Die Abendwolke, sonnendurchtränk,
gießt ihr Kupfer feurig ins Meer.
Trauben aus Zucker und Licht spritzen auf,
versickern als Gischt in den Wellen des Strands.
Gelbwürzig der Weißwein am Meeresbalkon,
zärtlich gebrochen das Weizenbrot Hellas,
Oliven der Dämmerung, Feigen, Melone,
Ziegenfeta und dein bronzebraunes Lächeln.
Meerwarmes Seufzen mit Rändern aus Weiß,
senfgelbes Tuch des Abends aus Mond;
einander Ansehen: friedvolles Glück.
Die Felsstiege am Morgen, der weiße Stein
zwischen Zweigen und Blau;
der lehmrote Boden: schön und warm wie ein Haus.
Der Strand Milos, die Fundamente der Windmühlen,
der Blick weit übers offene Meer –
fast bis an den Horizont der Ewigkeit.
Dornenbüsche, Salbei, Mastix,
das Gespött der Elstern gegenüber dem Habicht.
Die Bucht unten lockt unter Tüchern aus Schatten,
der Strand strahlend und frisch
wie `s Sesambrot morgens.
Lefkada, du Weiße – schimmernder Traum.
Der Himmel blickt in den Meeresspiegel
aus Perlmutter,
dem Schaum entsteigst du
weich und glitzernd wie Sand.
Das Weiß deiner Zähne
wie Perlen auf dem Dekolleté der Brandung,
das strahlende Augenhell,
das goldgebleichte Haar
tropfen als Sonnenstrahlen
neben mir auf den Strand.
Breit der Blick wieder
hinaus in die Ferne,
türkis das Meer, dann ambrosisch azur.
Den Horizont schmückt ein
ultramarinblauer Lidstrich,
opal schimmern weißer Dunst
und die Wolken,
saphirblau der Himmel – das Auge des Sommers,
es blickt mild und leise auf die steilen Felsen
im Weiß.
Und wieder der Rhythmus der Wellen:
wie er ewig und weise schlägt gegen
den Busen der Bucht.
Aus Türkis, Silber und Salbei
geschmiedet die Brücke aus Licht,
die inneres Strahlen verbindet mit
der Schönheit im Außen.
Tief atmen wir friedlich und glücklich
die Wärme,
tief blicken wir einander anlächelnd
zärtlich uns an.
Manfred Stangl
Dieser Beitrag wurde uns im Rahmen unseres Leserwettbewerbes zum zehnjährigen Jubiläum der Griechenland Zeitung von Manfred Stangl zugeschickt. Wir möchten uns dafür ganz herzlich bedanken! (Foto:GZ/jh)
