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Bekämpfung von Mobbing und Gewalt an Schulen in Griechenland

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag (9.4.) in einer Schule im nordgriechischen Ort Polychni. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag (9.4.) in einer Schule im nordgriechischen Ort Polychni.

In Anwesenheit von Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat am Dienstag (9.4.) Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis neue Maßnahmen gegen Mobbing veröffentlicht. Demnach soll die ehemals geltende Möglichkeit einer fünftägigen Freistellung vom Unterricht wieder eingeführt werden; bisher waren es höchstens zwei Tage, an denen Schüler der Schule fernbleiben durften.

In Fällen extremen Mobbings soll zudem die Bürokratie für die Umschreibung eines Schülers in eine andere Schule vereinfacht werden. Weiterhin gab der Minister bekannt, dass die Kosten für Sachschänden in der Schule, die von Schülern verursacht werden, künftig von deren Eltern getragen werden müssten. Die Nutzung von Mobiltelefonen in den Schulen sei nach wie vor verboten.
Zudem hat Pierrakakis die Plattform stop-bullying.gov.gr vorgestellt, die seit Monaten geplant gewesen ist. Diese beinhaltet Informationsmaterial sowohl für Schüler als auch für ihre Eltern und Lehrer. Auch können Phänomene des Mobbings in Schulen auf diese Weise gemeldet werden.
Mitsotakis erklärte seinerseits, dass Gewalt nicht nur körperlich sein könne, sondern auch psychisch. Hinter dem Mobbing würde zudem oft „Intoleranz gegenüber Vielfalt“ stehen, so der Premier während der Informationsveranstaltung, die in einer Schule im nordgriechischen Ort Polychni durchgeführt wurde.
Eine Meldung von Mobbing-Phänomenen sei nicht nur durch die jeweiligen Opfer wünschenswert, sondern auch Beobachter bzw. Unbeteiligte würden dafür Verantwortung tragen, fügte der Regierungschef hinzu. Er ergänzte, dass es auch zu seiner Schulzeit derartige Phänomene gegeben habe, diese seien aber weder so verbreitet wie in der heutigen Zeit, noch sei derartige Gewalt registriert worden.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis stellte am Dienstag gegenüber Journalisten fest, dass die Kriminalität unter Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren besonders in den vergangenen vier Jahren stark zugenommen habe. In diesem Zeitraum sei die Anzahl der Psychologen, die in Schulen eingesetzt sind, verdoppelt worden.
Der Präsident der Kinderschutzorganisation „Chamogelo tou Pädiou“ (Lächeln des Kindes) Kostas Giannopoulos erklärte gegenüber dem staatlichen Sender ERT, dass 22 Psychologen dieser Organisation in Schulen des gesamten Landes im Einsatz seien, um über das Mobbing zu informieren bzw. um es einzudämmen. Auch stellte er klar, dass Kinder unter der Hotline 1056 um Hilfe ansuchen könnten. Durch eine Umfrage von „Chamogelo tou Pädiou“ war bekannt geworden, dass etwa ein Drittel der Kinder landesweit angegeben habe, dass sie schon einmal Opfer von Mobbing geworden sind.
Bereits Ende Februar hatte die Polizei in Athen und Piräus Maßnahmen ergriffen, um extremer Gewalt von Jugendlichen entgegen zu wirken. Einfach ist die Sache allerdings nicht: Was den Umgang mit diesem Phänomen betrifft, so sind zehn Ministerien involviert. (Griechenland Zeitung / eh)

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