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Protest von Landwirten auf Kreta gegen Bau großer Hotelanlagen

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Januar 2020 während einer Demonstration von Landwirten in der Nähe der mittelgriechischen Stadt Larissa. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Januar 2020 während einer Demonstration von Landwirten in der Nähe der mittelgriechischen Stadt Larissa.

Vor allem mittlere- und kleinere Landwirte in Griechenland sind um ihre Zukunft sehr besorgt. Mitglieder ihrer Zunft wollen am Mittwoch (17.3.) um elf Uhr vor der Präfekturvertretung von Chania auf Kreta mit ihren Fahrzeugen demonstrieren. Dabei geht es vor allem um das Waldkataster bzw. die diesbezüglichen Karten, mit denen Waldgebiete ausgewiesen werden. Es handelt sich um ein Projekt, das von der Regierung zügig vorangetrieben wird.

Die Landwirte vertreten die Auffassung, dass man damit eher Investoren anlocken möchte, statt tatsächlich die Umwelt zu schützen. Hinter diesen Waldkarten würden sich ihrer Ansicht nach vielmehr die Pläne für große Hotelanlagen und luxuriöse Apartments verbergen, für deren Errichtung zusätzlich auch noch Steuererleichterungen gelten sollen. Dabei hegen sie den Verdacht, dass bereits verbrannte Waldregionen bewusst nicht wieder aufgeforstet würden, um sie problemlos bebauen zu können.
Außerdem bemängeln die Landwirte, dass sie ihre Produkte oftmals zu extrem niedrigen Preisen verkaufen müssten, die zum Teil deutlich unter den Produktionskosten lägen; zudem sei ein großer Teil ihrer Produkte während der Corona-Pandemie überhaupt nicht verkauft worden, hieß es. Vor allem gäbe es keine staatliche Unterstützung, um die Lage der Bauern zu verbessern.

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Mit ihrer Protestkundgebung fordern sie die Festlegung von Mindestpreisen für ihre Produkte und einer Reduzierung der Anbaukosten etwa durch Steuererleichterungen. Was die Corona-Pandemie angeht, so fordern sie die Einstellung von Personal in den Gesundheitszentren von Chania.
Unterdessen bringt auch die Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) ihre Besorgnis über die finanzielle Lage von 35.000 Landwirten zum Ausdruck, die in den vergangenen Jahren einen Kredit aufnehmen mussten. Dabei handle es sich um eine Summe von ursprünglich 1,5 Milliarden Euro. Durch Zinsen und Zinseszinsen sei diese auf vier Milliarden Euro angewachsen. Eine entsprechende parlamentarische Anfrage hat SYRIZA an die Minister für Finanzen sowie für Agrarentwicklung und Lebensmittel gerichtet. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

 

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