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UN-Flüchtlingshilfswerk kritisiert griechisches Migrationsministerium

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras (m.) gemeinsam mit dem für Immigrationspolitik zuständigen Minister Jannis Mouzalas während einer Veranstaltung für Flüchtlingskinder Anfang des Jahres 2017 in Thessaloniki.   Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras (m.) gemeinsam mit dem für Immigrationspolitik zuständigen Minister Jannis Mouzalas während einer Veranstaltung für Flüchtlingskinder Anfang des Jahres 2017 in Thessaloniki.
Der Vizevertreter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Griechenland, Giovanni Lepri, erhob am Donnerstagabend schwere Vorwürfe gegen das griechische Migrationsministerium: Athen trage die Hauptschuld an den miserablen Lebensbedingungen der Flüchtlinge im Hotspot von Moria auf Lesbos vor allem nach dem schweren Wintereinbruch Anfang Januar, sagte Lepri gegenüber Journalisten.
Der zweite Mann des UNHCR in Griechenland reagierte damit unter anderem auf Kritik seitens des EU-Innenkommissars Dimitris Avramopoulos, der bei einem Blitzbesuch auf Lesbos vergangene Woche den dort tätigen Hilfsorganisationen Versäumnisse bei der Verbesserung der Lebensbedingungen in dem Camp vorgeworfen hatte. „Der Kommissar hatte teilweise Recht, in dem Sinne, dass die von der EU finanzierten Wohncontainer verschlossen auf Lesbos herumstehen, er hat aber verschwiegen, dass wir auf das grüne Licht seitens der griechischen Regierung warten, um sie aufstellen zu können“, sagte er.
Lepri betonte, dass seine Organisation auf den Inseln lediglich unterstützend tätig sei, da das UNHCR geschlossene Lager wie die Hotspots grundsätzlich ablehne. Alle Entscheidungen würden daher in Athen getroffen. Schon vor einem Monat, also noch vor den ersten Schneefällen, habe das UNHCR Griechenland drei Alternativvorschläge vorgelegt, wie die überzähligen Flüchtlinge und Migranten im Hotspot von Moria untergebracht werden könnten, die Organisation habe von der zuständigen griechischen Asylbehörde aber niemals eine Antwort erhalten.
Griechenland war in die Kritik geraten, als Bilder des eingeschneiten Lagers Moria um die Welt gingen. Rund 1.000 Menschen, vor allem alleinstehende Männer, leben dort weiterhin in ungeheizten Sommerzelten. Nach den ersten Schneefällen hatte die griechische Kriegsmarine zur Unterbringung dieser Lagerbewohner ein Landungsschiff nach Lesbos entsandt, das aber nur zögerlich angenommen wurde. Momentan sind auf Lesbos offiziell fast 5.000 Menschen in den Lagern und Hotspots untergebracht, bei 3.500 Plätzen. Weitere 834 werden vom UNHCR und anderen Hilfsorganisationen in gemieteten Hotels und anderen Gebäuden betreut. (Griechenland Zeitung / ak)
 
 
 
 
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