Am Mittwoch (28.7.) wurde mit knapper Mehrheit von 158 Stimmen eine Gesetzesnovelle des Bildungsministeriums vom Parlament verabschiedet. Von den 300 Abgeordneten hatten sich 291 am Verfahren beteiligt.
Namentlich abgestimmt haben die Volksvertreter über die Bewertung der Fähigkeiten des Lehrpersonals sowie über die Zusammenlegung oder Schließung mehrere Fakultäten verschiedener Hochschulen. Bildungsministerin Niki Kerameos erklärte in einem Radiointerview, dass an Schulen künftig auch Psychologen und sonstige Berater eingestellt würden; außerdem sollen die Schüler neuerdings verstärkt über Sicherheit im Straßenverkehr und Sexualität aufgeklärt werden.
Am Tag der Abstimmung führten mehrere Lehrerverbände und Gewerkschaften eine Demonstration vor dem Parlamentsgebäude am Syntagma-Platz – dem Platz der Verfassung – durch. Die Kundgebungsteilnehmer kritisierten, dass mit dem neuen Gesetz der öffentliche Charakter der staatlichen Schulen verändert werde. Damit werde die gesamte Zunft der Pädagogen „terrorisiert“.
Unterdessen wurde auch bekannt, dass bis September bis zu 11.700 neue Lehrer und Kindergärtner eine Anstellung erhalten sollen. Seit zwölf Jahren wurden keine Einstellungen mehr im öffentlichen Schulwesen vorgenommen; bis zu 39.000 Lehrer waren als sogenannte Ersatzlehrer in staatlichen Schulen im Einsatz. Nun kann zumindest ein Teil von ihnen darauf hoffen, eine Festanstellung zu bekommen. (Griechenland Zeitung / eh)