Die Hälfte der griechischen Bevölkerung (51 %) ist wegen der angespannten finanziellen Lage nicht imstande, sich einen einwöchigen Urlaub außer Landes zu leisten. Griechenland gehört damit zu den Ländern in der EU, die zwar beliebte Urlaubsdestinationen sind, deren Einwohnern es jedoch an Finanzkraft fehlt, um selbst Auslandsreisen zu unternehmen.
Die Abschaffung der 13. und 14. Gehälter für Staatsdiener ist verfassungskonform. Das hat in dieser Woche der Staatsrat, der die Funktion eines Obersten Verwaltungsgerichtes ausübt, befunden. Die sogenannten „Zusatzgehälter“, die quasi jährlich als Ferienbonus zu Ostern, im Sommer sowie vor den Weihnachtstagen ausgezahlt wurden, hatte man im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise bei Beamten gestrichen.
Ohne konkrete Ergebnisse für Griechenland ist am Montag ein Treffen der Euroworking Group zu Ende gegangen. Die Experten bereiteten sich vor allem auf das Treffen der Eurogruppe am 13. Juni vor, an dem die EU-Finanz- und Wirtschaftsminister teilnehmen. Erörtert werden sollen dann jüngste Maßnahmen, die die Regierung in Athen verabschiedet hatte: darunter die Auszahlung einer dreizehnten Rente sowie die Herabsetzung der Mehrwertsteuer für viele Produkte.
Griechenlands Reeder werden künftig einen größeren finanziellen Beitrag zur Überwindung der Krise in ihrer Heimat leisten als bisher. Das vereinbarte Ministerpräsident Alexis Tsipras am Mittwoch mit dem Vorsitzenden der Vereinigung der griechischen Reeder, Theodoros Beniamis.
Der Mindestlohn wird in Griechenland von 586 Euro auf 650 Euro monatlich angehoben. Auf das gleiche Niveau werden auch die Niedrigstlöhne von bisher 510 Euro gebracht, die junge Arbeitnehmer unter 25 Jahren bisher erhalten haben. In den Genuss dieser Maßnahme kommen rund 600.000 Angestellte.
Eine Analyse der Reformen, die Griechenland im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise und vor allem in den Jahren zwischen 2010 und 2014 durchsetzen musste, stand am Dienstag im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Gebäude der Bank von Griechenland im Athener Zentrum. Anlass war die Präsentation eines Berichtes der griechischen Stiftung für Europäische und Außenpolitik (ELIAMEP).
Vor dem Hintergrund seiner Rede über die Zukunft Europas, die er am Dienstag (11.9.) vor dem Europäischen Parlament gehalten hatte, hat Ministerpräsident Alexis Tsipras gegenüber dem paneuropäischen Fernsehsender Euronews ein Interview gegeben. In diesem hat er u. a. über die Finanz- und Wirtschaftskrise, die Migration sowie mögliche Parlamentswahlen in seinem Land gesprochen.
Griechenlands Ministerpräsident Tsipras hat am Dienstag im Europaparlament in Straßburg eine Rede gehalten. In dieser hat er über die Zukunft Europas gesprochen. Verknüpft hat er diese u. a. mit der Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland.
Nach der offiziellen Beendigung der Spar- und Reformprogramme (Memoranden) am Montag (20.8.) will die griechische Regierung nun Maßnahmen durchsetzen, die der gesamten Gesellschaft zu Gute kommen sollen. Zu spüren sein soll dies vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wohlfahrtsstaat. Dies hat Finanzminister Efklidis Tsakalotos in der Mittwochsausgabe der Tageszeitung Efimerida ton Syntakton festgestellt. Das Interview gab er unmittelbar nach der „Botschaft an die Nation“ von Ministerpräsident Alexis Tsipras am Dienstag (21.8.). Gehalten wurde diese Rede auf der Insel Ithaka – Heimat des Homerischen Helden Odysseus.
Freudig aber auch mit Ermahnungen ist die Beendigung des letzten Spar- und Reformprogrammes (Memorandum) für Griechenland von Seiten der europäischen Partner kommentiert worden.
