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Mitsotakis begeisterte mit seiner Rede den US-Kongress Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Mitsotakis bei seiner Rede vor dem US-Kongress. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Mitsotakis bei seiner Rede vor dem US-Kongress.

„Es gibt keine größere Ehre für ein gewähltes Staatsoberhaupt Griechenlands, dem Geburtsland der Demokratie, zu den Vertretern der Menschen zu sprechen, die die demokratischen Ideale seit der Gründung ihres Landes mit Nachdruck verteidigt haben.“ Mit diesen Worten begann der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis seine Rede vor dem US-Kongress am Dienstagabend (17.5.).

Es war das erste Mal, dass ein griechischer Staatschef vor dem amerikanischen Kongress sprechen durfte. Mitsotakis zelebrierte in seiner Rede nachträglich das 200-jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen Griechenland und den USA seit dem Beginn des griechischen Unabhängigkeitskrieges. Ebenso nutzte er diese Gelegenheit, um globale Probleme wie den Russland-Ukraine-Konflikt und den eigenen territorialen Disput mit der Türkei zu Gehör zu bringen.

Bündnis seit 200 Jahren

In den rund 200 Jahren seit dem griechischen Unabhängigkeitskrieg, der 1821 begonnen hatte, stünden Griechenland und die USA Seite an Seite. In einer „interessanten Wendung des historischen Schicksals“ habe sich das griechische Volk damals von der Gründung der amerikanischen Demokratie inspirieren lassen, als es sich gegen seine Unterdrücker erhob, um für die eigene Freiheit zu kämpfen, erklärte Mitsotakis.

Klar an der Seite der Ukraine

So schlug er die Brücke zur aktuellen Situation in der Ukraine. Die Menschen, die dort hartnäckig die Kapitulation vor Putin verweigern, würden ihn an die griechischen Freiheitskämpfer von damals erinnern. Auch die Ukraine sei nun auf Verbündete angewiesen, gemeinsam müsse man für sie einstehen, um eine klare Nachricht zu vermitteln: Verstöße gegen das Völkerrecht werden von der weltweiten Gemeinschaft demokratischer Staaten nicht toleriert.

Eigene Konflikte sofort stoppen

Mitsotakis sprach vor diesem Hintergrund auch einen schwelenden Konflikt auf Zypern an. Die Inselrepublik ist seit einer türkischen Militärintervention 1974 in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen türkisch-zyprischen Teil im Norden geteilt – „eine offene Wunde, die weiterhin schmerzt“. Klar und deutlich rief er zur Lösung dieses Problems auf: „Niemand kann und wird jemals eine Zwei-Staaten-Lösung für die Insel akzeptieren.“
Während sich Mitsotakis beim Thema Zypern noch zurückhielt, den Konflikt mit der Türkei direkt anzusprechen, wurde er angesichts der Überflüge türkischer Kampfjets über griechische Inseln in der östlichen Ägäis deutlicher. „Sofort“ müsse dieses Verhalten gestoppt werden. „Wir werden keine Aktionen akzeptieren, die unsere Souveränität und unsere territorialen Rechte verletzen.“

Mitsotakis erhielt viel positiven Zuspruch für seine Rede. Namhafte amerikanische Medien wie die „Washington Post“ hoben mehrfach den „tosenden Beifall“ hervor, den ihm der Kongress für einige Aussagen entgegenbrachte. Mitsotakis ging ebenfalls auf diese Beobachtung ein und stellte mitten in seiner Rede ergriffen fest: „Hier bekomme ich ja mehr Applaus als von meinem eigenen Parlament.“

Weitere Informationen zur Rede von Mitsotakis veröffentlichen wir in der kommenden Ausgabe der Griechenland Zeitung (GZ 825).

(Griechenland Zeitung/Leon Zorn)

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