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Weiterhin gespannte Lage in der Ägäis – die EU setzt auf Dialog Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand in der Ägäis. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand in der Ägäis.

Griechenland will sein Verteidigungspotential aufwerten. Ein konkretes Programm will Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am 12. und 13. September in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki vorstellen. Dazu zählen etwa neues Personal bei den Streitkräften, eine Unterstützung der griechischen Rüstungsindustrie, vor allem aber auch die Beschaffung von Rüstungsgütern im Ausland. Hierunter fallen etwa die Anschaffung von französischen Fregatten des Typs Belharra und voraussichtlich auch von Kampfflugzeugen des Typs Rafale.

Am Mittwoch (2.9.) erklärte Regierungssprecher Stelios Petsas in einem Interview, dass die EU Sanktionen gegen die Türkei verhängen werde, wenn Ankara seine Provokationen fortsetzen sollte. Der Sprecher stellte erneut klar, dass Griechenland ein Stabilitätsfaktor in der Region sei. Die Türkei hingegen provoziere eine Deeskalation.
Der Europaparlamentarier der Oppositionspartei SYRIZA Stelios Kouloglou hingegen wirft der Regierung „kindliche Fehler“ bei den bilateralen Beziehungen zur Türkei vor. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erlaube sich ein derartiges Verhalten nur deshalb, weil er den Eindruck gewonnen habe, dass man sich in Athen entweder fürchte oder inkompetent sei. Kouloglou gab außerdem zu bedenken, dass eine Beschaffung von Rüstungsgütern auch mit Korruption verbunden sein könnte. SYRIZA-Chef Alexis Tsipras schätzte ein, dass sich die griechische Regierung „ohne Kompass“ bei den griechisch-türkischen Beziehungen vortaste.
Unterdessen deklarierte Ankara am Montag (31.8.) erneut einen Teil der östlichen Ägäis mittels einer sogenannten „Navtex“, die Sicherheitsinformationen für die Seefahrt beinhaltet. Demnach soll das türkische Forschungsschiff Oruc Reis bis zum 12. September in den Gewässern über dem griechischen Festlandsockel nach Erdgasvorkommen suchen. Es ist die dritte Navtex dieser Art, die Ankara für die gleiche Region in diesem Sommer bekannt gab. Daraufhin veröffentlichte Athen ebenfalls eine Navtex für die gleiche Region. Darin wird vor allem auch erklärt, dass die türkische Navtex illegal sei.
Angesichts der gespannten Lage möchte die EU erreichen, dass Sondierungskontakte zwischen Griechenland und der Türkei noch vor dem geplanten Gipfeltreffen am 24. und 25. September durchgeführt werden. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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