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Marathon-Auktion für vier private TV-Sender mit landesweiten Senderechten Tagesthema

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Marathon-Auktion für vier private TV-Sender mit landesweiten Senderechten

Nach einer fast dreitägigen Auktion sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die Besitzer von vier privaten  festgelegt worden. Sie verfügen nun über landesweite Sendrechte für allgemeine Inhalte.
Am günstigsten erhielt der Fernsehsender SKAI von Jannis Alafouzos den Zuschlag. Er ersteigerte seine Lizenz für 43,6 Millionen Euro. Ebenfalls glücklicher Besitzer ist der Unternehmer Kalogritsas, der allerdings schon 52,6 Millionen Euro hinlegen muss. Noch teurer wurde der Zuschlag für den Sender Alter (73,9 Millionen Euro). Am tiefsten muss ANT1 mit 75,9 Millionen Euro in die Tasche greifen, um weiterhin empfangen werden zu können. Insgesamt erhält die öffentliche Hand des Landes damit 246 Mio. Euro.


Der für Medienfragen zuständige Staatsminister Nikos Pappas erinnerte im Anschluss daran, dass die Vergabe von legalen Lizenzen zu den Wahlversprechen der Regierungspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) gehörte. Gleichzeitig hielt er fest, dass die Sender in den vergangenen drei Jahrzehnten lediglich mit provisorischen und zeitlich begrenzten Lizenzen arbeiteten. Offizieller Beginn für die vier Sender, die nun den Zuschlag erhielten, ist in drei Monaten. Sie haben sich u. a. dazu verpflichtet, mindestens 1.600 Arbeitsplätze zu garantieren. Bei allen derzeit noch aktiven Sendern sind rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt.
Gestresste Teilnehmer an der mehr als zwei Tage dauernden Versteigerung äußerten sich durchaus verschnupft. Kostas Kimbouropoulos, Vertreter von „Skai“, verglich den Marathon mit einem Film von Alfred Hitchcock sowie mit einer „Irrenanstalt“. Er sagte: „Wir haben keine Lizenz beansprucht. Wir sind gekommen, um über Lösegeld zu verhandeln“. Karolos Alkalai, Vertreter des Senders „Star“, der die Bühne erfolglos verlassen musste, beschrieb das Verfahren der Versteigerung als „übertrieben“. Der Vertreter des Senders „Alpha“ Dimitris Fourlemadis, der ebenfalls leer ausging, charakterisierte das Prozedere mit den Worten „unmenschlich, lang und anhaltend“. Sein Unternehmen, so kündigte er an, werde juristisch gegen dieses Verfahren vorgehen. Insgesamt hatten sich acht Kandidaten an der Auktion beteiligt. (Griechenland Zeitung / eh)

Unser Foto (© Eurokinissi) entstand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vor dem Gebäude des Generalsekretariats für Informationen und Kommunikation, wo die Versteigerung der TV-Lizenzen stattfand.

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