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Freitag, 16. September 2016 14:18

Von Mit-Trauer erfüllt

Meine Begeisterung über das Distomo-Buch von Kaiti Manolopoulou ist groß. Als „Otto Normalverbraucher“ ist unsereins heutzutage meist auf das Internet (über das wir sehr froh sind) angewiesen. Ich bin zwar schon 90 Jahre alt, pensionierte Internistin, „Griechenland-Fan“, eine dieser Deutschen. Den Sommer verbringe ich seit vielen Jahren in meinem Haus (mein Paradies) in Griechenland. Ich versuche zu helfen, wenn es möglich ist. Bei dem Gedanken an Distomo 1944 wird man verstört und nachdenklich. Es wurde für mich heuer zu einem Problem, denn Freunde in Begleitung meines Sohnes fuhren nach Agios Loukas und auch in das nahe gelegene Distomo, ich kannte dies Alles schon und konnte wegen erheblicher körperlicher Behinderung nicht noch einmal dort hinfahren. Man bedenke bitte, dass ich noch als Kind das Nazi-Regime von 1933 bis zum Ende erlebte, und dass meine Brüder zu der Unmenge deutscher Soldaten gehörten (nicht SS), die Hitler verheizte; aus der Klasse meines ältesten Bruders, geb. 1918, überlebte nur einer, nicht er. Der andere Bruder, der etwas jüngere, hatte nach dem Krieg psychische Probleme, in seinen Erinnerungen schrieb er bemerkenswerter Weise, dass er, „Gott sei es gedankt“, nie in die Lage gekommen war, in der er einen Menschen erschießen musste. Wir hatten das große Glück, aus einem Elternhaus zu sein, in dem das Dritte Reich von Anfang an, auch schon vor 1933, verachtet und gefürchtet war. Meine beiden Kinder, die rührend um mich besorgt sind, rieten mir dringend ab, das „Distomo-Buch“ der GZ zu bestellen, sie wollten mir neuerliche Verstörungen ersparen. Dickköpfig wie ich bin und Frau eigener Entscheidung bestellte ich es. Ich verschlang es am ersten Tag und bin begeistert, aber auch von Mit-Trauer erfüllt. Das ist das, was dieses Buch bewirkt. 

Eva Gruber

Foto: © Griechenland Zeitung / Elisa Hübel, Distomo

Freigegeben in Leserbriefe

Am Donnerstag und Freitag kommender Woche (22. und 23. September) bleiben die Fähren in Griechenland in den Häfen. Der Grund ist ein 48-stündiger Streik, mit dem die Seemannsgewerkschaft PNO gegen die jüngste Rentenreform im Rahmen des griechischen Sparprogramms sowie befürchtete Lohnsenkungen protestieren will. Der Ausstand dauert von 6 Uhr am Donnerstagmorgen bis 6 Uhr am Samstag. Wer an diesen beiden Tagen auf eine Insel oder von dort aus aufs Festland reisen will, sollte also rechtzeitig umdisponieren. 

(Griechenland Zeitung / ak, Archivfoto: © Eurokinissi)

Freigegeben in Tourismus

Die Vertreter der internationalen Geldgeber Griechenlands (ehem. „Troika“, jetzt „Quartett“) sind am heutigen Freitag aus Athen ohne substanzielles Ergebnis abgereist. Seit Montag hatten sie sich mit Vertretern der griechischen Regierung beraten und die Umsetzung von Reformen überprüft, die für die Auszahlung der nächsten Kredit-Tranche notwendig sind. Am 17. Oktober wollen die Beamten zurück in die griechische Hauptstadt kommen. 15 Sofortmaßnahmen, die aus Sicht der Geldgeber noch nicht realisiert wurden, sollen bis dahin vom griechischen Parlament beschlossen werden.

