Griechenland sei unfähig, wichtige und empfindliche Ökosysteme zu schützen. Diese Auffassung vertritt die Umweltschutzorganisation WWF Hellas in einer Pressemitteilung.
Hintergrund ist ein Brief an die EU-Kommission, in dem daran erinnert wird, dass der EU-Gerichtshof am 17. Dezember 2020 Griechenland dazu aufgerufen hatte, sich an die EU-Richtlinien und -Gesetze zu halten, was den Schutz von Natura 2000-Gebieten angeht.
Einzigartige und faszinierende Naturaufnahmen aus den Objektiven talentierter, griechischer FotografInnen sind das Ergebnis eines Wettbewerbes des Natura-2000-Netzwerkes. „Natura 2000“ ist eine Initiative der Europäischen Union für den Schutz der natürlichen Umwelt und die Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Nach einer sechszehnstündigen Debatte wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (28./29.7.) eine Gesetzesnovelle des Umweltministeriums durch das Parlament bugsiert. Dafür haben lediglich die Abgeordneten der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) gestimmt. Heftig kritisiert worden war an der Vorlage vor allem, dass dadurch Investitionen in Natura-2000 Schutzgebieten möglich geworden wären. Dazu zählten etwa der Straßenbau, Anlagen für erneuerbare Energiequellen sowie touristische Unterkünfte und Camping-Plätze.
Die Natur fasziniert immer wieder. Griechische FotografInnen haben ihre ganz persönlichen Eindrücke in Bildern festgehalten und sie bei dem Fotowettbewerb „Click on Nature“ für das Natura-2000-Netzwerk eingereicht. Natura 2000 ist eine Initiative der Europäischen Union für den Schutz der natürlichen Umwelt und die Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Griechenland zählt in diesem Jahr zu den insgesamt sechs Gewinnern der Natura-2000-Preise. Die Auszeichnung wird jährlich von der EU an erfolgreiche Projekte innerhalb von Natura-2000-Schutzgebieten vergeben. Hellas erhielt den „Preis für Naturschutz an Land“ für die Aktivitäten zur „Anpassung des Eleonorenfalken an den Klimawandel“.
Drei Umwelt-Sonderuntersuchungen von Natura2000-Gebieten auf Kreta, in der nordgriechischen Region Evros sowie auf der Peloponnes stehen noch bis Ende Januar im Internet unter ypen.gov.gr/diavouleusi zur öffentlichen Debatte.
Im vergangenen Jahr wurden in Griechenland mehr verendete Meeresschildkröten gefunden als in jedem anderen Jahr seit 1992 – der Gründung des Vereins „Archelon“, der sich dem Schutz der Meeresreptilien verschrieben hat. Die Zahl 700 nannte „Archelon“ am Freitag. Normal seien in jedem Jahr 500 bis 600 tote Meeresschildkröten.
Lediglich 18 Prozent der gefährdeten Tierarten in Griechenland werden vollkommen geschützt. Das geht aus einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern hervor, die landesweit durchgeführt wurde.
Die Regierung hat in Sachen Umweltpolitik einen gehörigen Spagat im Auge. Einerseits soll „die Umwelt respektiert“ werden, gleichzeitig sollen „mehr Investitionen“ ins Land kommen, so Umweltminister Kostis Chatzidakis, als er Ende der vorigen Woche eine Gesetzesnovelle vorstellte. Verabschiedet werden soll diese Anfang Mai in der Parlamentsvollversammlung per Telekonferenz.
Vielfalt und Exotik im Tzoumerkagebirge
Die wohl imposanteste Gebirgskette des Pindos ist das Tzoumerkagebirge. Umgeben von den Flüssen Arachthos, Aspropotamos, Acheloos und zahlreichen Wildflüssen, beeindruckt das Tzoumerkagebirge mit wilder, natürlicher Schönheit und einer Vielfalt der Fauna und Flora.
Gleich fünf griechische Naturschutzprojekte kandidieren für den Natura 2000-Preis. Es geht u. a. um den Schutz der Mittelmeer-Mönchsrobbe, um den von Braunbären sowie zwei seltener Vogelarten. Auch ein Pfad, der Archäologie mit Naturschutz und einem Feuchtbiotop verbindet, ist in der Endrunde.
Die Natura-2000 Gebiete Griechenlands sollen aufgewertet werden. Im Umweltministerium hat bereits eine offene Diskussion über eine entsprechende Gesetzesnovelle begonnen. Konkret geht es um die Träger für die Verwaltung dieser geschützten Regionen. Momentan sind 116 von insgesamt 419 Naturschutzgebieten einem solchen Träger unterstellt. Dem Plan des Ministeriums zufolge sollen sieben weitere solcher Träger-Organisationen ins Leben gerufen werden; aktuell sind 28 aktiv.
Als Sofortmaßnahme für den „Schutz“ von Badegästen vor Quallen, die seit Mai vermehrt im Golf von Korinth und vor allem vor Patras auftauchen, will die Regierung beliebte Badestrände mit Netzen abschirmen.