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Streit um Kirchensteuer in Griechenland hält weiter an

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Streit um Kirchensteuer in Griechenland hält weiter an

Das seit langem strittige Thema der Besteuerung der Kirche wurde diese Woche aktuell, nachdem der Wirtschaftsminister der Übergangsregierung indirekt den Wunsch äußerte, die Kirche in Zukunft stärker in die Pflicht zu nehmen.

Nikos Christodoulakis, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Handelsschifffahrt und Tourismus in der Übergangsregierung vom 28. August, hatte das Wirtschafts- (und damals auch das Finanzministerium) schon einmal unter seinen Fittichen: Unter der sozialistischen PASOK in der Periode 2001-2004. Auf einer Rede im Umfeld der Internationalen Wirtschaftsmesse von Thessaloniki schnitt er nun ein heikles Thema an: die Besteuerung der Kirche.
Sich an den Bischof von Thessaloniki Anthimos wendend sagte Christodoulakis: „Hochwürden, machen Sie sich keine Sorgen!“ Hochwürden hatte zuvor die Minister-Rede mit der Frage unterbrochen, „wohin denn die Steuern gehen, die der Staat kassiert“. Christodoulakis konterte nun mit den Worten: „Bislang hat es keine Regierung gewagt, die Kirche zu besteuern.“ Der Bischof möge sich in Zukunft etwas mehr darüber Gedanken machen.
Der erzkonservative Anthimos ließ die Herausforderung nicht unter den Tisch fallen: „Die Kirche wird ganz regulär besteuert“, erwiderte er prompt vor den anwesenden Gästen und Vertretern der Zentralvereinigung der Griechischen Handelskammern (KEEE). „Wir führen eine privatrechtliche Stiftung, die vom Staat mit keinem einzigen Euro bezuschusst wird. Man verlangt von uns stattdessen 450.000 Euro Steuern für unsere Immobilien. Dann machen wir sie (die Stiftung; Anm. d. Red.) halt zu“, sagte er.
Dimos Chatzichristou

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung (GZ 495), die ab Mittwoch am Kiosk erhältlich ist. Darin geht es um die zornige Antwort der Heiligen Synode, die sich gegen den Vorwurf der nicht vorhandenen Kirchenbesteuerung wehrt. Im Jahr 2013 sei bereits ein Steuersatz von 26 % auf die Einkommen der Kirche eingeführt worden. Den Streit um die Kirchensteuer komplett macht schließlich die Tatsache, dass die Gehälter und Renten der Priester in Griechenland direkt aus dem Staatshaushalt bezahlt werden. Die Geistlichen sind somit quasi verbeamtet. – Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Bischof Anthimos, links neben ihm der Bürgermeister von Thessaloniki, Jannis Boutaris.

Den kompletten Artikel finden Sie nach seiner Freigabe durch die Redaktion ab Dienstagnachmittag hier:

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