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Österreichischer Bundeskanzler in Athen: Europa ohne Griechenland nicht vorstellbar

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Österreichischer Bundeskanzler in Athen: Europa ohne Griechenland nicht vorstellbar

Die Politiker kamen bei der offiziellen Visite des österreichischen Bundeskanzlers Werner Faymann in Griechenland am heutigen Mittwoch (17.6.) erst an zweiter Stelle. Auf dem Programm  stand am Vormittag ein Besuch des Krankenhauses „Evangelismos“, der Sozialklinik Athen und von Einrichtungen des SOS-Kinderdorfes im Athener Stadtteil Kypseli.

Als „herausragenden europäischen Politiker“ sowie als einen „großen Freund“  Griechenlands bezeichnete danach Präsident Prokopis Pavlopoulos in seinem Amtssitz den Gast aus Wien. Im Zusammenhang damit stellte das griechische Staatsoberhaupt weiter fest, dass der Geist Europas nicht mit Phänomenen sozialer Krisen vereinbar sei und eine Vertiefung dieser Krise verhindert werden müsse.
Faymann seinerseits forderte von den europäischen Partnern Solidarität für Griechenland. Gerade bei einem Land mit einer derartig langen Geschichte schmerze es, Armut sowie Probleme bei der Gesundheitsversorgung zu sehen. Die Krise habe Griechenland schwer getroffen, sagte Faymann. Die europäische Geschichte, vor allem des vorigen Jahrhunderts, zeige, dass nur ein solidarisches Europa die Herausforderungen der Zukunft meistern könne, fügte der Kanzler hinzu.
Nach dem Besuch bei Pavlopoulos wurde Faymann in der Folge von Premier Alexis Tsipras empfangen. Letzterer betonte, dass Athen keine weiteren Kürzungen bei Gehältern und Renten akzeptieren könne. „Wenn Europa auf Maßnahmen besteht, die für uns unannehmbar sind, muss die politische Führung intervenieren. Hier sind politische Entscheidungen erforderlich“, so Tsipras. Der Premier wiederholte, dass Griechenland einen „ehrenhaften Kompromiss“ anstrebe und dafür auch alles getan habe. Gleichzeitig verwies er darauf, dass man eine „katastrophale Politik“ nicht weiter fortführen werde. Und zu den bilateralen Beziehungen sagte Tsipras – auch unter Hinweis auf die Tausenden österreichischen Touristen im Lande: „Wir haben eine unterschiedliche Mentalität, aber wir sind uns nahe.“
Kanzler Faymann wiederum hob in seinen Statements hervor, dass bis Ende Juni ein Abkommen zwischen Athen und den Gläubigerinstitutionen (EU,  Internationaler Währungsfonds und Europäische Zentralbank) gefunden werden müsse. An Tsipras gerichtet meinte der Gast aus Wien: „Ich werde Dich und Kommissionspräsidenten Juncker unterstützen.“ Wichtig sei darüber hinaus die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, um die Krise hinter sich zu lassen. Ein Europa ohne Griechenland sei jedenfalls für ihn nicht vorstellbar, so Faymann. (Griechenland Zeitung / rs)

Unser Foto (© Pressebüro des griechischen Ministerpräsidenten) zeigt Tsipras (l.) und den Gast aus Österreich.

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