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Gabriel in Athen: „Keine Unendliche Geschichte“ Tagesthema

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Gabriel in Athen: „Keine Unendliche Geschichte“

Der Außenminister und gleichzeitig Vizekanzler der Republik Deutschland Sigmar Gabriel stattet Athen seit Mittwoch einen offiziellen eintägigen Besuch ab.

„Auf der einen Seite sind wir mit Abbau des Sozialpaktes und dem unglücklichen Management der Wirtschaftskrise konfrontiert, auf der anderen Seite mit neuen Herausforderungen wie dem Terrorismus.“ Das sagte der griechische Premier Alexis Tsipras bei seinen gestrigen Gesprächen mit dem deutschen Vizekanzler in Athen. Beide brachten in diesem Zusammenhang ihre Solidarität gegenüber dem britischen Volk und den Familien der Opfer nach dem Attentat am Mittwoch in London zum Ausdruck.   
Gabriel seinerseits warnte, dass ein Auseinanderdriften in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen zwischen Nord und Süd zu einem Punkt führen würde, „an dem Europa keine Rolle mehr spielt“. Und er fügte hinzu: Europa könne nur stark sein, „wenn die Menschen an Europa glauben“. Die beiden Politiker nutzten darüber hinaus die Gelegenheit, um angesichts des bevorstehenden EU-Gipfels am Samstag in Rom ihre Positionen auszutauschen. In diesem Zusammenhang sprach Tsipras von einem „sensiblen Moment“, in dem „wir für die Zukunft unserer Länder sowie Europas kritische Entscheidungen treffen müssen“.
Gabriel hob außerdem hervor, dass sein Besuch in Athen einer seiner ersten offiziellen Reisen in Europa seit seiner Amtsübernahme als Außenminister Ende Januar sei und kam natürlich auch auf die laufenden Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern zu sprechen. Gabriel betonte, dass  Griechenland große Reformen durchgesetzt habe, setzte sich gleichzeitig aber für eine Beendigung der laufenden Verhandlungen bis April ein, denn, so der Vizekanzler: „Wir wollen keine unendliche Geschichte, keine Geschichte,  die kein Ende hat.“ Ähnlich wie der griechische Premier vertrat der deutsche SPD-Politiker die Ansicht, dass Europa mit größeren Herausforderungen konfrontiert sei, als noch vor 60 Jahren, als  die Römischen Verträge unterzeichnet worden sind – das Fundament für die spätere Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG und danach die Europäische Union. Als neue Herausforderungen nannte Gabriel u. a. die Kriege und Bürgerkriege, wie etwa in der Ukraine, die Flüchtlingskrise sowie die Entwicklungen im Westbalkan. Konfrontiert sei Europa auch mit den politischen Entwicklungen in der Türkei, die sich von Europa entferne anstatt ihr näher zu kommen.
Im Rahmen seines Athen-Besuches hat sich Gabriel schließlich noch mit Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos, seinem Amtskollegen Nikos Kotzias sowie der Vorsitzenden der sozialistischen PASOK Fofi Gennimata getroffen. (Griechenland Zeitung / eh; Foto © Eurokinissi)

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Sigmar Gabriel und der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos (Foto © Eurokinissi)

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Sigmar Gabriel und der griechische Premier Alexis Tsipras (Foto © Eurokinissi)

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Sigmar Gabriel mit dem griechischen Außenminister Nikos Kotzias (Foto © Eurokinissi)

 

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