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Anschläge aus der autonomen Szene nehmen deutlich zu Tagesthema

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Anschläge aus der autonomen Szene nehmen deutlich zu

In Griechenland haben seit etwa einer Woche Anschläge von Personen aus der autonomen Szene deutlich zugenommen. Besonders betroffen davon sind Thessaloniki, die nördliche Metropole des Landes, sowie die Hauptstadt Athen.
So haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vermummte Chaoten Flaschen, die mit Farben gefüllte waren, gegen zwei orthodoxe Kirchen im Zentrum Athens geworfen. Am Wochenende ist es zu mehreren Anschlägen auf Büros der beiden Regierungsparteien SYRIZA und ANEL sowie der Wohnung des Staatsministers für die Koordination der Regierungsarbeit Alekos Flambouraris gekommen. Auch auf die türkische Botschaft wurde Anfang der vorigen Woche ein Farbanschlag verübt (s. Foto). Zudem wurde in Thessaloniki ein sonntäglicher Gottesdienst durch Randalierer gestört.


Die Autonomen bezeichnen ihre Aktionen in entsprechenden Mitteilungen als Antwort auf drei Räumungen besetzter Gebäude in der vorigen Woche in Thessaloniki. Hierbei kam es zu Festnahmen von rund 100 Personen. Nach einer Überprüfung durch die Behörden gelten schließlich 74 Personen als verhaftet, darunter viele Deutsche, Schweizer und Österreicher sowie zehn Griechen. Die Besetzer gaben zu Protokoll, dass sie in diesen Gebäuden Flüchtlinge und Immigranten versorgt hätten und dass sie mit diesen solidarisch seien.
In einer Mitteilung hat die Regierungspartei SYRIZA (Bündnis der Radikalen Linken) den Bürgerschutzminister Nikos Toskas wegen der Räumung dieser Gebäude kritisiert. Der SYRIZA-Parlamentarier Jorgos Kyritsis hat in einem Interview darauf hingewiesen, dass es seiner Ansicht nach „Unterschiede zwischen Besetzung und Besetzung“ gebe. In vielen Fällen seien besetzte Gebäude für das Gemeinwohl u. a. für Obdachlose oder Flüchtlinge genutzt worden, so die Einschätzung des Linkspolitikers.
Anders sieht das die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia. Hier wirft man der Regierung vor, „zu lasch“ mit den Autonomen umzugehen. Dadurch würden diese zu weiteren Straftaten ermutigt. Zuletzt war es in Griechenland im Frühling 2015 vermehrt zu Anschlägen aus der autonomen Szene gekommen. Damals galt dies als eine Reaktion auf die Ankündigung, in Griechenland Hochsicherheitsgefängnisse einzurichten.  
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)

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