Streitpunkt Arbeitsmarktreform
Eine besonders umstrittene Maßnahme ist dabei die Arbeitsmarktreform. Die griechische Regierung will mit der Troika nur dann über die Reform des Arbeitsmarktes verhandeln, wenn dabei ein Bericht einer Internationalen Experten-Kommission als Grundlage dient. Diese Gruppe von Wissenschaftlern wurde bereits im Juni 2016 von der griechischen Regierung eingesetzt. Sie hat seitdem mit Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern über mögliche Reformen gesprochen. Nach Treffen mit den Troika-Beamten stellte Arbeitsminister Jorgos Katroungalos vom Bündnis der radikalen Linken (Syriza) am Donnerstag gegenüber Journalisten fest: „Unsere Differenzen mit dem Internationalen Währungsfonds sind so extrem weit auseinander, dass keine substanzielle Debatte geführt werden kann, solange nicht ein Text als Referenz dient.“

Regierung befürchtet Massenentlassungen
Die zentralen strittigen Punkte sind die Senkung des Mindestlohns und die Aufhebung des Rechts der Gewerkschaften, für Arbeitnehmer kollektiv Tarifverhandlungen führen zu dürfen. Die griechische Regierung befürchtet, dass es zu Massenentlassungen kommt, falls die Arbeitsgesetze nach den Wünschen des Internationale Währungsfonds verändert werden sollten. Andererseits: Sollte die Links-rechts-Regierung die Auflagen nicht erfüllen, könnte die nächste Tranche der Hilfskredite in Höhe von 2,8 Mrd. Euro möglicherweise nicht an Griechenland ausgezahlt werden. (Griechenland Zeitung/mk)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Arbeitsminister Jorgos Katroungalos.

Freigegeben in Politik
Freitag, 16. September 2016 11:42

Ausgehtipp: Internationale Mosaik-Ausstellung

Wenn aus vielen kleinen Steinen ein großes Bild entsteht, dann schaut man auf ein Mosaik – aus vielen Details entsteht das große Ganze. Elf griechische und britische Künstler haben sich zusammengetan und in diesem Sommer ein Mosaik-Festival organisiert, welches derzeit in Griechenland stattfindet.

Ihre Ausstellung zeigen sie an drei Orten: Im Juli waren die Bilder in London zu sehen. Derzeit ist die Ausstellung in Athen, um dann bis Ende September auf der Insel Mykonos ihre Pforten zu öffnen.
Die Werke stellen dabei ausschließlich zeitgenössische Mosaik-Kunst dar. Verwendet wurden sehr unterschiedliche Materialien, wie Synthetik oder Altmetall. Die einzelnen Material-Stücke fügen sich zu dreidimensionalen Mosaiken zusammen. Inhaltlich befassen sich die Bilder mit der großen Reise des antiken Epos der Odyssee. Wie eben die Reise in Homers Werk verworren war, so sollen sich auch die Mosaike auf ein Abenteuer begeben. Dabei begegnen sie dem Flüchtlingsdrama genauso wie dem Gewebe eines roten Teppichs, verspricht die Ankündigung.

Datum: in Athen täglich 18-22 Uhr, Freier Eintritt
Veranstaltungsort: Michael Kakojannis Stiftung, Athen (bis 18. September), Kommunales Kunst-Zentrum Mykonos (23. bis 30. September)
Informationen: Webseite der Ausstellung

Unser Foto (©www.mosaic-odysseys.weebly.com) zeigt ein Mosaik der Ausstellung der Künstlerin Arianna Puntin.

Weitere Ausgehtipps für den heutigen Freitag

Athen, Herodes Atticus Theater: Konzert mit „100 Gitarren“.

Athen, Technopolis: Athens Bike Festival. 16. bis 18. September.

Thessaloniki, Moni Lazariston Gastronomiefestival. Einflüsse von Türken, Bulgaren und Juden auf der Gastronomie von Thessaloniki.
Kolokotroni 21, Stavroupoli, Tel.: 2310 589200, www.monilazariston.gr

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Freitag, 16. September 2016 10:05

Badewetter

Das Wetter bleibt heute den ganzen Tag über angenehm warm. Viel Sonne lädt zu einem Strandbesuch ein und auch die vereinzelt über den Himmel ziehenden Wolken können das Sommerwetter nicht trüben. Am Wochenende macht das Wetter ebenfalls Lust auf Urlaub, Strand und das erfrischende Meer.

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