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Ausbreitung des Coronavirus unter Asylsuchenden befürchtet

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand vor zwei Jahren im Flüchtlingslager bei Ritsona auf Euböa. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand vor zwei Jahren im Flüchtlingslager bei Ritsona auf Euböa.

Die Angst, dass sich das Coronavrirus unter Asylsuchenden in den Flüchtlingslagern Griechenlands ausbreiten könnte, wird immer größer. In dieser Woche brachte eine Frau, die in einem Flüchtlingslager lebte, im Athener Krankenhaus „Alexandra“ ein Baby zur Welt; bei einer anschließenden Untersuchung wurde festgestellt, dass sie mit dem Covid-19-Virus infiziert ist.

Sofortige Nachforschungen ergaben allerdings, dass ihr Ehemann nicht mit dem Virus infiziert war. Nun versuchen die Verantwortlichen festzustellen, ob die Frau das Virus bereits vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus hatte, oder ob sie sich erst dort angesteckt hat. Untergebracht war sie vor der Geburt im Flüchtlingslager von Ritsona auf der Insel Euböa. Dort leben etwa 2.600 Asylsuchende. Es wird in Betracht gezogen, dass das ganze Lager unter Quarantäne gestellt wird: Diesem Szenarium zufolge dürften nur mehr Angestellte und ehrenamtliche Helfer das Lager betreten.
Unterdessen hat der Staatsrat bekannt gegeben, dass zwei Frauen aus Afghanistan eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung für Griechenland erhalten. Die eine ist schwanger, die andere Frau hatte vor kurzem ein Kind zur Welt gebracht. Weil sie erst kürzlich griechisches Territorium betreten haben, dürfen sie keinen Asylantrag stellen; Anfang März hat die Regierung die Bearbeitung derartiger Anträge ausgesetzt. Alle Immigranten, die danach nach Griechenland gekommen sind, sollen repatriiert werden. Hintergrund ist die Tatsache, dass es seit Ende Februar am Evros Fluss auf der türkischen Seite organisierte Versuche von Flüchtlingen gegeben hatte, die Grenze gewaltsam zu überwinden. Unterstützt wurden diese Aktivitäten offenbar von türkischen Behörden. Daraufhin hatte sich Griechenland dazu gezwungen gesehen, schärfere Maßnahmen einzuleiten, um massenhafte Grenzübertritte zu verhindern.
Unterdessen kündigte Migrationsminister Notis Mitarakis an, das Programm „Estia“ auszubauen. Das bedeutet, dass bis zum Jahr 2021 etwa 40.000 Asylsuchende in Wohnungen in ganz Griechenland untergebracht werden. Diese Maßnahme soll einerseits dazu beitragen, dass das Coronavirus nicht weiter verbreitet wird; andererseits soll die Zahl der Asylsuchenden auf den Inseln im Osten der Ägäis reduziert werden. Durch das Programm „Estia“ wurden bisher 25.516 Menschen auf der Flucht landesweit in Wohnungen untergebracht. (Griechenland Zeitung / eh) 

 

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