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Linksbündnis SYRIZA will das Steuer in Griechenland übernehmen

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Linksbündnis SYRIZA will das Steuer in Griechenland übernehmen

SYRIZA ist bereit die griechische Regierung zu übernehmen. Das wiederholte der Vorsitzende des Linksbündnisses Alexis Tsipras am Wochenende. Regierungschef Antonis Samaras (ND) halte seiner Ansicht nach an der bisherigen Politik fest, weil er die Realität aus den Augen verloren habe oder weil der das Volk täuschen wolle.

Am Sonntag hielt Alexis Tsipras (s. Foto), Vorsitzender des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), auf dem Dritten Jugendfestival seiner Partei eine Abschlussrede. Er bekundete dabei die Absicht, so schnell als möglich die Regierungsgeschäfte in seinem Land zu übernehmen. Erstmals, so sagte er, werde er eine „linke Verwaltung“ in Griechenland einführen.

Scharfe Kritik übte er an Ministerpräsident Antonis Samaras. Auf dessen Person gemünzt stellte er fest: „Wenn jemand die Zerstörung in seinem Land als Erfolgsrezept betrachtet, das fortgesetzt werden muss, dann hat er jeglichen Kontakt mit der Realität verloren oder er sagt das, um zu täuschen.“ Es habe den Anschein, „dass Herr Samaras beides tut“, wobei er sich „als schlechter Schauspieler“ darstelle. Sollte SYRIZA die Regierung übernehmen, so der Linkspolitiker, werde man das bisherige System nicht nur verwalten, sondern es verändern.
In einem Interview gegenüber der links orientierten Wochenendausgabe der Zeitung „Efimerida ton Syntakton“ stellte der Oppositionsführer fest, dass „das sich Klima gegenüber Griechenland und SYRIZA auf europäischer Basis verändert“. Sein Linksbündnis sei die einzige politische Kraft des Landes, die „mit den europäischen Partnern für eine bessere Zukunft der griechischen Wirtschaft verhandeln kann“. Außerdem breche allmählich das Modell der Troika „unter der Last des griechischen Misserfolges zusammen“. Griechenland so fügte er hinzu, könne eine „neue Hoffnung für Europa schaffen“. Ministerpräsident Samaras habe sich bereits mit der Krise und dem Memorandum identifiziert und könne und wolle auch aus diesem Grund nicht mehr mit den internationalen Geldgebern verhandeln.
Unterdessen stößt SYRIZA auf immer breitere Akzeptanz bei vielen griechischen Wählerschichten. Der aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts E-Voice zufolge wollen 21,2 % der Befragten im Falle von Parlamentswahlen dem Linksbündnis ihre Stimme geben. Für die konservative ND von Ministerpräsident Samaras haben das nur 17,5 % vor. An dritter Stelle folgt – allerdings stark geschwächt – die faschistische Chryssi Avgi (5,3 %). Es folgen „To Potami“ (4,6 %) und die kommunistische KKE (4,4 %). Die sozialistische PASOK, Juniorpartner im Kabinett Samaras, folgt an letzter Stelle mit 3,9 %. Nicht ins Parlament einziehen würden demnach die Parteien „Unabhängige Griechen“ (2 %) und DIMAR (0,8 %).
Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi

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