Mit der Beschreibung der „morgendlichen Geräusche der Fischerboote als Melodie“ zählt der französische Fernsehsender TF1 die Insel Kalymnos zu einer der authentischsten Urlaubsdestinationen der Welt.
Einst dienten Schwämme zum Putzen, zur Auspolsterung der Helme und Beinschienen der Krieger, auch beugte der hohe Jodgehalt in den Fasern den Infektionen in Schürfwunden vor. Erst im 19. Jahrhundert mausert sich der Spongia Officinalis, ein saugfähiges, am Meeresboden wachsendes Hornfasergewebe, zum Luxusartikel Badeschwamm.
Weltweit ist die griechische Insel Kalymnos für ihre Schwammtaucher bekannt. Die Arbeit gilt als extrem hart und gefährlich und die Taucher als besonders mutig. Pantelis Georgantis, der im Mittelpunkt dieser Reportage steht, hat seinen Bruder beim Tauchen verloren und von einem Tauchunfall ein gelähmtes Bein zurückbehalten. Dennoch taucht er noch immer täglich vor Kalymnos nach Schwämmen, um seine Familie über Wasser zu halten.
Faneromeni Skylla-Chalkidiou trägt ein schwarzes Kleid, denn sie kommt gerade vom Sonntagsgottesdienst des nahegelegenen Klosters Agios Savvas. Die mollige Sechzigerin führt mich durch Räume mit antiken Möbeln, handgewebten Teppichen und bestickten Stoffen. Eine Wand des Hauses ist vollbehängt mit alten Fotos: Männer in altmodisch anmutenden Taucheranzügen, in Fischerbooten und in Tavernen. Eine männliche, halbnackte Plastikpuppe hält stolz ein Netz mit Naturschwämmen, die die verschiedensten Formen aufweisen.