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Griechenland will stärker mit heimischer Küche werben Tagesthema

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Foto (© visitgreece) Foto (© visitgreece)

Die griechische Gastronomie hat das Potenzial, einer der drei Hauptgründe zu werden, warum Touristen Griechenland als Urlaubsziel wählen. Das betonte vor kurzem Tourismusminister Charis Theocharis. Um dieses Potenzial zu nutzen, veröffentlichte sein Ministerium nun Vorschläge für eine Entwicklungsstrategie und stellte diese zur öffentlichen Debatte.

Die Verantwortlichen für den griechischen Fremdenverkehr erhoffen sich durch den Ausbau des Gastronomie-Tourismus zahlreiche positive Nebeneffekte. Die vorläufige Version des Strategiepapiers umfasst fünf Punkte: die Einführung eines speziellen Qualitätssiegels, die Erstellung einer gastronomischen Karte, die Ausbildung von Fachkräften des kulinarischen Tourismus, die Schaffung eines eigenen Gremiums zur Entwicklung, Förderung und Vermarktung der griechischen Gastronomie sowie die Einrichtung eines Observatoriums für gastronomischen Tourismus. Dieses Maßnahmenpaket wurde von einer Arbeitsgruppe entwickelt, die das Tourismusministerium im April 2020 mit der Ausarbeitung einer langfristigen Strategie beauftragt hat. Dass eine solche Vorgehensweise längst überfällig war und für den Kurs des gesamten griechischen Tourismus elementar ist, bestätigte auch Theocharis. Er räumte in diesem Zusammenhang ein, dass dieser Sektor jahrelang „vernachlässigt“ worden sei.
Mit dem Ausbau des Gastronomiesektors erwartet das Ministerium, dass sich nicht nur die Ausgaben von Besucherinnen und Besuchern während eines Aufenthalts in Griechenland erhöhen. Gleichzeitig rechnet man auch mit der Steigerung des Exports von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Lebensmitteln. Wer begeistert von der griechischen Kulinarik in sein Heimatland zurückkehrt, kommt nicht nur gerne wieder, sondern wird auch im Anschluss griechische Produkte erwerben beziehungsweise Restaurants besuchen, die importierte Lebensmittel verarbeiten. Von diesen positiven Folgewirkungen ist auch Minister Theocharis überzeugt: „Wir glauben, dass das Hauptziel der griechischen Gastronomie die Entwicklung und Vernetzung mit anderen Sektoren der griechischen Wirtschaft wie der Primärproduktion ist“, sagte er dazu.
Bestätigt wird die Richtigkeit der neuen Schwerpunktsetzung durch internationale Erfahrungen: Die Welttourismusorganisation (UNWTO) kam zu dem Schluss, dass eine Vielzahl von Urlaubern ihre Reise primär oder sekundär plant, um die Küche des Reiseziels kennenzulernen. Darüber hinaus geben Touristen auch etwa ein Drittel ihres Budgets für die Verpflegung aus.

(Griechenland Zeitung / Lara Kauffmann)

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