehebrecherin ging auf abscheulich barbarische Art weiter, begleitet von den Verhöhnungen der feigen Menge. Nachdem sie sie beschimpft, bespuckt und geschlagen hatten, begannen die Huren, sie auszuziehen.
Allein in einem Wagenabteil des Vormittag-Zuges, nahm mich das Wunder des blauen Golfes derart gefangen, dass ich bald die juckenden, genierlichen Wanzenbisse verschmerzte und voller Begeisterung und Glückseligkeit schaute, schaute – bis mir unversehens die übernächtigen Augen zufielen. Ein Ruck, viel Geschrei und Lokomotiven-Gepfeife brachten mich erst wieder zu mir selber. Korinth.
Das Poreia Theater zeigt noch bis zum 27. Februar eine Adaption des von Kritikern wie Zuschauern viel gefeierten Werks „Der Kotzambassis von Kastropyrgos“. Das Buch des Ausnahmeschriftstellers M. Karagatsis (1908-1960), das 2021 auf Deutsch im Verlag der Griechenland Zeitung erschien, basiert auf dem Leben des Urgroßvaters des Autors und spielt zur Zeit der griechischen Revolution 1821.
Das Einkaufen von Kunstaltertümern ist ja auch bei uns eine recht heikle Sache und erfordert eine robuste Gesundheit, damit die Freudenräusche und die gelegentlichen abgrundtiefen Katzenjammer ohne bleibenden Schaden überstanden werden; je weiter nach Süden und Osten aber der Schauplatz solcher Betätigung sich vorschiebt, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen berechtigter Verzückung und kräftigem Hereingefallensein.
Der Verein zur Förderung der griechischen Sprache und Kultur „Dia.Logos“ veranstaltet am Freitag, dem 26. November, um 19 Uhr, eine Buchpräsentation zu „Rastlos: das erstaunliche Leben des Archäologen und Erfinders Jakob Wiedmer-Stern (1876-1928)“, verfasst von Prof. Dr. Felix Müller.
Wenn wir uns se dekapénte méres, also in fünfzehn Tagen wieder treffen wollen, muss jedem klar sein, dass das in zwei Wochen bedeutet. Nun hat auch in Griechenland die Woche sieben Tage. Umso merkwürdiger ist dieser Begriff fünfzehn Tage. Es gibt dazu auch extra noch ein Substantiv: Dekapenthímero – 15 Tage als Einheit.
Von allen Nationen Europas waren Streiter herbeigeeilt, welche ihre Dienste der Freiheit Hellas’ weihten. Es waren mehrenteils Militärs, mannigfaltig erprobt, und aus vielen sprach ein reiner Enthusiasmus für die heilige Sache. Es zeichneten sich unter ihnen mehrere durch große Talente aus, die leider von den Griechen nicht erkannt wurden, denn „Ärme“ und nicht „Genies“ bedurften sie; eine unglückselige Idee, welche bald den griechischen Angelegenheiten sehr nachteilig wurde.
Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Argos hatten wir einen imposanten Anblick. Der schon erwähnte Petro-Bei war mit seinen ca. 2.000 Mann angekommen und biwakierte außerhalb Argos.
... Als mich der Prinz Demetrios Ypsilantis im Monat Dezember 1821 mit dem Auftrag beehrte, Athen zu belagern, fand ich daselbst, dass die Anstalten dazu gar nicht vorhanden waren. Mit Vereinigung meiner beiden Kampfgenossen Lefebre und Gießler strengte ich alles an, um diesem Unternehmen nützlich zu sein. Doch es fehlte an den nötigsten Handwerkern und dem Material.
Vor allem in katholischen Gegenden Deutschlands (und Österreichs) ist es bis heute üblich, freitags Fisch zu essen. Im Billigmittagessenschnellrestaurant in Köln kommt nun am einen Freitag Seelachs und am nächsten Pangasius auf den Tisch. Paniert, regelmäßig und schmackhaft. Nun hat der Seelachs (Pollachius vivens), auch als Köhler bekannt, mit dem Lachs (Salmo) so viel zu tun wie der Salonlöwe mit dem Löwen.
So schöne Wortzusammensetzungen im Deutschen – wie Badidee, Auslandsamt oder Uropa – stellen die Griechen in Deutschland bekanntlich vor fast unlösbare Probleme. In den angeführten Fällen liegen die Schwierigkeiten darin, dass das zweite Wort der Zusammensetzung mit einem Vokal beginnt und vor diesem Vokal ein „Knacklaut" gesprochen werden muss. Im Deutschen trennt man also die einzelnen Bestandteile einer solchen Zusammensetzung, wenn man das Wort ausspricht.