Für Griechenland enden am Montag, dem 20. August, die seit acht Jahren anhaltenden Rettungsprogramme der internationalen Gläubiger. Athen erhielt insgesamt Kredite von knapp 300 Mrd. Euro. Im Gegenzug mussten einschneidende Reformen durchgeführt werden. Auch künftig soll die Finanzlage des Landes von den Geldgebern streng überwacht werden.
Das spannende Spielfilmdrama des griechischen Regisseurs Alexis Alexiou, der mit insgesamt neun Filmpreisen ausgezeichnet wurde, behandelt den Beginn der Finanzkrise in Griechenland 2007.
Trübe Aussichten für viele Griechen auch im laufenden Jahr, zumindest nach dem „Elendsindex“, der am Freitag von der Finanznachrichtenagentur Bloomberg veröffentlicht wurde. Demnach rangiert Griechenland bei den Aussichten für das laufende Jahr unverändert auf Platz vier. Der Index ist die Summe aus Inflationsrate und Arbeitslosigkeit. Da die Inflation in Griechenland eurozonenbedingt niedrig ist, verdankt sich der schlechte Platz der anhaltenden Rekordarbeitslosigkeit im Lande.
Im laufenden Index verschlechterte sich Griechenland gegenüber 2016 von 22,7 auf 23,2 um einen halben Punkt. Einsamer Negativrekordhalter ist Venezuela, das wegen der Hyperinflation auf knapp 500 Punkte kommt, noch weit vor dem zweitplatzierten Südafrika (32,2 Punkte). Es folgt das Dauerkrisenland Argentinien mit 30,9 Punkten. Aus der EU nehmen außer Griechenland noch Spanien (Platz 6; 19,6 Punkte). Kroatien (Platz 12; 13,7 Punkte) und Italien (Platz 13; 12,8 Punkte) relativ hohe Plätze im Elendsindex ein.
Der Elendsindex ist unter Ökonomen umstritten und gilt eher als politisches denn als wirtschaftswissenschaftliches Barometer. In Ländern mit hohem und sich verschlechterndem Index verlieren Regierungen eher die Wahlen.
(Griechenland Zeitung / ak; Archivfoto: © Eurokinissi)
Griechenlands Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos stattet am Montag und Dienstag dieser Woche Paris einen offiziellen Besuch ab. Dort hat er sich u. a. mit seinem französischen Amtskollegen Francois Hollande getroffen. Besprochen wurde die Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland. Anlass dafür waren die heute in Athen begonnenen Verhandlungen in Bezug auf die zweite Beurteilung der von Griechenland erzielten Spar- und Reformfortschritte durch die internationalen Geldgeber. Pavlopoulos appellierte in der französischen Hauptstadt an die Werte Europas: „Humanismus, Demokratie und Kultur“ sowie an den „sozialen Zusammenhalt“. Des Weiteren erinnerte er an die Flüchtlingskrise und rief zu deren Lösung auf. Voraussetzung dafür sei jedoch vorerst die Beendigung des Krieges in Syrien. Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der Flüchtlinge von der türkischen Küste aus erstmals in Griechenland europäisches Territorium betritt, erinnerte der Gast aus Athen daran, dass es sich „nicht nur um die griechische Grenzen, sondern um die Grenze Europas“ handle.
Von Donnerstag bis Sonntag findet in Athen der zweite Kongress der SYRIZA-Partei statt. Die Eröffnungsrede hielt der Partei- und Regierungschef Alexis Tsipras. Er fasste die Ergebnisse seiner Regierungsarbeit seit Ende Januar 2015 zusammen.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Donnerstagabend den zweiten Kongress seiner SYRIZA-Partei (Bündnis der Radikalen Linken) mit einer Ansprache eröffnet. Er erklärte, dass es in Griechenland der erste Kongress einer linken Partei während ihrer Regierungszeit sei. Er stellte ferner fest, dass man die „Fundamente für eine große gesellschaftliche Umwälzung lege: Für das Griechenland des Jahres 2021.“
Hauptthema seiner Ausführungen war die zweite Bewertung der griechischen Spar- und Reformbemühungen durch die internationalen Geldgeber gewesen. Tsipras brachte diese mit einem möglichen Schuldenschnitt in Verbindung. Ein solcher sei von vielen Politikern im europäischen Ausland gewollt. Als Beispiel nannte er auch Kräfte im deutschen Bundestag, wie etwa die Linke, die Grünen und die Sozialdemokraten. Griechenland, so sagte er, habe seine Verpflichtungen erfüllt. Nun erwarte man, dass auch die internationalen Partner ihre Zusagen einhalten.
