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Ein eher kurioser Fall beschäftigt dieser Tage die Justiz in Griechenland. Dabei geht es um den Fall des griechischstämmigen angeblichen Milliardärs Artemis Sorras. Er hatte vor knapp fünf Jahren erklärt, dass er 600 Milliarden Euro für die Tilgung griechischer Schulden ausgeben wolle. Der Leiter der Staatsanwaltschaft erster Instanz von Thessaloniki Lambros Tsongas erhielt nun am Mittwoch vom Finanzministerium einen Brief in dieser Angelegenheit. Tsongas sollte beantworten, warum die Finanzämter die vom „Milliardär“ angebotenen Gelder nicht annehmen würden, die zur Tilgung von Schulden vorgesehen seien. Zuvor hatten hunderte Bürger über ihre Anwälte genau das verlangt. Sorras verspricht seinen „Anhängern“, dass mit seinen Anleihen Schulden von Privatpersonen an Finanzämter, an Banken sowie staatliche Versicherungskassen getilgt werden könnten. Die Gelder würden, so Sorras,  aus Aktien der Banque d'Orient stammen, die im Jahr 1904 in Smyrna (heute Izmir) gegründet worden ist. Der Griechisch-Türkische Krieg (1919–1922) und die Kleinasiatische Katastrophe haben dieses Geldinstitut jedoch in die Knie gezwungen. Weitere Gelder zur Schuldentilgung sollen aus Kraftstoffen  stammen, die Sorras an die USA zur Verwendung in der für Raumschifffahrt  verkaufe. Sorras hat seit vor etwa fünf Jahren einen eigenen politischen Träger bzw. eine Nicht-Regierungsorganisation gegründet – „Ellinon Synelefsis – zu Deutsch: Versammlung der Griechen“. 
Medienberichten zufolge müssen sich nun die Leiterin eines Finanzamtes in Thessaloniki sowie der Gouverneur der Versicherungskasse der Freiberufler (OAEE) wegen der Nicht-Annahme der Anleihen von Sorras vor der Justiz verantworten. Vor etwa zwei Jahren hatte ein Gericht bereits befunden, dass es nicht bewiesen sei, dass die Gelder von Sorras nicht existierten. (Griechenland Zeitung / eh) 
 
Einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Griechenland Zeitung, die am 11. Januar erscheint.
 
 
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