Am 6. Dezember jährt sich die Ermordung des 15-jährigen Schülers Alexandros Grigoropoulos, der 2008 von einem Polizisten mit einer Dienstwaffe erschossen worden war. Für den heutigen Tag sind in vielen griechischen Städten Gedenkmärsche geplant.
In Athen fand zu Mittag ein Protest von Schüler- und Studentengruppen vor den Propyläen statt; für 18 Uhr hat ein breites Bündnis zu einer Demonstration aufgerufen, die ebenfalls vor der Athener Trilogie bei der U-Bahn-Station Panepistimiou starten wird.
Die Polizei bereitet sich unterdessen auf Ausschreitungen vor. In der Vergangenheit kam es am 6. Dezember immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen und Vandalismus.
In diesem Jahr tragen zwei weitere Umstände zu einer angespannten Lage bei. Zum einen wurde der Täter und Verantwortliche für den Tod von Grigoropoulos, Epaminondas Korkoneas, im Juli diesen Jahres aus der Haft entlassen. Zum anderen endete gestern (5.12.) ein Ultimatum des Bürgerschutzministeriums, das von allen Hausbesetzern in Athen verlangt, ihre Gebäude bis zum Ende des 5. Dezember geräumt zu haben.
Die Mutter des ermordeten Schülers rief unterdessen in einem Interview mit dem Fernsehsender Open TV dazu auf, das Gedenken an ihren Sohn gewaltfrei zu begehen.
Verkehrsbeschränkungen
In der Athener Innenstadt traf man angesichts der Protestmärsche Vorkehrungen untgerschiedlichster Art. Die U-Bahn-Station Panepistimiou bleibt etwa den Freitag über geschlossen. Seit 5 Uhr früh ist das Parken in zahlreichen Straßen im Zentrum verboten; die Polizei appellierte an die Autofahrer, die Innenstadt zu meiden. Von Absperrungen betroffen sind vor allem folgende Straßen: Leof. Alexandras, Stadiou, Akadimias, Leof. Vas. Olgas, El. Venizelou, Filellinon, Patission, Syngrou, Pireos, Leof. Vas. Sofias, Rigillis, Ypsilantou, Kokkali, Stournari, Bouboulinas, Triti Septemvriou. Die Maßnahmen gelten bis Samstag 7 Uhr früh.
(Griechenland Zeitung / jor)
