Die Staatssekretärin im Ministerin für Umwelt und Energie, Alexandra Sdoukou, hat in diese Woche bei der 27. Nationalen Energiekonferenz des Instituts für Energie für Südosteuropa (IENE) die energiepolitischen Pläne der griechischen Regierung für die kommenden Jahre vorgestellt.
In Griechenland sollen in den nächsten Jahren die ersten Offshore-Windparks entstehen. Konkrete Ziele wurden vor wenigen Tagen von der Regierung präsentiert. Insgesamt sind 25 potenzielle Entwicklungsgebiete für schwimmende Windkraftanlagen auf einer Gesamtfläche von 2.711 Quadratkilometern vorgesehen.
Griechenland möchte Vorreiter werden bei grüner Energie und Erdgasexporten. Das betonte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Dienstag dieser Woche (29.11.) in einer Rede während einer internationalen LNG-Konferenz in Athen. Sein Land werde den Ausbau der Infrastruktur zukünftig weiter vorantreiben, um Erdgasexporte weiter zu intensivieren.
Bis 2025 soll an mehreren Häfen in Griechenland bevorzugt Stromenergie zum Einsatz kommen. Grund hierfür ist u. a. die angepeilte vermehrte Verwendung von elektrisch betriebenen Schiffen. Da die vorhandene Infrastruktur für die neue Strategie nicht ausreicht, hat die EU hat nun die Kofinanzierung von Studien über die Durchführung energetischer Modernisierungen der Häfen von Heraklion und Volos genehmigt.
In den kommenden Tagen soll ein Gesetz über den Klimaschutzgesetz vom Parlament verabschiedet werden, über das bereits seit November 2021 diskutiert wird.
Angesichts des Krieges in der Ukraine arbeitet Griechenland an alternativen Konzepten, um vor allem von russischen Gas- und Erdöllieferungen unabhängig zu werden. Man plant die Förderungen eigener Vorkommen sowie Kooperationen mit anderen Ländern. Ziel ist es, das Land zu einem Knotenpunkt für Energielieferungen zu entwickeln.
Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW) veranstaltet im Rahmen einer Vortragsreihe („1821 – 2021: 200 Jahre neugriechischer Staat“) am 9. Dezember um 20 Uhr (MEZ) einen Abend zum Thema „Perspektiven für die Entwicklung der Deutsch-Griechischen Beziehungen: die energetische Sicherheit Europas und der antagonistische Dipol North Stream / East Med.“
Die aktuelle Energiekrise drängt Fragen nach ihrer Bekämpfung und nach dem weiteren Vorgehen auf. Genau diesen Fragen haben sich kürzlich Experten in einer vom Auslandsbüro Griechenland / Zypern der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten Online-Diskussion gestellt.
Am Donnerstag (14.10.) unterzeichneten der griechische Energieminister Kostas Skrekas und sein Amtskollege aus Ägypten Mohamed Shaker eine bilaterale Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) für eine künftige Elektrizitätsleitung zwischen beiden Ländern durch das östliche Mittelmeer.
Energiesicherheit wird in Griechenland als ein Konstrukt angesehen, das mit politischen und wirtschaftlichen Mitteln umgesetzt wird und darauf abzielt, die Verfügbarkeit von Energieressourcen zu sichern und den nationalen Bedarf an einer bezahlbaren und zuverlässigen Energieversorgung zu decken.
Am 8. Oktober findet in Ägypten ein Dreiländertreffen zwischen Griechenland, Zypern und dem Gastgeberland statt. Das hat der zyprische Verteidigungsminister Savvas Angelidis angekündigt.
Energieminister Kostis Chatzidakis hat in einem Interview gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur ANA-MPA vor einem möglichen Black-Out der staatlichen Stromgesellschaft Griechenlands (DEI) gewarnt.
Griechenland ist sichtlich darum bemüht, die Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energiequellen zu intensivieren. Der Generalsekretär des Ministeriums für Umwelt und Energie Michalis Verriopoulos hat am Dienstag erklärt, dass die Investitionen in diesem Bereich in den kommenden zwölf Jahren 32 Milliarden Euro erreichen sollen.
Die Metallurgie- und Energiegruppe Mytilineos konnte im vergangenen Jahr ihren Gewinn wesentlich erhöhen – nicht zuletzt aufgrund höherer internationaler Metallpreise.
Die Europäische Kommission stellt einer neuen Regelung für Auktionen von Strom aus erneuerbaren Energiequellen keine Hürden in den Weg. Die Brüsseler Wettbewerbshüter befanden, dass das von Griechenland angemeldete Verfahren nicht gegen europäische Beihilfevorschriften verstößt.
Der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel (Bild: r.) stattet in diesen Tagen Athen einen privaten Besuch ab. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er heute diese Gelegenheit nutzen, um sich mit dem griechischen Minister für Umwelt, Energie und Klimawandel Jannis Maniatis (l.) zu treffen. Das hatte der griechische Minister in den vergangenen Tagen auf Pressekonferenzen bekannt gegeben. Maniatis will mit dem Gast aus Deutschland vor allem Energiefragen besprechen. Ganz oben auf seiner Liste stehen die vermuteten Erdölvorkommen vor Kreta und im Ionischen Meer bzw. in Westgriechenland. In den kommenden 25 bis 30 Jahren rechnet die Regierung in Athen mit Mindesteinnahmen in Höhe von 150 Milliarden Euro. Bereits Anfang Oktober soll die erste Ausschreibung für die Erforschung der Bodenschätze in griechischen Hoheitsgewässern südlich von Kreta sowie im Ionischen Meer über die Bühne gebracht werden.
Weiterhin werden die beiden Politiker generell die Europapolitik bei Fragen der Energie sowie des Klimawandel erörtern.
Ein weiteres Thema, das Maniatis besonders am Herzen liegt, ist die Einsparung von Energie in den rund acht Millionen Gebäuden in seinem Land. Dadurch erhofft sich der Minister auch das Entstehen neuer Arbeitsplätze im Bereich der Bauwirtschaft bzw. eine Wiederbelebung dieser Branche, ohne dass unbedingt neue Gebäude entstehen müssen.
Ein weiterer Gesprächspunkt wird das griechische Exportgeschäft nach Deutschland betreffen. Die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft trägt zu 3,5 % des griechischen Bruttoinlandproduktes bei und mehr als einer von zehn Griechen ist in dieser Branche beschäftigt. Das griechische Produktionsvolumen gilt jedoch als eher klein, was u. a. auf die bergige Landschaft und die damit verbundenen kleinen Grundstücke zurückzuführen ist. Dadurch ist der Arbeitsaufwand für die Bauern sehr intensiv, was nicht zuletzt die Preise in die Höhe treibt. Nichts desto Trotz oder anders gesagt: genau deswegen sind viele landwirtschaftliche Produkte aus Griechenland – dazu zählen nicht nur Weine oder Olivenöl – von sehr hoher Qualität.
Text: Elisa Hübel, Archivfoto: Eurokinissi