Im Dorf Afandou auf Rhodos leben rund 1000 ehemalige Gastarbeiter aus dem rheinischen Gummersbach. Nach einer Firmenpleite kehrten sie zurück und bauten mit ihren Ersparnissen und einer deutschen Rente Häuser auf und eröffneten kleine Geschäfte. Fani Nikolis zum Beispiel betreibt ein Café. Jahrelang hat er in Deutschland mit den Nachbarn aus seinem Dorf geschuftet – ihre Kinder arbeiten heute im Tourismus und haben immerhin sechs Monate im Jahr einen Job.
Seit die Balkanroute mehr oder weniger dicht ist, stranden zehntausende Flüchtlinge in Griechenland. Auf den griechischen Inseln wie Lesbos und Kos, an der Grenze zu Mazedonien, aber auch in der Hauptstadt Athen. Leer stehende Lagerhallen, Schulen, Militärgebäude oder auch alte Hotels sollen freigeräumt werden, um Platz zu schaffen und für einigermaßen menschliche Unterbringungen zu sorgen.
Mamidakis und Marinopoulos – zwei Namen, die den Kern der griechischen Privatwirtschaft der Nachkriegsjahre ausmachten, drohen an der Finanzkrise zu scheitern.
Der Fall Kyriakos Mamidakis ist sicherlich der tragischste von beiden. Es geschieht nicht alle Tage, dass sich ein 84-Jähriger eine Kugel durch den Kopf jagt, nachdem seine Firma Konkurs anmeldete.
David gegen Goliath - seit vielen Monaten hält das kleine Griechenland die Welt in Atem. Denn es geht nicht nur um Griechenland: Sondern es geht um den Euro, um die europäische Idee. Jean Quatremer hat die Verhandlungen, Ereignisse und Emotionen in Athen und in Brüssel hautnah begleitet. ARTE sendet seine Analyse einer europäischen Zitterpartie.
Eine Lösung für das Finanzierungsproblem Griechenlands scheint wieder etwas mehr in die Ferne gerückt. Vorerst.
Das griechische Parlament hat eine Gesetzesnovelle für die Bekämpfung der humanitären Krise verabschiedet. Mehrere Paragraphen wurden auch von den Oppositionsparteien befürwortet. Kritik seitens der Opposition blieb jedoch nicht aus.
Das griechische Parlament hat am Mittwoch den konservativen Politiker Prokopis Pavlopoulos in das Amt des Staatspräsidenten gewählt. Offiziell übernehmen wird er am 13. März. Zwar erhielt der neue Präsident eine klare Mehrheit, doch es gibt auch kritische Stimmen.
Ein äußerst wichtiges Treffen der Eurogruppe zum Thema Griechenland findet heute in Brüssel statt. Die Finanzminister der Eurozone wollen mit ihrem Amtskollegen aus Athen Janis Varoufakis zu einer Einigung kommen.
In den Neujahresbotschaften der Politiker in Griechenland dominierten der bereits begonnene Wahlkampf sowie das Thema der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Es wurde bislang wenig in der Öffentlichkeit beachtet, wie gut Griechenland mit Recep Tayyip Erdogan als Premierminister (und nun Präsidenten) der Türkei bislang eigentlich gefahren ist. Die früheren, laizistischen, von den Generälen geleiteten Regierungen des Nachbarlandes verhielten sich Athen gegenüber in der Regel viel aggressiver.