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Angebliche Grenzöffnung bei Idomeni stellt sich als „Fake-News“ heraus Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Freitag am Athener Hauptbahnhof „Larissis“. Asylsuchende zeigen dem Fotografen ihre Fahrscheine, die sie gekauft hatten, um nach Thessaloniki zu reisen. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Freitag am Athener Hauptbahnhof „Larissis“. Asylsuchende zeigen dem Fotografen ihre Fahrscheine, die sie gekauft hatten, um nach Thessaloniki zu reisen.

Ein anonymer Aufruf per Internet, mit dem Asylsuchende dazu aufgefordert wurden, nach Nordgriechenland zu reisen, weil dort angeblich die Grenze für Menschen ohne gültige Reisepapiere geöffnet werden sollte, stellte sich am Wochenende als „Fake-News“ heraus.

Am Freitag hatten sich im Vorort Diavata bei Thessaloniki hunderte Asylsuchende versammelt. Angeblich sollte ein Fußmarsch Richtung Idomeni an der nördlichen Landesgrenze stattfinden. Um den Betreffenden das Betreten der Nationalstraße zu verwehren, setzte die Polizei zum Teil Tränengas ein, mehrere Personen wurden festgenommen.
Dem angekündigten Marsch wollten sich etwa 300 weitere Flüchtlinge, die von der Hauptstadt aus gen Norden per Eisenbahn reisen wollten, anschließen. Daraufhin fand seit dem späten Donnerstagabend kein Bahnverkehr nach Thessaloniki statt; erst einen Tag später wurde die Strecke wieder bedient.
Anonyme Verfasser der Internetbotschaft hatten zugesichert, dass in Idomeni Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen auf sie warten und ihnen beim Grenzübergang behilflich sein würden; danach stünde den Flüchtlingen der Weg nach Westeuropa offen.
Das griechische Migrationsministerium hatte die Asylsuchenden eindringlich davor gewarnt, sich diesem Aufruf anzuschließen. Die Grenzen würden nicht geöffnet, bei der Botschaft handle es sich schlicht um „Fake News“, hieß es aus Athen.

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Unser Archivfoto (© Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) entstand im Februar 2016 in Idomeni.

Im Februar 2016 hatte sich eine Situation bei Idomeni, das an der Grenze zur Republik Nordmazedonien liegt, ergeben, deren Wiederholung auf jeden Fall vermieden werden sollte. Damals musste der dortige Grenzübergang geschlossen werden: Hunderte Asylsuchende, die über dem Balkan weiter nach Westeuropa gelangen wollten, saßen damals dort fest. Familien mit Kleinkindern wurden in Zelten untergebracht, die wiederum wegen der schlechten Witterungsbedingungen von größeren Zelten überdacht wurden. Als keine derartigen Kapazitäten mehr vorhanden waren, wurden u. a. auch Sommerzelte auf dem umliegenden Gelände aufgestellt; durch starke Regenfälle entstanden damals extreme Bedingungen im Camp. Die Griechenland Zeitung war 2016 vor Ort (s. Foto). (Griechenland Zeitung / eh)

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 Die Grenze zur Republik Nordmazedonien.

 

 

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