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Ihr werdet euch neu verlieben

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Foto © Joachim Graf Foto © Joachim Graf

Schon oft hatten wir Kreta besucht. Kreta – Insel unserer Träume und die Insel, welcher ein beträchtlicher Teil unseres Herzens gehört. Der Westen Kretas berührte uns am nachhaltigsten. Im magischen Quadrat zwischen Rethymnon, Agia Galini, Elafonissi und Balos unternahmen wir unzählige Streifzüge und tauchten tief in die kretische Seele hinab. Beseelt von Kräuterdüften stiegen wir unzählige Male Schluchten hinauf und hinab.

Schluchten, die durch ihre bizarren Felswände und die kreta-eigene endemische Flora und Fauna uns in unseren Träumen immer durch die dunklen und nassen Jahreszeiten begleiteten. Eine lockende Verheißung für die bevorstehenden Sommermonate.
Auch die alten Städte hatten es uns angetan. Minoische Siedlungen wie Phaistos mit seinem Blick auf die Kamares-Höhle am Psilorits oder Chania die alte Hauptstadt mit ihrem Wochenmarkt und dem leckeren Bougatsa bei Jordanis. Letzteres ein Geheimtipp, den man sich nicht entgehen lassen sollte. „Ihr werdet euch neu verlieben“, hatte Iannis gesagt. Wir konnten uns dies nicht vorstellen. Wie sollte die Liebe zu Kreta geändert oder vergrößert werden? Iannis empfahl uns einen abendlichen Ausflug nach Chania. „Schaut euch meine kretische Lieblingsstadt im Sonnenuntergang an und genießt dort die nächtlichen Stunden“. Mit seinen Ausführungen im Hinterkopf hatten wir uns auf den Weg gemacht. Trotz der vielversprechenden Worte mit einem gesunden Schuss Realismus. „Was soll schon anders sein? Wir kennen doch Chania.“ Rechtzeitig vor Sonnenuntergang erreichten wir das ehemalige Kydonia, welches in seiner langen Geschichte durch viele Kulturen und Herrscher befruchtet wurde. Worte können das was wir sahen, fühlten, in uns aufsogen nicht beschreiben. Kreta im Abendlicht und bei Nacht war immer etwas Besonderes, aber Chania bei Nacht war unbeschreiblich. Das in dieser Nacht entstandene Foto des Hafens kann nur einen Teil davon einfangen. Die Stimmungen und Gefühle, die diese Entstehung begleiteten, müssen dazu im Herzen getragen werden. In dieser Nacht haben haben wir uns tatsächlich neu verleibt – in Chania, in einen neuen Aspekt Kretas, in das wundervolle Griechenland und wahrscheinlich auch in uns selbst.

Kriti s’agapo!

Text und Foto: Joachim Graf

 

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