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„Der Fluss“ mischt die Wählerlandschaft in Griechenland auf Tagesthema

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„Der Fluss“ mischt die Wählerlandschaft in Griechenland auf
Die erst kürzlich in die Öffentlichkeit getretene Partei „To Potami" – zu Deutsch: „Der Fluss" hat offenbar bereits erstaunlichen Einfluss auf die Wähler in Griechenland. Dieses Bild vermitteln zwei Umfragen, die am Freitag in der Tagespresse veröffentlicht wurden. Einer der beiden Erhebungen zufolge, die von der Universität Makedonien angesichts der bevorstehenden Europawahlen durchgeführt worden ist, würde „To Potami" 13 % der Stimmen erhalten. Damit würde sie die neofaschistische Chryssi Avgi von ihrem bisher stabilen dritten Platz stoßen. Stärkste Partei wäre demzufolge das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) mit 18,5 % der Stimmen.
en. Etwas abgeschlagen und nur recht knapp vor „To Potami" käme auf Platz 2 mit 13,5 % die konservative Nea Domokratia (ND), derzeit Seniorpartner in der Zweiparteienregierung unter Samaras. Es folgen gleichauf auf Platz Vier die kommunistische KKE und Chryssi Avgi mit jeweils 9 %. „Elia", Sammelbewegung von Mitte-Links-Parteien, zu der auch die PASOK gehört, bekommt gerade einmal 4,5 %.

Ebenfalls auf Platz Drei kommt „To Potami" auch in der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Public Issue, allerdings hier nur mit 7 %. In dieser Erhebung liefern sich die ND und SYRIZA nach wie vor ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Parteien würde demzufolge aber lediglich jeweils 15,5 % erhalten. Auf Platz Vier folgt die kommunistische KKE mit 5 %. Die Chryssi Avgi käme hier nur auf 4,5 % der Stimmen. Die PASOK würde es dieser Umfrage zufolge mit 3,5 % gerade noch so ins Parlament schaffen. Die Unabhängigen Griechen (2,5 %) und DIMAR (1,5 %) hätten den Einzug in die Volksvertretung verfehlt. Die meisten Wähler (19,5 %) befinden sich jedoch in der Kategorie „unentschlossen".

Interessant ist auch, dass 66 % der Wähler angegeben haben, dass sie bei den kommenden Europawahlen in etwa zwei Monaten an die Wahlurnen gehen werden. Weitere 13 % wollen „wahrscheinlich" gehen. Public Issue hat sich auch mit der Frage beschäftigt, welchen Parteien „To Potami" die Wähler abspenstig macht. Demzufolge handelt es sich überwiegend um gebildete Frauen mit einem guten Einkommen. Die meisten Stimmen zieht die neugegründete Partei von der ND ab. SYRIZA und DIMAR verlieren jeweils 17,5 % an „To Potami", woraus sich auch die äußerst niedrigen Werte der DIMAR erklären ließen.

(Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi. Diese Aufnahme zeigt den Journalisten und "Potami"-Gründer Stavros Theodorakis.)









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