Eier zu Ostern zu verschenken – das ist eine internationale wie auch eine griechische Sitte. Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Hühner just im Frühling besonders eifrig zu legen beginnen. So gab es in Bauernhaushalten Eier im Überfluss, und was man übrig hat, verschenkt man lieber und leichter als das, woran es einem mangelt. Schon aus byzantinischen Zeiten sind Berichte überliefert, dass in Griechenland zu Ostern Eier verschenkt wurden, und zwar – genau umgekehrt wie heute – vom Kleineren an den Größeren bzw. Höheren, als einfache, kostengünstige Gaben, die jedoch den verwöhntesten Gaumen erfreuen konnten: Schüler schenkten sie Lehrern, Gläubige den Pfarrern und Patriarchen, Untertanen den adligen Herren …
Es vergeht kaum ein Tag in einem griechischen Haushalt, Büro oder einer Familie, an dem nicht von einer fassaría die Rede ist. Der häufigste Gebrauch ist gewiss im Ausdruck kano fassaría – fassaría machen, wenn man diese nicht machen soll oder einem anderen sagt, dass auch er dies besser unterlasse. Die Bandbreite des Begriffs ist die von (mit der Verneinung mi) „stell dich nicht so an!“ über „er – sie – es hat alles durcheinander gebracht“, „willst du dich vielleicht jetzt mit mir anlegen?“ bis „warum hast du mir das eingebrockt?“
Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher kamen in den letzten vier Jahren in den Genuss, das preisgekrönte Theaterstück „Die große Chimäre“ von M. Karagatsis (1908-1960) live auf der Bühne des Theaters Poreia in Athen zu sehen. Für all diejenigen, die bisher nicht die Chance ergriffen haben, das erotische Melodrama unter der Regie von Dimitris Tarlow – bekannter Theaterregisseur und Enkel des Autors – zu besuchen, schuf das Theater nun die Möglichkeit, die Inszenierung noch bis zum 16. Mai auf Abruf digital zu erleben.
Perikles starb bekanntlich an der im Jahr 429 v. Chr. in Athen grassierenden Pest (loimós). Pest und Cholera (aus griech. choléra – chole ist die Galle) waren Seuchen, die nicht nur einmal der Geschichte der Menschheit eine neue Ausrichtung gaben. Die altgriechische epidemia hatte zunächst die Bedeutung „der Aufenthalt an einem Ort“, genau eigentlich „im gleichen Demos“, und war dann schon in der antiken medizinischen Literatur bei Hippokrates und Galen die „Verbreitung von Krankheiten unter der breiten Bevölkerung“. Älter ist allerdings das Adjektiv epidemios, das schon bei Homer im Sinne von „häuslich“ auftritt, bei Hippokrates aber dann auch für Seuchen in Gebrauch ist, die sich über „ein ganzes Land“ erstrecken.
Auf einen verregneten Mai folgte der Juni mit plötzlich hereinbrechender, ungewöhnlicher Hitze. Kolokotronis hatte Tripolis von allen Seiten eingeschlossen. Den türkischen Posten, die Tag und Nacht auf den Zinnen der Stadt Wache hielten, schienen die umliegenden Berge förmlich zu glühen von den roten Fezen der Griechen. „Der Griechen!“ Keiner wagte mehr, sie Rebellen zu nennen. Die Lage in der umschlossenen Stadt verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Mehrmals versuchten die Türken, die Blockade zu durchbrechen. Doch wozu? Selbst wenn der Versuch gelungen wäre, wohin hätten sie sich wenden, was hätten sie unternehmen sollen? Die ganze Peloponnes war bereits in griechischer Hand.
Wenn wir in Griechenland ins Dorf (Chorió – das o offen wie in Mord) fahren, bedeutet das nicht nur so viel wie „Wir fahren aufs Land“, sondern oft ist damit das Dorf gemeint, in dem man entweder das väterliche Haus (patrikó spiti) hat(te), oder aber auch zumindest eine Wohnung gekauft oder – in den selteneren Fällen – angemietet hat. Mit dem Begriff Chorió verbindet sich in allen diesen Fällen das Gefühl des Raus aus dem städtischen Verkehrschaos, frische Luft und Bewegungsfreiheit.
In jenen Tagen spielte sich auf dem Markt von Tripolis ein Schauspiel, ein tragisches Schauspiel ab. Die Arvaniten des Kechaja-Bey verkauften ihre Sklaven: Männer, Frauen und Kinder – so viele eben das siegreiche türkische Heer an griechischem Volk zusammengetrieben hatte, auf seinem Wege von Psathopyrgos nach Tripolis.