Mitten in der Corona-Pendmie scheint es in Hellas zu einer leichten Veränderung bei der Wählerstimmung zu kommen. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Metron Analysis hervor, die an diesem Wochenende in der Sonntagszeitung „To Vima“ veröffentlicht wurde.
Zwar genießt die regierende Nea Dimokratia (ND) mit 28 % der Wählerstimmen weiterhin einen großen Vorsprung vor der Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), für das 18,3 % der Befragten votieren würden. Beide Parteien haben jedoch im Vergleich zu früheren Umfragen an Wählergunst eingebüßt. An Beliebtheit gewinnt hingegen die Bewegung der Veränderung (KinAl) mit 9,8 % der Stimmen; das sind 1,3 Prozentpunkte mehr als bei der letzten vergleichbaren Umfrage von Metron Analysis. Beobachter meinen, dass dies mit dem plötzlichen Tod der Parteichefin Fofi Gennimata Ende Oktober zusammenhängen dürfte; dadurch war die Medienpräsenz der Sozialisten deutlich gestiegen.
Außerdem wollen die Sozialisten am 5. Dezember einen neuen Parteivorsitz wählen. Hierbei geht es nicht zuletzt um eine Wiederbelebung der früheren Volkspartei PASOK, die ein wichtiger Bestandteil der KinAl ist. Für die Parteiführung kandidiert u. a. der frühere PASOK-Premierminister Jorgos Papandreou. Die Umfrage von Metron Analysis weist ihm allerdings nur den dritten Platz in der Gunst der KinAl-Wähler aus. Als wahrscheinlichster Wahlsieger gilt demnach der ehemalige PASOK-Minister Andreas Loverdos.
Weiterhin äußert mehr als jeder zweite Umfrageteilnehmer Unzufriedenheit über die Regierungsarbeit bezüglich der Corona-Pandemie: 54 % empfinden, dass sich die Gesamtsituation im Lande „in die falsche Richtung“ bewege. Genauso viele haben eine negative Meinung über die amtierende konservative ND-Regierung; 39 % vertreten hingegen eine positive Meinung. (Griechenland Zeitung / eh)