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Das Land der Götter

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Das Land der Götter

Aufgewachsen bin ich in der DDR und habe mich immer für die griechische Mythologie interessiert. Wohlweißlich mit dem Gedanken, dass ich das Land nie sehen würde. Umso größer dann die Freude, als wir 2006 das erste Mal nach Griechenland reisten.

Das Gefühl im Fährhafen von Igoumenitsa war unbeschreiblich. Wir bereisten Epirus, ausgehend von dem Camping Kalami Beach in Igoumenitsa. Es war ein Traum. Dieser Duft von Kräutern, das Meer und der blaue Himmel, die Berge, die frei umher laufenden Ziegen und vor allem die Gastfreundschaft der Menschen. Um mehr von Land und Menschen kennen zu lernen, fuhren wir im Jahr darauf für 12 Wochen in dieses wunderschöne Land. Die Reise begann wieder in Igoumenitsa. Von da aus ging es nach Lefkada, wo wir durch einsame Bergdörfer fuhren und bei einem Fleischer zum ersten Mal Kokoretzi aßen. Wir hörten die Gesänge einer griechischen Hochzeit. Der Gesang und die Musik des Klarino klang einmalig vom Berg herunter. Weiter ging es nach Kefalonia, die Myrthos Beach lies mich fast vom Trike fallen. Die Strasse ging über den Berg und ganz unten der Beach, ich hatte nie zuvor so etwas gesehen. Eine wunderschöne grüne Insel. Und immer dieser Duft dabei und der Gesang der Zykladen.

Nähe Agios Georgios.jpgNEU

 

Mit der Fähre fuhren wir dann auf den Peloponnes. Auf dem Camping in Kyparissia war es wie im Schlaraffenland. Von Maulbeerfrüchten, über Zitronen, Melonen, Aprikosen, Limetten, ich weiß nicht, was noch alles, konnte man alles ernten. Und auch hier lernten wir wieder die Hilfsbereitschaft der Griechen kennen, da wir dringend einen Zahnarzt brauchten. Total beeindruckend war dann die Fahrt von Kalamata nach Githio, über Sparta. Wieder ging es durch einsame Bergdörfer und ich saß immer auf dem Trike und dachte nur: “Ja, das ist das Land der Götter“.Myrtos Beach.JPGNEU

Wieder mit der Fähre ging es dann nach Kreta und von da aus, wieder mit der Fähre nach Santorin. Das war dann der Hammer. Schon die Einfahrt in den Hafen war gigantisch und oben auf den Felsen die weißen Häuser, vom weiten dachte man, es würde Schnee oben liegen. Allerdings schlecht möglich bei über 40 Grad, grins. Wir konnten sehen, wie Handarbeiter den Fels für weitere Häuser bearbeiteten. Mittlerweile wurde es immer heißer und es gab viele Waldbrände im Land, was sehr schlimm war in diesem Jahr und viel Not und Elend brachte.

Blick auf Santorin.JPGNEU

Und ganz toll für uns, die wir ja mit dem Zelt reisten, auf allen Campingplätzen in Griechenland gibt es Kühlschränke, wo man seine Lebensmittel reinpacken kann. Und das ist wieder ein großes Plus für Griechenland, es wird hier keiner was wegnehmen, in keinem anderen Land wäre das möglich. Man kann alles liegen lassen, ein ehrliches Völkchen. Auch gibt es unterwegs auf den Strassen überall Quellen mit kaltem Wasser, zum erfrischen oder Flaschen auffüllen. Weiter ging es über Mykonos nach Marathon. Hier gab es riesengroße Maulbeerbäume, wo man endlich mal wieder herrlich schlafen konnte. Sehr beeindruckend auch der Kanal von Korinth. Na und Athen, da hab ich meine besten Suvlaki gegessen, der Duft, unwiderstehlich. Krieg schon beim schreiben wieder Appetit.Santorin.JPGNEU

Leider geht jede schöne Zeit einmal zu Ende und wir mussten zurück nach Igoumenitsa. Ich wäre am liebsten dageblieben. Die Gastfreundschaft in den kleinen Bergtavernen, als ob man nach Hause kommt. Und selbst dieses Jahr sind wir freundlich wie immer empfangen worden, waren auf griechischen Dauercampingplätzen und wurden da begrüßt, als ob wir uns schon jahrelang kennen würden. Sofort wird auch Essen auf den Tisch gestellt und man muss sich dazu setzen. Ein ganz besonderes Erlebnis hatten wir in Edessa an einer Quelle. Wir haben Wasser „getankt“ und uns erfrischt. Die ganze Gegend ist voller Pfirsichplantagen und ein Mann hielt an und gab uns jeden einen riesengroßen Pfirsich. Wahnsinn wie der duftete und der Geschmack, nie so was gegessen. Ganz anders von der Landschaft her Alexandroupolis mit dem Evros Delta. Sehr schön war es auch auf Sithonia, viele einsame Buchten haben wir da gefunden, wo wir unbedingt noch mal hin müssen. Also ich könnte jetzt noch ewig so weiter schwärmen. Jede Ecke des Landes hat seinen eigenen Reiz und ist wunderschön – eben das Land der Götter. Hab jetzt schon wieder Sehnsucht. Die Menschen hilfsbereit, freundlich und ehrlich. Jeder Besuch ist wie heimkommen und irgendwann bleib ich dann da! 

Ute Herbst

Dieser Beitrag und die Fotos wurden uns im Rahmen unseres Leserwettbewerbes zum zehnjährigen Jubiläum der Griechenland Zeitung von Ute Herbst zugeschickt. Wir möchten uns dafür ganz herzlich bedanken!

 

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