Login RSS

Griechenlands Regierungschef Tsipras sieht Übereinkunft voraus Tagesthema

  • geschrieben von 
Griechenlands Regierungschef Tsipras sieht Übereinkunft voraus

Ein ausführliches Interview gab Ministerpräsident Alexis Tsipras am Montagabend im privaten griechischen Fernsehsender Star. Für den Fall, dass die Verhandlungen mit den Geldgebern nicht zum Erfolg führen sollten, schloss er eine Volksabstimmung nicht aus. Allerdings sei er persönlich davon überzeugt, dass es zu einer Einigung komme.

Ein Bankrott Griechenlands sei letztlich auch ein Scheitern der Politik der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Letztere habe zwar eine Lösung vor Augen. Sie stehe allerdings unter dem Zwang, dass man nicht eingestehen könne, dass das Programm, das in den letzten fünf Jahren in Griechenland durchgesetzt wurde, falsch sei.
Tsipras räumte ein, dass es von Griechenland ein Fehler gewesen sei, nach der ersten Vereinbarung am 20. Februar nicht sofort die Auszahlung weiterer Hilfsgelder gefordert zu haben. Man sei damals in die Irre geleitet worden. Nach dieser Vereinbarung hätten „starke Mächte Europas“ versucht, die Punkte der Vereinbarung zu verändern. In diesem Zusammenhang nannte er Entscheidungen der Europäischen Zentralbank.
Im Interview, das er dem griechischen Journalisten Nikos Chatzinikolaou für dessen Sendung „Ston Enikó“ („Per Du“) gewährte, ging Tsipras auch auf die „Roten Linien“ seiner Regierung ein. Dazu zähle etwa eine weitere Kürzung der Renten, Veränderungen bei den Arbeitsbeziehungen und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf den Inseln. Er begründete das Festhalten an den bisherigen Positionen damit, dass er nicht das Recht habe, den Wählerauftrag zu ignorieren. Derzeit stehe man an einem kritischen Punkt bei den Verhandlungen mit den Geldgebern. Man müsse deshalb die Bürger darüber informieren, worum es genau gehe. (Griechenland Zeitung / jh)

Unser Foto (© Eurokinissi / EU) zeigt Ministerpräsident Tsipras vor dem EU-Gipfeltreffen am Donnerstag in Brüssel.

Nach oben

 Warenkorb