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Tourismusbranche kämpft in Corona-Zeiten gegen negative Auswirkungen Tagesthema

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Archivfotos (© Eurokinissi) Archivfotos (© Eurokinissi)

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde und wird in Griechenland vor allem der Tourismus in Mitleidenschaft gezogen. Obwohl etwa auf den Inseln der Südägäis die meisten Hotels geöffnet haben, klagen viele Unternehmer darüber, dass sie keine Saisonkräfte finden könnten. Um langfristig mehr Urlauber ins Land zu bringen, soll der Tourismus stärker mit der lokalen Gastronomie verbunden werden.

Knapp sieben von zehn Hotels in der südlichen Ägäis haben trotz der herrschenden Corona-Pandemie im zweiten Quartal 2021 geöffnet. Das geht aus einer Studie des Instituts für touristische Forschung und Prognosen (ITEP) hervor. Demzufolge haben im Juli bereits 84 % der Hotels auf den Inseln im Süden der Ägäis Gäste empfangen. Auf den beliebten Inseln Mykonos, Paros und Naxos hätten sogar 90 % aller Hotels geöffnet.

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Stressige Situation
Eine weitere Studie zeugt jedoch auch davon, dass den Arbeitnehmern in der Tourismus-Branche durch die Corona-Pandemie deutlich mehr Stress bzw. ein erheblicher Mehraufwand an Arbeit entsteht. Davon betroffen seien sowohl Besser- als auch Niedrigverdiener, stellte etwa die Europäische Vereinigung der Geschäftsführer griechischer und zyprischer Hotels fest. Drei von fünf der Befragten erklären außerdem, dass sie mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert seien.
Ein weiteres Problem sei die Suche nach Mitarbeitern; viele potentielle Arbeitsnehmer seien durch die Corona-Pandemie abgeschreckt worden, andere würden plötzlich die Verträge kündigen, um in anderen Bereichen einen Job zu finden.
Der Tourismus repräsentiert etwa ein Fünftel der Wirtschaftsproduktion in Hellas. Mehr als 400.000 Personen sind im Gastronomiegewerbe beschäftigt. Letzteres trägt mit weiteren zehn Prozent zum griechischen Bruttoinlandsprodukt bei.

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Langfristige Auswirkungen
Unterdessen glauben 84,4 % der Vertreter der Zunft, dass die Auswirkungen der Pandemie auch in den kommenden Jahren zu spüren sein werden. Das geht aus einer Studie der Tourismus-Abteilung der Ionischen Universität hervor. Hier zeigen sich 77 % der Befragten davon überzeugt, dass die Corona-Situation künftige Investitionen im Tourismusbereich beeinträchtigen dürfte.

Vollständige Marketing-Kampagne
Um derartigen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat die Panhellenische Hotelier-Vereinigung gemeinsam mit Landwirten und Köchen die Initiative „Topika & Eponyma“ – zu Deutsch etwa: „Lokal mit Markenzeichen“ gegründet. Ziel ist es, gemeinsam die jeweiligen Unterkünfte, touristische Attraktionen sowie lokale Produkte zu bewerben. Experten der Zunft erklären, dass damit eine bestehende Hürde „unvollendeter Marketing-Kampagnen“ genommen werden könne. An der Aktion beteiligen sich 62 lokale Hotelvereinigungen und 22 Mitglieder des Produzenten-Netzes „Authentic Greece“.

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Verkostung in Archäologischen Stätten
Auch die Hellenische Organisation für die Verwaltung und Entwicklung kultureller Ressourcen will eine Initiative ins Leben rufen, durch die der Tourismus mit der Gastronomie und den Archäologischen Stätten auf einen Nenner gebracht werden soll. Demnach sollen bestimmte Aktivitäten, wie etwa die Verkostungen lokaler Produkte, auf dem Gelände Archäologischer Stätte erlaubt werden, solange letztere nicht in Mitleidenschaft gezogen und die übrigen Besucher respektiert werden. Ziel sei es auch in diesem Fall für die lokale Gastronomie zu werben, erklären die Veranstalter. In Betracht gezogen werden dafür u. a. die Archäologischen Stätte von Nemea, Delfi, Monemvassia, aber auch die Römische Agora sowie das Eptapyrgio in Thessaloniki. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

  

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