Die Gewerkschaft der Hotelangestellten von Heraklion richtet in Zusammenarbeit mit der Arbeitsaufsichtsbehörde und der Universität Kreta (Fachbereich Soziologie) eine Hotline für Beschwerden über Vorfälle von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz ein.
62 % der griechischen Arbeitnehmer sind auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Zu diesem Ergebnis kommt die Workmonitor-Erhebung des Personaldienstleisters Randstad. Die Daten zeigen, dass die Pandemie die Arbeitnehmer dazu veranlasst hat, ihre Ansprüche an ihr Leben und ihre Karriere zu überdenken.
Die Praxis des „Mobbings“ bzw. der Ausübung psychischer Gewalt am Arbeitsplatz ist auch in Griechenland nicht unbekannt. Etwa 85 % der Arbeitnehmer in Hellas wissen, um was es dabei geht. Etwa vier von zehn der Befragten (38 %) sind mindestens einmal in ihrem Arbeitsleben Opfer derartiger seelischer Schikanen geworden.
Mit den Stimmen der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia wurde am Mittwoch (25.11.) ein Gesetz verabschiedet, auf dessen Basis die obligatorischen Abgaben für die Sozialversicherung gesenkt werden. Dagegen votierten das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) und die kommunistische KKE. Der Stimme enthalten haben sich die Parlamentarier der KinAl, der Griechischen Lösung und von MeRa25.
Eine Summe von 1,5 Milliarden Euro stellte die Regierung zur Verfügung, um für 1,9 Millionen Arbeitnehmer negative finanzielle Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern. Das teilte Arbeitsminister Jannis Vroutsis mit. Beglichen worden seien damit u. a. auch Beiträge für die Sozialversicherung. Zu Gute gekommen seien die Finanzhilfen auch Freiberuflern.
Die griechische Tourismusbranche ist auf der Suche nach einer zukunftsträchtigen Lösung, nachdem weltweit der Fremdenverkehr durch die Corona-Krise eingebrochen ist. Einem Vorschlag des Tourismusministeriums zufolge sollen etwa Hotels das Recht erhalten, für ihre Kunden Gutscheine auszustellen, die ihren Aufenthalt in Hellas stornieren wollen.
Die Corona-Krise hat nicht zuletzt Einfluss auf die Mietpreise. Die griechische Regierung hatte Arbeitnehmern, deren Arbeitgeber im Zuge der Pandemie und der damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen den Betrieb einstellen mussten, bereits eine Minderung der Mietzahlungen für den Erstwohnsitz in Höhe von 40 Prozent zugesagt.
Die Arbeitsaufsichtsbehörde hat in den Monaten Mai und Juni gegen 525 Unternehmen in touristisch beliebten Orten des Festlandes sowie auf Inseln Geldstrafen in Höhe von knapp 2,3 Millionen Euro verhängt.
Jeder Dritte der Angestellten in der griechischen Privatwirtschaft arbeitet mit sogenannten „flexiblen Arbeitsformen“; meist handelt es sich um Teilzeitjobs. Das monatliche Einkommen der Betroffenen liegt bei durchschnittlich 389,65 Euro. Das geht aus Daten des einheitlichen Trägers der Sozialversicherung EFKA hervor. Von den 2.055.456 registrierten Arbeitnehmern sind 636.424 auf Teilzeitbasis eingestellt.
Vier von zehn Griechen (40 Prozent) befürchten, dass sie ihren Job verlieren könnten.
Stark verunsichert sind derzeit tausende Arbeitnehmer in der Kommunalen Selbstverwaltung (OTA). Die Vollversammlung des Rechnungshofes, dem u. a. in etwa die Rolle eines obersten Verwaltungsgerichtes zukommt, kam zu der Auffassung, dass zeitlich befristete Verträge nicht automatisch verlängert bzw. in unbefristete Arbeitsverträge umgewandelt werden können. Dies verstoße gegen die Verfassung. Nach Ansicht des Rechnungshofes müssten jene Arbeitnehmer, auf die das zutrifft, bereits gezahlte Gehälter zurückzahlen. Das dürfte in der Praxis allerdings kaum durchsetzbar sein: Welcher Arbeitnehmer hat mitten in der Krise die Möglichkeit, nennenswerte Rücklagen anzuhäufen?
Fast 60 % der Arbeitgeber in Griechenland tun sich schwer, geeignete Arbeitskräfte für ihr Unternehmen zu finden. Zu diesem Ergebnis ist die Manpower Group im Rahmen einer internationalen Forschung zum Thema „Talenteschwund“ gekommen.
Grund für die Probleme der Arbeitgeber in Griechenland sei einerseits das Fehlen technischen Wissens (29 %), aber auch der geforderten Erfahrung (27 %). Gut jeder Zehnte (11 %) der potentiellen Arbeitnehmer würde sich für die angebotene Stelle einen höheren Lohn vorstellen, als ihm vom Unternehmen angeboten wird. Wissenschaftler sehen hinter diesem Phänomen u. a. auch den sogenannten Brain Drain. Das bedeutet, dass sachkundige Personen das Land verlassen, um im Ausland eine geeignete Arbeit zu finden.
Am heutigen Montag vollendet die Regierung, die vom Linkspolitiker Alexis Tsipras geleitet wird, ihr erstes Jahr. Seine SYRIZA-Partei wirbt damit, die erste linke Regierung Griechenlands zu stellen. Parallel zu den Feierlichkeiten mehren sich massive Proteste verschiedener Berufsgruppen.
Anlässlich des ersten Jahrestages seit seiner Amtsübernahme hat Ministerpräsident Alexis Tsipras am Sonntag im Olympischen Tae Kwon Do-Stadion im Süden Athens eine zündende Rede gehalten. Das zentrale Motto lautete: „Ein Jahr einer linken Regierung, ein Jahr lang Kämpfe. Wir machen weiter.“ Tsipras erklärte sich in diesem Rahmen dazu bereit, mit Arbeitnehmern, Freiberuflern und Bauern über das neue System der Renten- und Sozialversicherung zu beraten.
Die von der Regierung forcierte Reform des Systems der Renten- und Sozialversicherung stößt auf eine scharfe Protestfront bei Arbeitnehmern und verschiedener Zünfte. Der Regierung dürften kalte Wintertage ins Haus stehen. Am 4. Februar findet ein Generalstreik statt. Dazu aufgerufen hat der Gewerkschaftsbund für die Privatwirtschaft (GSEE). Deren Präsident Jannis Panagopoulos erklärte, dass die geplante Renten- und Sozialversicherungsreform „die junge Generation zerstört“. Einzige Lösung sei die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und nicht etwa eine Erhöhung der Beiträge für die Sozialkassen. U. a. rief er Freiberufler und Wissenschaftler zum Schulterschluss auf. Ärzte, Ingenieure und Rechtsanwälte haben bereits in der vergangenen Woche ihren Unmut auf die Straße getragen.
Nach den Maßnahmen, die Wirtschafts- und Finanzminister Alogoskoufis für das kommende Haushaltsjahr angekündigt hat, reagieren die Arbeitnehmer mit ersten Gegenmaßnahmen.