Dezember 2025 - GRIECHENLAND.NET

Eine sechsstündige Verfolgungsjagd lieferte sich gestern die Polizei mit einer Gruppe von Randalierern, die zuvor das „Mont Parnes-Casino" und parkende Autos mit roter Farbe beschmiert hatten. Auf den Schriftzügen wurde der Abriss des Kasinos gefordert. Das Kasino steht auf dem Berg Parnitha, auf dem kürzlich knapp 4.000 Hektar Waldfläche den Flammen zum Opfer gefallen waren. Bei der Verfolgungsjagd kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.

Auf mehr als zehn Milliarden Euro beziffern Experten die Kosten für die Wiederaufforstung der in diesem Sommer abgebrannten Waldflächen in Griechenland. Der Zeitung Ta Nea zufolge hätten bei entsprechender Vorbereitung die meisten Brände verhindert werden können. Wie die Zeitung vorrechnet, hätte man rund 100 Mio. Euro investieren müssen, um auf die Brände vorbereitet zu sein. Rund 40 Mio.

Schwere Brände wüten noch immer in weiten Teilen Griechenlands. Betroffen sind u.a. Ano Tithoréa (Präfektur Fthiotida), Amáranto (Ioannina), Ftéri (Piería) in Krystallopigý (Florina) und Vásiani (Thesprotía). Unterstützung erhielt die griechische Feuerwehr aus Russland.

Etwas außerhalb Athens, in Elefsina, steht heute ein tolles Konzert auf dem Programm. Am dortigen Strand wird die auch über die Grenzen hinaus bekannte Sängerin Kristi Stassinopoúlou das Publikum unterhalten. Die Veranstaltung beginnt um 21 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Trio Erato wird heute Abend im Museum für griechische Volksmusikinstrumente auftreten. Die Sängerin Theodora Báka, die Klarinettistin Mariella Kessíssoglou und die Pianistin Maria Papapetropoúlou werden Werke von Manos Chatzidákis, Nikos Kypourgós und anderen präsentieren.

Heute wird das Wetter wieder schön, die Hitze ist halbwegs erträglich. Die Temperaturen steigen tagsüber bis auf 37 Grad Celsius; in den Nachtstunden fallen sie auf 24 Grad Celsius. Der Wind weht mäßig bis stark aus nordwestlicher Richtung. Für das Wochenende sagen die Meteorologen einen weiteren leichten Rückgang der Temperaturen voraus. Dabei wird die Quecksilbersäule auf maximal 35 Grad Celsius klettern.

Eine Besichtung der von den Feuern verwüsteten Flächen auf dem Parnitha bei Athen unternahm heute Morgen der Minister für Umwelt und öffentliche Bauten, Jorgos Souflias. Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit standen die vorbeugenden Maßnahmen gegen die im Herbst zu erwartenden Überschwemmungen. Auf Fragen von Journalisten, ob politische Verantwortung für die extremen Waldbrände in diesem Sommer besteht, sagt der Minister, dass man zwar Kritik üben müsse, jedoch nicht zum jetzigen Zeitpunkt.

37 Prozent der Hauptstädter sind unzufrieden oder sehr unzufrieden mit ihrem Leben in Athen. Dies geht aus einer jüngsten Umfrage von Eurobarometer hervor. Bemängelt werden vor allem die hohe Armutsrate und die fehlenden Grünflächen. 94 Prozent der Befragten sehen ein großes Problem im „ärmlichen Aussehen der Stadt". Athen sei eine schmutzige Stadt, meinen 68 Prozent.

Noch immer wüten in ganz Griechenland viele Brände. Insgesamt beläuft sich die Anzahl auf mehr als 200. Schwer von Bränden betroffen sind nach wie vor der Peloponnes, und hier in erster Linie die Präfekturen Achaia, Korinthia und Messinia. Allein in Achaia sind mehr als 30.000 Hektar Wald und Buschland den Flammen zum Opfer gefallen.

Im Museum für traditionelle griechische Musikinstrumente in der Altstadt Pláka ist heute Abend das Ensemble „Caroussel" Gast. Interpretiert werden Lieder aus dem östlichen Mittelmeerraum. Im Stadtteil Nikäa, im dortigen Kypothéatro, steht bei der heutigen Veranstaltung die Gitarre im Mittelpunkt. Fünf Gitarristen werden griechische und internationale Stücke interpretieren. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Die Außenministerinnen Griechenlands und Zyperns, Dora Bakojanni und  Erato Kozakou-Markoullis, stimmten gestern bei einem Treffen in Athen darin überein, dass die Wiederwahl der türkischen, islamisch ausgerichteten AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung), frischen Wind in die Friedensgespräche auf der Insel bringen könnte. Allerdings äußerte Nikosia auch Bedenken wegen der wieder erstarkten türkischen Nationalisten im Parlament in Ankara. Beide Ministerinnen bewerteten die Versuche des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan, die auf eine EU-Mitgliedschaft orientierten Reformbemühungen als positiv. Kozakou-Markoullis bezeichnete die Wiederwahl Erdogans als „signifikanten Schritt bei der Festigung des Reformprozesses" und fügte hinzu, dass entscheidend sei, wie erfolgreich der türkische Premier die politische Rolle des Militärs reduziere. Sorgenvolle Worte verlor die Außenministerin Zyperns in Bezug auf die mit 71 Sitzen im Parlament vertretene, rechtsextreme MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung): „Sie ist eine Partei mit negativer Tradition in nationaler Hinsicht und besonders in Bezug auf die Zypernfrage.