Der Kampf gegen die Teuerung ist beständig.“ Dies erklärte Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Dienstag (5.3.) während eines Besuches in einem Supermarkt im Athener Zentrum. Er wollte sich damit vor Ort ein Bild machen, ob die von seiner Regierung ergriffenen Maßnahmen für Preissenkungen von Gütern des täglichen Bedarfs im Einzelhandel greifen.
Bei einem Spaziergang durch die griechische Hauptstadt fällt der Blick unwillkürlich auf die auffälligen Anzeigetafeln von Tankstellen. Und auffällig sind insbesondere die Preise: Sie liegen für Superbenzin im Moment durchgehend jenseits der 2-Euro-Marke.
Das größte Problem, mit dem die griechische Bevölkerung konfrontiert ist, ist die Teuerung; das empfindet fast einer von zwei Griechen (46,2 %). Und zwei von drei (68,5 %) haben den Eindruck, dass die Regierung bisher weniger Maßnahmen gegen die Teuerung durchgesetzt hat, als dies die Wirtschaftsentwicklung des Landes tatsächlich zulassen würde.
Die Preise bei den Mieten in den griechischen Agglomerationsräumen Attika und Thessaloniki ziehen rasant an. Landesweit hat sich das Tempo der Erhöhung innerhalb eines Jahres (Oktober 2021 bis Oktober 2022) verdoppelt.
„Es gibt eine alternative Lösung zum Schutz der griechischen Gesellschaft.“ Das hat Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) am Mittwoch (9.11.) während einer Demonstration der beiden Gewerkschaftsdachverbände GSEE (Privatwirtschaft) und ADEDY (Öffentlicher Dienst) in Athen festgestellt.
Ab dem heutigen Mittwoch (2.11.) gibt es in Griechenland offiziell den sogenannten „Haushaltskorb“. Es handelt sich um eine von der Regierung initiierte Maßnahme, durch die die größten Supermarkt-Ketten dazu verpflichtet werden, jede Woche aus einer Liste von 51 Produkten des täglichen Bedarfs preiswerte Waren anzubieten.
Die griechische Bevölkerung ist vor allem über die Teuerung und weitere Preiserhöhungen im kommenden Winter beunruhigt. Das erklärten 84 % der Befragten in einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Marc für die Zeitung „Proto Thema“.
Auch die Griechen fühlen sich von einer massiven Teuerungswelle konfrontiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Stiftung für Wirtschafts- und Industrieforschung (IOVE) für den Monat Juli. Demnach erklären fast sieben von zehn (68 %) Befragten, dass sie „gerade so“ über den Monat kommen würden.
Die allgemeine Teuerung hat vor allem auch den Einzelhandel der Lebensmittelbranche heimgesucht. Einer Studie des Forschungsinstituts für den Konsumgütereinzelhandel (IELKA) zufolge erwartet etwa jeder zweite Betrieb dieser Branche weniger Einnahmen als im vergangenen Jahr.