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Erhebung über sieben Jahre Krisenzeit Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 23. April 2010 auf der Insel Kastelorizo, als der damalige Ministerpräsident Jorgos Papandreou (PASOK) ankündigte, bei den europäischen Partnern um finanzielle Hilfe anzusuchen. Kurz darauf bat Athen auch formell um die Aktivierung des Unterstützungsmechanismus. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 23. April 2010 auf der Insel Kastelorizo, als der damalige Ministerpräsident Jorgos Papandreou (PASOK) ankündigte, bei den europäischen Partnern um finanzielle Hilfe anzusuchen. Kurz darauf bat Athen auch formell um die Aktivierung des Unterstützungsmechanismus.

Die Regierungspartei SYRIZA von Alexis Tsipras verliert Umfragen zufolge stetig in der Wählergunst. Dennoch möchte fast die Hälfte der Griechen, dass sie die Legislaturperiode bis 2019 voll ausschöpft. Dies geht aus einer Erhebung hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Kappa Research am Sonntag veröffentlicht hat.

Am Sonntag (23. April) sind genau sieben Jahre vergangen, seit Athen um Hilfe beim Europäischen Unterstützungsmechanismus angesucht hat. Eine entsprechende Ankündigung hatte der ehemalige sozialistische Ministerpräsident Jorgos Papandreou vor der malerischen Kulisse der Dodekanes-Insel Kastelorizo – am östlichsten Zipfel Griechenlands – abgegeben.

Urteil über die Arbeit der Krisen-Regierungen

Aus diesem Anlass hat das griechische Meinungsforschungsinstitut Kappa Research eine Erhebung durchgeführt, die in der Sonntagszeitung „To Vima“ veröffentlicht wurde. Befragte wurden die Teilnehmer u. a. danach, wie sie die Arbeit der vier „Regierungen der Krise“ von 2010 bis heute einschätzen. Das Kabinett unter Papandreou (2009 – 2011) schneidet dabei am schlechtesten ab. Lediglich 12 % empfinden dessen Regierungszeit als „positiv“ oder „eher positiv“, während 87 % diese als „negativ“ oder „eher negativ“ bewerten. Was den gegenwärtigen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) betrifft, der seit Anfang 2015 die Regierung anführt, so bewerten 21 % diese Zeit als positiv. Am besten schneidet die Regierung unter dem konservativen Antonis Samaras (2012 – 2014) ab: 26,5 empfinden diese als positiv. An zweiter Stelle kommt die Interimsregierung von Loukas Papadimos (2011 – 2012): 25,5 % „positiv“.

„Opfer der großen Mächte“

Trotz aller Kritik an den Regierungen sind mehr als zwei von drei Griechen (70 %) davon überzeugt, dass sie bei den Urnengängen seit Ausbruch der Krise 2010 jeweils den richtigen Kandidaten ihre Stimme gegeben haben. Fast genauso viele schätzen ein, dass „die anderen“ Wahlberechtigten „falsch gewählt“ haben. 68 % der Befragten vertreten zudem die Meinung, dass Griechenland „Opfer der großen Mächte“ geworden ist. Lediglich 12 % sind der Ansicht, dass diese Griechenland geholfen haben.
Als geeigneterer Ministerpräsident gilt derzeit laut Umfrage Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis (ND). Für ihn votierten 31 % der Befragten. Es folgt Ministerpräsident Alexis Tsiptas (23,5 %). Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer vertritt jedoch die Meinung, dass das amtierende Regierungsoberhaupt geeigneter ist, um mit den Geldgebern zu Gunsten der schwächeren sozialen Schichten zu verhandeln. Das gleiche empfinden sie für die Begleichung der öffentlichen Schulden. ND-Chef Mitsotakis trauen die Teilnehmer hingegen zu, dass er besser die Unternehmer und die mittlere Klasse schützen werde. Des Weiteren werde er mehr Reformen durchsetzen können.  

Fast jeder Zweite ist gegen vorzeitige Wahlen

Würden heute Parlamentswahlen stattfinden, so würden 23,5 % der Befragten der ND ihre Stimme geben. 16,4 % würden dies für SYRIZA tun. Es folgt die faschistische Chryssi Avgi (6,8 %), die Demokratische Allianz (6,6 %) und die kommunistische KKE (5,9 %). 11,6 % der Befragten sind noch unentschieden, welcher Partei sie ihre Stimme geben werden und 12,5 % geben an, dass sie nicht vorhaben, ein Votum abzugeben.
47 % der Umfrageteilnehmer setzt sich gegen die Durchführung eines vorverlegten Urnengangs ein und wollen damit der Regierung SYRIZA mehr Zeit lassen. 40,5 % plädieren hingegen für einen vorzeitigen Urnengang. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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